Ich bin erstaunt, wieviel Beiträge sich alleine mit der Frage befassen, wann man einsteigen soll, ob es richtig ist drin zu bleiben oder etwa hirnrissig usw. usf.
Ich bin nun schon lange dabei. Aber mit der Zeit habe ich den Eindruck gewonnen, dass auf komplizierte Fragen einfache Antworten immer die besten sind. Also: Ist es richtig, jetzt einzusteigen? Antwort: Jein. Ich stelle mir die Anlagefrage im Zweifelsfall immer andersrum: Wird der Kurs, zu dem ich einsteige, in absehbarer Zeit nicht mehr erreicht, falls er denn fällt? Übertragen auf die COBA heißt das: die Aktie MUSS man jetzt nicht haben. Das gilt aber nicht mehr und nicht weniger als für ALLE Aktien. Wer sie im Depot hat, sollte sie m.E. dort lassen. Denn: die Aktie wird wieder steigen, und zwar weit höher als jetzt. Zwischenzeitlich tiefer Kurse sind tempo- räre Buchverluste und sollten uns nicht weiter scheren. Wäre es nicht besser, nicht doch zu verkaufen und später billiger wieder einzu- steigen? Ganz klares Jein. Ich stiege dann aus, wenn ich a) wüsste, wie weit der Kurs noch fällt. b wüsste, ob mir der Wiedereinstieg vielleicht nicht doch misslingt und ich mehr bezahle als den momentanen Kurs. c) die Abgeltungssteuer nicht so hassen würde.
Ein praktisches Beispiel aus der Zukunft: Anleger P. hat zum Kurs vom 16.01.2009 verkauft, also zu rund 3,20 Euro. Nun wartet er auf die Gelegenheit zum profitablen Wiedereinstieg. Die Aktie fällt auf sagen wir 2 Euro 20. Am betreffenden Nachmittag war P. aber im Außendienst. Als er auf den Kurs schaut, steht der bereits wieder auf 2,50. Nun gut, sagt sich P., was gut ist kommt wieder. Wer weiß, vielleicht geht der Kurs ja sogar NOCH tiefer. - Tut er aber nicht. Am nächsten Tag beschließt P. wieder einzusteigen. Er erwischt die Aktie gerade noch bei 3,15. P. ist erleichtert: er hat 5 Cents gut- gemacht. Denkt er. Die Wahrheit sieht dann doch etwas anders aus: Erstens sind da die Gebühren. Dann ist da der Spread. Und schließlich muss P., sollte er Gewinn machen, nun 25% an Vatern Staat abdrücken... Lohnend also? - Nicht wirklich.
Wer also überlegt auszusteigen, sollte sich sicher sein, dass er seinen etwaigen Wiedereinstieg so billig hinbekommt, dass ein etwaiger Gewinn nach Abzug der Steuer höher ist, als er es wäre, wenn er jetzt engagiert bleibt und am Ende KEINE Steuer zahlen muss. |