Ich finde das Wort "Zerschlagung" ohnehin vollkommen falsch in diesem Zusammenhang.
Was passieren soll, ist eine Aufteilung von Betriebssystem und Anwendungen. Ist doch grundsätzlich kein falscher Ansatz. Ein Team einwickelt ein Betriebssystem, auf dem dann alle anderen Firmen ihre Anwendungen aufsetzen können und das mit gleichen Chancen.
Solange wie Betriebssystem und Anwendung von einer Firma entwicklet werden, haben alle anderen Softwarehäuser das Nachsehen.
Ein Beispiel:
Installiert man unter Windows 2000 eine Office 2000 werden von der Office-Installation mehrere hundert _Betriebssystemdateien_ ausgetauscht!!! Sowas darf doch einfach nicht sein... Was hier passiert ist, daß eine Anwendung!!! sich das Betriebssystem modifiziert. Wenn jetzt ein Softwarehaus ebenfalls ein Office-paket schreiben will, muß ein Anwender immer erst sein Windows neu installieren??? Oder was, wenn andere Programme auch diese Files brauchen? Müssen die dann immer davon ausgehen, das Office installiert ist?
Das wäre so, als wenn ein Tankstelle euer Auto so umbaut, daß zwar diese Tankstelle in Zukunft euer Auto optimal betanken kann, alle anderen aber nicht mehr oder nur unter Mühen...
Hier wird ganz eindeutig die Machtstellung, die MS nunmal innehat mißbraucht, um Konkurrenten auszustechen.
Wer jetzt damit anfängt, dies sei eben in der freien Marktwirtschaft so, der hat meines Erachtens zwar Recht, aber etwas grundlegendes übersehen: Als Kunde will ich, daß aufgrund der Konkurrenz im Markt das bessere Produkt entsteht und sich wegen seiner Qualitäten durchsetzt. (Ja, ok, ist der idealfall und scheitert meistens am Kunden selber, weil im Ende ja doch nur der Preis und nicht die Qualität zählt)
Tatsächlich aber setzt sich das schlechtere Produkt durch, weil der Hersteller mehr Geld hat... Wollen wir das wirklich.
(Wer jetzt mit dem Argument kommt, MS müsse doch gut sein weil es so viele haben, dem halte ich nur entgegen: Freßt mehr Scheiße, Millionen Fliegen können nicht irren!)
Zugegeben, ich bin keine MS-Freund, bin eben auf anderen Systemen aufgewachsen und daher ein wenig kritischer. Ich sehe aber auch, daß sehr viele Firmen und damit auch Arbeitsplätze an MS hängen und wir wohl oder übel noch lange mit Windoof leben müssen. Aber auch da ist es besser, wenn man in Zukunft das Betriebssystem als reines Produkt kaufen könnte und dann immer die Wahl hat, welche Anwendungen man darauf installieren möchte.
Und wer vergessen hat, ein Internetbrowser ist eine Anwendung, ebenso eine Textverarbeitung und ein emailer... Sowas gehört einfach nicht zum Betriebssystem dazu.
schue |