Das konnte auf Dauer nicht gut gehen. Erstens kommen die Flachländer schon schwer mit ihren Autos in die Berge und dann verhalten sie sich noch falsch. Wer den Hund mit auf die Alm nimmt, muß damit rechnen, dass die Müttertiere die Hundetiere angreifen.
Auf dd Alm da gibts ka Sind, wei da Pfarra net aufi kimmt FranzS
"Der Bauer ist unschuldig" 22.05.2003 Tierzuchtexperte kennt die Kühe - Trotzdem Klage
MARIA ALM, BRAUNSCHWEIG (SN-sab, S.B.). Reinhard Wehrheim aus Braunschweig ist der Rechtsanwalt von Gerta und Walter Alten. Das Ehepaar ist vor fast einem Jahr auf einer Alm in Maria Alm von Kühen angegriffen und verletzt worden. Die Frau ist bis heute im Krankenstand und will den Alm-Bauern auf Entschädigung klagen. Übers Fernsehen und über Zeitungen wurden mögliche Mitklä-ger gesucht (SN vom 21. 5.) - und gefunden. 2001 wurden die Balkenhohls aus Düsseldorf Opfer derselben Kühe wie die Altens, 2000 traf es eine weitere deutsche Familie.
Bei der geplanten Sammelklage soll mit der Rasse der Kü-he (Limousin) argumentiert werden. Limousin-Kühe wären "wild", sagt Anwalt Wehrheim. Sie müssten an Menschen gewöhnt werden, der Bauer hätte sie nicht auf die Alm bringen "und dann dort allein lassen" dürfen. Der Tierzuchtexperte der Landwirtschaftskammer Josef Lederer kennt die Kühe und teilt diese Meinung nicht. Er sagt, der Bauer halte die Kühe "richtig, aus meiner Sicht ist er an den Unfällen unschuldig".
Eine andere Erklärung für die Attacken hat Thomas Strubreiter, Landwirt aus Scheffau. "Kühe werden bei uns häufig mit ihren Kälbern gehalten." Das führe dazu, dass bei den Kühen der Mutterinstinkt erwache und sie ihre Kälber verteidigen, vor allem vor Hunden. "Nur die Urlauber wissen das nicht und verhalten sich falsch." Wenn eine Kuh einen Hund angreift, solle der von der Leine gelassen werden. Auf seinen Almen will der Landwirt nun entsprechende Warnschilder aufstellen - obwohl er das nach dem Tierhalterhaftungsgesetz nicht müsste. "Kein Verständnis für die Vorgehensweise der Deutschen" hat LAbg. Rupert Doppler (FPÖ). Er meinte am Mittwoch, der Effekt werde sein, "dass künftig kein Bauer mehr bereit ist, seinen Grund und Boden Wanderern zur Verfügung zu stellen".
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