Dabei sieht man aber auch , dass Musik eben nicht ganz so bedeutungslos im Vereinigungsprozess war, wie viele vielleicht vermuten. Trotz Mauer und Grenze war die Musik damals eben auch ein Mittel auf beiden Seiten um zumindest etwas in Kontakt zu bleiben, selbst wenn man keine Verwandte auf der anderen Seite hatte mit denen man in Kontakt stand und sie zumindest von West nach Ost gelegentlich besuchte. Die im Osten hörten viel Westmusik. Aber auch hier im Westen waren Bands wie Karat oder Puhdys angesagt und machten schon Anfang der 80 iger im Westen erfolgreiche Touren und ließen den Blick auch vom Westen in den Osten schweifen. Selbst im Musikuntergrund bestanden ja bekanntlich grenzüberschreitende Kontakte, wie zwischen Ost -und Westberliner-Punks, und gerade auch im intellektuellen Bereich gab es ganz bedeutende Künstler, die den Kulturaustausch betrieben wie Bettina Wegener oder Wolf Biermann, mit aber leidvollen Konsequenzen für diese Künstler.
Also die Musik hat verhindert, dass man sich vollständig aus den Augen verlor und war stets ein Mittel, den anderen besser kennen zulernen. |