Message Story vom 19.03.2004 16:04:00 Quelle: APA
Allianz Sachversicherung erwartet Gewinnrückgang Utl.: Personalabbau im Innendienst - Kooperation mit Dresdner Bank soll verstärkt werden
München (APA/dpa/Reuters) - Die Allianz Sachversicherung, in der das deutsche Schaden- und Unfallgeschäft des größten europäischen Versicherers gebündelt ist, stellt sich nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr auch für 2004 auf geringere Erträge ein. Wegen schwächerer Ergebnisse aus Kapitalanlagen werde das Gesamtergebnis vor Steuern voraussichtlich etwas niedriger ausfallen als im Vorjahr, sagte der Vorstandschef der Allianz Versicherungs-AG, Reiner Hagemann, am Freitag in München.
Neben dem Ausbau des Kundenservice will das Unternehmen auf der Kostenseite weiter vorankommen und plant dabei auch einen weiteren Stellenabbau. "Wir werden weiter Personal reduzieren, das gilt vor allem für den Innendienst."
Ihre Vertriebskooperation mit der Tochter Dresdner Bank will die Allianz in diesem Jahr stärker in Gang bringen. Mehr als 1.000 Allianz-Mitarbeiter seien mittlerweile in den Bank-Filialen im Einsatz. Umgekehrt verfügten die Allianz-Vertreter nun über die technische Plattform, um Bankprodukte wie Kreditkarten oder Kontoeröffnungen anbieten zu können, sagte Hagemann. Die über die Dresdner Bank generierten Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung sollten von 83 Millionen Euro im vergangenen Jahr 2004 auf über 100 Millionen Euro steigen.
Das vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft prognostizierte Beitragswachstum in der Schaden- und Unfallversicherung in Höhe von zwei Prozent werde die Allianz 2004 voraussichtlich nicht erreichen. "Mit einem Umsatzplus rechne ich im Firmengeschäft, im Privatbereich dagegen mit in etwa gleich bleibenden Beitragseinnahmen", sagte Hagemann. 2003 lagen die Beitragseinnahmen bei 10,1 Milliarden Euro. Den größten Anteil daran hatte erneut die Auto-Versicherung mit 39 Prozent.
Nach einem Rekordgewinn von 2,75 Milliarden Euro durch den Verkauf von Firmenbeteiligungen im Vorjahr ging der Gewinn vor Steuern 2003 auf 625 Millionen Euro zurück. Während im Versicherungsgeschäft vor allem wegen deutlich geringerer Belastungen durch Schäden wieder schwarze Zahlen geschrieben wurden, lag das Ergebnis im Nicht-Versicherungsbereich mit 523 Millionen Euro weit unter dem Vorjahreswert von 3,5 Milliarden Euro. "Das ist angesichts der Entwicklung auf den Kapitalmärkten aber nicht verwunderlich", sagte Hagemann. Zur weiteren Reduzierung der Kosten sei auch der Abbau von mehreren hundert Arbeitsplätzen und die Aufgabe kleinerer Standorte geplant. 2003 wurde die Zahl der Angestellten im Innen- und Außendienst um knapp 1.000 auf 32.000 reduziert.
Mit Blick auf das laufende Kartellverfahren gegen sechs führende deutsche Industrieversicherer - darunter die Allianz - gab sich Hagemann gelassen. Die Behörden hatten den Gesellschaften vorgeworfen, sich bei Prämienerhöhungen zum Nachteil der Kunden untereinander abgesprochen zu haben. Die Allianz habe die Auskunftsersuchen ausführlich beantwortet, nun würden sie geprüft, sagte er. Zwar könne er Kartellverstöße in Einzelfällen nicht ausschließen, unter den Beschuldigten seien aber keine leitenden Allianz-Mitarbeiter. Eine Sprecherin des Bundeskartellamts sagte, gegen kein Unternehmen, das ein Beschuldigten-Schreiben erhalten habe, seien die Vorwürfe bisher fallen gelassen worden. (Schluss) ggr ~ WKN 840400 ISIN DE0008404005 WEB http://www.allianz.de
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