EMOTIONEN
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neuester Beitrag: 04.12.05 11:29
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eröffnet am: | 16.09.05 03:23 von: | Corypheana | Anzahl Beiträge: | 23 |
neuester Beitrag: | 04.12.05 11:29 von: | bammie | Leser gesamt: | 3758 |
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bewertet mit 1 Stern |
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interessant
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witzig
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gut analysiert
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informativ
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Was sind deine Gedanken anderes
als Wellen auf einem See?
Was sind Emotionen,
deine Stimmungen, deine Empfindungen?
Was ist dein Geist? - ein einziger Aufruhr.
Und wegen dieses Aufruhrs
kannst du deine eigene Natur nicht sehen.
Du übersiehst immer dich selbst.
Du triffst alle Welt,
aber du begegnest niemals dir selbst.
Du bist wütend,
aber man kann nicht immer wütend sein.
Selbst der Wütendste muss auch mal lachen.
Wut kann kein Dauerzustand sein.
Selbst der Traurigste lächelt auch mal;
und selbst einer, der immer lacht,
wird manchmal bitterlich weinen
und Tränen vergießen.
Emotionen können nicht für Dauer sein.
Deshalb heißen sie Emotionen.
Das Wort kommt von "movere" - bewegen.
Sie sind in Bewegung, daher "Emotionen".
Du wechselst ständig von einer zur nächsten.
In diesem Moment bist du traurig;
im nächsten Moment bist du glücklich.
In diesem Moment bist du wütend,
im nächsten Moment voller Mitgefühl.
In diesem Moment bist du liebevoll,
im nächsten Moment voller Hass.
Der Morgen war schön,
der Abend ist schrecklich.
So geht es ständig.
Normalerweise hält man das Herz für den
Ursprung von Emotionen wie Liebe, Hass
oder Wut. So wie der Verstand der Ursprung von
Gedanken und Konzepten ist, ist das Herz der
Ursprung von allem, was emotional und
sentimental ist.
So wird es allgemein gesehen.
Wir leben mit der traditionellen Einteilung,
dass Phantasien und Gefühle, Emotionen und
Empfindungen vom Herzen kommen. Aber dein
Herz ist nur eine Pumpe; alles, was du denkst,
dir vorstellst oder fühlst, ist auf deinen Kopf
beschränkt. Dein Gehirn steuert alles.
Wenn ich vom "Herzen" spreche,
meine ich das innere Zentrum deines seins.
Es hat erkannt, dass deine liebe, dein Hass
- alles - aus deinem Kopf kommt.
Du kannst selbst damit experimentieren.
Du kannst sehen, woher deine Wut kommt:
aus dem Kopf;
woher deine Emotionen kommen:
aus dem Kopf.
Dein Kopf ist ein wahres Phänomen:
Er enthält Denkkonzepte, er enthält
deine Gefühlsmuster, deine Empfindungen.
Das muss man erst mal verstehen:
Emotionen sind in deinem Kopf,
aber Bewusstsein ist nicht in deinem Kopf.
Im Gegenteil: Dein Kopf ist im Bewusstsein!
Bewusstsein ist riesengroß, unendlich.
Emotionen, Wünsche, Ansprüche sind
in deinem Kopf. Sie trocknen irgendwann aus.
Aber selbst wenn dein Kopf völlig
verschwunden und zu Erde geworden ist,
wird dein Bewusstsein nicht verschwinden.
Bewusstsein ist nicht in dir enthalten;
du bist im Bewusstsein enthalten.
Es ist größer als du.
Es ist absolut wahr:
Deine Emotionen, Gefühle und Gedanken
- die ganze Ausstaffierung deines Kopfes -
kommt von außen,
wird von außen manipuliert.
Wissenschaftlich ist es heute erwiesen.
Doch auch ohne wissenschaftliche Forschung
sagen die Mystiker seit Jahrtausenden dasselbe,
dass all die Dinge, mit denen dein Kopf
voll gestopft ist, nichts mit dir zu tun haben.
Du bist außerhalb davon.
Du identifizierst dich damit.
Das ist die einzige Sünde.
Der Verstand ist die Abteilung, die denkt,
und das Herz ist die Abteilung, die fühlt.
Fühlen und Denken;
Gedanken und Emotionen...
Doch Zeuge zu sein ist etwas ganz anderes.
Ob du denkst oder nicht, der Zeuge schaut zu.
Ein Gedanke kommt vorbei,
oder du wirst wütend
- der Zeuge schaut immer nur zu.
Ein Gefühl kommt und geht,
so wie die Wolken vorbeiziehen
- und du schaust zu.
Du bist weder das Gute noch das Schlechte,
weder das Angenehme noch das
Unangenehme,
weder die Gedanken noch die Gefühle.
Du bist weder der Verstand noch das Herz.
Liebe macht immer nervös.
Es gibt Gründe dafür, dass sie uns nervös
macht. Sie kommt aus dem Unbewussten, und
deine ganzen Fähigkeiten liegen im bewussten
Bereich; alles, was du kannst und weißt, ist im
Bewussten. Liebe kommt aus dem Unbewussten.
Du weißt nicht, wie du mit ihr umgehen sollst,
was du damit tun sollst. Das Unbewusste ist
neunmal größer als das Bewusste, und so
überwältigt dich alles, was aus dem Unbewussten
kommt. Deshalb haben die Menschen Angst vor
Emotionen, vor Gefühlen. Sie halten sie zurück,
weil sie Angst haben, dass dadruch ein Chaos
entsteht, und das stimmt. Aber das Chaos ist
wunderbar!
Man braucht Ordnung, und man braucht auch
Chaos. Wenn Ordnung nötig ist, dann benutze
Ordnung, nutze den bewussten Teil deines
Verstandes. Wenn Chaos nötig ist, nutze dein
Unterbewusstsein und lass dem Chaos seinen
Lauf.
Ein ganzer Mensch, ein totaler Mensch ist
einer, der in der Lage ist, beides zu nutzen;
einer, der nicht zulässt, dass sich das
Bewusste ins Unbewusste einmischt oder
das Unbewusste ins Bewusste.
Glaube an das Leben in seiner Totalität -
an seine Licht- und Schattenseiten,
an die sonnigen Tage und die bewölkten Tage.
Glaube, dass man alles im Leben
genießen kann.
Du brauchst bloß ein wenig mehr
Aufmerksamkeit, mehr Bewusstsein
von dem was geschieht.
Du bist nicht dein Verstand;
du bist nicht dein Körper.
Irgendwo in dir gibt es den Zeugen,
der die Gedanken, die Gefühle
und die körperlichen Reaktionen
ununterbrochen anschauen kann.
Dieser Zeuge bist du.
Und dieser Zeuge ist in der Lage,
alles zu genießen,
wenn du darin verankert bist.
Im Kopf bist du unglücklich und leidest,
hast alle möglichen Vorlieben,
Wünsche und Sehnsüchte -
lauter Projektionen des Kopfes.
Dahinter ist dein wahres Selbst,
das nie irgendwohin gegangen ist.
Es ist immer nur hier.
Wenn du wütend bist, sei wütend.
Urteile nicht, ob es gut ist oder
schlecht ist.
Das ist der Unterschied zwischen negativen
und positiven Emotionen: Wenn dir eine
bestimmte Emotion bewusst wird und sie sich
auflöst, sobald du bewusst wirst, dann ist sie
negativ. Wenn dir eine bestimmte Emotion
bewusst wird und du dann in ihr aufgehst, wenn
sie sich ausbreitet und zu deinem Wesen
wird, dann ist sie positiv.
Bewusstwerden wirkt sich in beiden Fällen
unterschiedlich aus. Wenn die Emotion vergiftet
ist, wirst du durch Bewusstsein davon
befreit. Wenn sie gut ist, glücklich, ekstatisch,
wirst du damit eins sein. Sie vertieft sich durch
Bewusstsein.
Das ist für mich das entscheidende Kriterium:
Wenn sich das Bewusstsein vertieft,
ist es gut. Wenn sich etwas durch Bewusstsein
auflöst, war es nicht gut.
Was mit Bewusstsein nicht da bleiben kann,
ist Sünde; und was mit Bewusstsein wächst,
ist Tugend. Tugend und Sünde sind keine
gesellschaftlichen Werte; sie sind innere
Erfahrungen.
Ich sage dir:
Auch negative Emotionen sind gut;
wenn sie real sind.
Und wenn sie real sind,
werden sie gerade durch ihre
Realität allmählich transformiert.
Sie werden immer positiver,
und dann kommt ein Moment, in dem
Positives und Negatives verschwinden.
Du bleibst einfach authentisch.
Du weißt nicht, was gut und was schlecht ist,
was positiv ist und was negativ ist.
Du bist einfach authentisch.
Diese Authentizität gibt dir den Einblick
in die Realität.
Nur wer real ist, kann erkennen, was real ist.
Nur das Wahre kann die Wahrheit erkennen.
Wenn du authentisch bist,
erkennst du, was authentisch ist.
Man sieht Tiere nie in den Krieg ziehen.
Natürlich gibt es manchmal Kämpfe,
aber das sind Kämpfe zwischen einzelnen,
keine Weltkriege, bei denen alle Krähen des
Ostens gegen alle Krähen des Westens
kämpfen, oder alle Hunde des Nordens
gegen alle Hunde des Südens.
Das gibt es nicht.
Weder Hunde noch Krähen sind so töicht.
Ja, manchmal kämpfen sie,
und daran ist nichts auszusetzen.
Wenn ihre Freiheit verletzt wird,
kämpfen sie, aber es ist ein Einzelkampf.
Es ist kein Weltkrieg.
Und was haben wir getan?
Wir haben das Menschliche unterdrückt,
wir haben dem Einzelnen nicht erlaubt,
ab und zu wütend zu werden -
was ganz natürlich ist.
Das führt letzendlich dazu,
dass alle ständig Wut ansammeln,
dass wir ständig Wut verdrängen.
Und irgendwann sind alle so voller Gift,
dass es sich in einem Krieg entladen muss.
Etwas alle 10 Jahre braucht man einen Krieg.
Und wer ist für diese Kriege verantwortlich?
Unsere sogenannten Heiligen,
die Moralapostel, Wohltäter...
Alle die uns nie erlaubt haben,
natürlich zu sein.
Verdrängung ist,
ein Leben zu leben, das nicht deines ist.
Verdängung ist,
Dinge zu tun, die du nie tun wolltest.
Verdängung ist,
der Typ zu sein, der du nicht bist.
Verdängung ist,
eine Methode, dich selbst zu zerstören.
Verdängung ist,
Selbstmord - wenn auch ein langsamer:
eine langsame, aber sichere Vergiftung.
Gefühle auszudrücken ist Leben;
sie zu verdrängen ist Selbstmord.
Warum verdrängen die Menschen
so viel und werden davon krank?
Weil euch die Gesellschaft Kontrolle lehrt
und nicht Transformation.
Transformation geschieht auf eine
ganz andere Art.
auf jeden Fall nicht durch Kontrolle -
ganz im Gegenteil.
Durch Verdrängung wird dein Geist
gespalten. Der Teil, den du leugnest,
wird das Unbewusste. Diese Spaltung ist nicht
natürlich, sie geschieht durch Verdrängung.
Und in dein Unbewusstes wirfst du ständig
den ganzen Müll, den die Gesellschaft ablehnt.
Doch merke dir: Alles, was du dort
hineinwirfst, wird immer mehr Teil von dir.
Es geht in deine Hände, in deine Knochen,
in dein Blut, in deinen Herzschlag.
Heute sagen Psychologen, dass fast 80% der
Krankheiten durch verdrängte Emotionen
ausgelöst werden: So viel Herzkrankheit
bedeutet, dass so viel Wut und Hass im
Herzen verdrängt worden ist, das es
vergiftet ist.
Kontrolle heißt, du drückst etwas weg.
Transformation heißt, du drückst etwas aus.
Es ist jedoch nicht unbedingt nötig, sich
jemanden gegenüber auszudrücken, weil dieser
"Jemand" eigentlich nicht wichtig ist. Wenn du
das nächste mal wütend wirst, laufe sieben mal
ums Haus, und setze dich danach unter einen
Baum. Schau wohin die Wut gegangen ist.
Du hast sie nicht verdrängt, du hast sie nicht
kontrolliert. Du hast sie nicht an jemanden
anderem ausgelassen. Wenn du sie an einem
anderem auslässt, löst du eine Kettenreaktion aus,
denn der andere ist genauso dumm wie du,
genauso unbewusst wie du.
Er wird noch mehr Wut an dir auslassen; er hat
ebensoviel verdrängt wie du. Dann kommt es
zur Kettenreaktion. Du lässt deine Wut an ihm
aus, er lässt seine Wut an dir aus, und ihr werdet
zu Feinden.
Lass deine Wut nicht anderen aus.
Es ist dasselbe, wie wenn dir schlecht ist
und du dich übergeben musst. Dann gehst du
auch nicht hin und spuckst auf jemanden.
Wut muss ausgespuckt werden. Du gehst zur
Toilette und übergibst dich dort. Das reinigt
den ganzen Körper. Wenn du es unterdrückst,
wird es gefährlich. Wenn du dich übergeben
hast, fühlst du dich frisch, fühlst dich
erleichtert, entlastet, es geht dir gut,
und du bist gesund. Du hattest etwas falsches
gegessen, und der Körper stößt es ab.
Stopfe es nich weiter in dich hinein.
Wut ist einfach geistiges Erbrechen.
Du hast etwas Falsches zu dir genommen, und
deine ganze Psyche will es hinauswerfen. Aber
es ist nicht nötig, es auf jemanden zu werfen.
Damit sich die Leute nicht gegenseitig mit
ihrer Wut bewerfen, schreibt ihnen die
Gesellschaft vor, sie zu kontrollieren.
Eine Reaktion ist emotionale Erpressung.
Du warst nicht wütend. Jemand hat dich
beschimpft, und seine Beschimpfung hat Wut
hervorgerufen. Nun entsteht deine Handlung
aus Wut.
Eine Antwort kommt aus Freiheit. Sie ist nicht
vom anderen abhängig. Der andere kann dich
beschimpfen, aber du wirst nicht wütend. Im
Gegenteil: Du meditierst darüber. Warum
beschimpft er dich? Vielleicht hat er Recht.
Dann solltest du nicht wütend, sondern dankbar
sein. Vielleicht hat er Recht. Wenn er im
Unrecht ist, warum soll deshalb dein Herz
vor Wut brennen?
Emotionen können dir nicht dabei helfen,
ein ganzes Individuum zu werden. Sie
geben dir nicht eine Seele aus Granit. Du
bleibst ein Stück Treibholz, das im Fluss hin
und her gerissen wird, ohne zu wissen, warum.
Emotionen machen den Mensch blind, genau wie
Alkohol. Sie können gute Namen haben -
wie Liebe; sie können schlechte Namen haben
- wie Wut, aber ab und zu wird man auf jemanden
wütend, nur um sich zu erleichtern.
In Indien sieht man es manchmal: Wenn sich
Straßenköter paaren, werfen die Leute mit
Steinen nach ihnen. Dabei haben die armen
Kerle keinem etwas zu Leide getan. Sie
vollziehen einfach ein boilogisches Ritual,
das du auch vollziehst. Sie müssen sich dafür
nicht im Haus verstecken. Und sie machen es
recht gut. Eine Menschenmenge versammelt sich
um sie, bewirft sie mit Steinen und schlägt
auf sie ein. Was für ein merkwürdiges Benehmen!
Die Leute müssen eben ab und zu wütend werden,
genauso wie sie sich ab und zu verlieben
und ab und zu jemanden hassen müssen.
Lebe, tanze, iss, schlafe.
Tu alles so total wie möglich.
Und erinnere dich immer wieder:
Wenn du dich dabei ertappst,
ein Problem zu erfinden,
höre sofort wieder damit auf.
Sobald du dich auf das Problem einlässt,
brauchst du auch eine Lösung.
Und selbst wenn du eine Lösung findest,
entstehen aus dieser Lösung wieder
Tausende von Problemen.
Hast du den ersten Fehltritt getan,
bist du in der Falle.
Wann immer du also merkst,
dass du gerade in ein Problem rutschst,
pack dich am eigenen Schopf!
Renne, springe, tanze,
aber lass dich nicht auf das Problem ein.
Tu sofort etwas, damit die Energie,
die das Problem geschaffen hat,
wieder ins Fließen kommt, dahinschmilzt
und zurück in den Kosmos geht.
Ein Mnesch der nie wütend wird
oder seine Wut immer unter Kontrolle
hat, ist gefährlich. Nimm dich vor ihm in
Acht; er kann dich umbringen. Wenn dein
Mann niemals wütend wird, solltest du es
der Polizei melden. Ein Mann, der manchmal
wütend wird, ist ein natürlicher Mensch.
Vor ihm braucht man keine Angst zu haben.
Ein Ehemann, der nie wütend wird, wird eines
Tages aufspringen und dich erwürgen. Er wird
wie besessen sein. Seit jeher haben Mörder vor
Gerichten ausgesagt: "Ich habe das Verbrechen
begangen, aber ich war wie besessen."
Wovon waren sie besessen? Von ihrem eigenen
Unbewussten; es war verdrängt und ist
explodiert.
Sensibilität wächst mit dem Bewußtsein.
Kontrolle macht dich stumpfsinnig und tot.
Das ist ein Teil des Kontrollmechanismus.
Wenn du stumpfsinnig und tot bist,
bewegt dich nichts;
dein Körper wird zur Festung,
zum Abwehrmechanismus.
Nichts kann dich berühren,
weder Beleidigungen noch Liebe.
Doch für diese Kontrolle zahlst du
einen hohen Preis, einen unnötigen Preis.
Dann wird dein ganzes Leben
von der Anstrengung beherrscht,
dich zu konrollieren - und abzusterben!
Die ganze Mühe, dich zu kontrollieren,
raubt dir alle Energie,
und dann stirbst du einfach ab.
Dein Leben wird zu einer stumpfsinnigen,
toten Angelegenheit;
du machst irgendwie weiter.
Die Gesellschaft bringt dir das Kontrollieren
und Verurteilen bei, denn ein Kind
wird sich nur dann unter Kontrolle halten,
wenn es weiß, dass es sonst verurteilt wird.
Dein Kopf kann dir vorgaukeln, er sei still
geworden. Er kann sich einbilden, ohne
Gedanken und ohne Emotionen zu sein. Doch
sie sind lediglich verdrängt; sie sind
quicklebendig und allzeit bereit,
nach draußen zu springen.
Die sogenannten Religionen und ihre heiligen
Männer sind dem Irrtum verfallen, sie könnten
den Kopf dazu zwingen, still zu sein. Wenn du
lange Zeit still sitzt und versuchst, deine
Gedanken zu kontrollieren, deine Emotionen
nicht zulässt, keinerlei Bewegung in deinem
Inneren zulässt, wird es allmälich zur
Gewohnheit.
Das ist der größte Betrug auf der Welt, den du
dir selbst antun kannst, denn alles ist genau
wie vorher. Nichts hat sich geändert, aber es
sieht so aus, als hättest du eine Transformation
erlebt.
***
Fortsetzung folgt
matjumpsfromdock.jpg
was WUT ist,
lass dich darauf ein, meditiere darüber,
probiere sie auf verschiedene Arten aus,
lass sie in dir zu, lass dich davon umhüllen,
lass dir den Blick davon vernebeln,
spüre den ganzen Schmerz und die Qual,
und wie sie dich verletzt,
spüre das Gift der Wut, und wie sie dich
heruntermacht, wie dein ganzes Dasein
zum dunklen Tal wird,
wie du durch sie zur Hölle gehst,
nach unten gezogen wirst.
Spüre sie; lerne sie kennen.
Und dieses Verstehen
ist der Beginn deiner Transformation.
Die Wahrheit zu kennen ist Transformation.
Wahrheit befreit -
aber es muss deine eigene Wahrheit sein.
Die Psychologie der Wut:
Du wolltest etwas haben,
und jemand hat dich daran gehindert,
es zu kriegen.
Jemand hat dich blockiert,
wurde zum Hindernis.
Deine ganze Energie war darauf gerichtet,
es zu bekommen,
und jemand hat diese Energie blockiert.
Du hast nicht bekommen, was du wolltest.
Diese frustrierte Energie wird nun zur Wut -
Wut gegen die Person,
die dir die Möglichkeit genommen hat,
dass dein Wunsch sich erfüllt.
Deine Wut ist echt,
denn sie gehört dir.
Alles, was dir gehört, ist echt.
Finde den Ursprung dieser Wut:
Woher kommt sie?
Schließe die Augen und geh nach innen;
Bevor du sie wieder vergisst,
geh zurück zu ihrem Ursprung,
und du wirst Leere finden.
Geh immer mehr zurück.
Geh immer mehr nach innen.
Geh tiefer, und es kommt ein Moment,
in dem keine Wut mehr da ist.
Tief innen, in der Mitte -
hier ist keine Wut.
Woher kommt Wut?
Sie kommt nie aus deiner Mitte,
sie kommt aus dem Ego.
Und das Ego ist eine künstliche Instanz.
Wenn du tiefer gehst, stellst du fest,
dass sie von der Peripherie herkommt,
nicht aus der Mitte.
Wut kann nicht aus der Mitte kommen:
In der Mitte ist Leere, absolute Leere.
Die Wut entsteht aus dem Ego,
und das Ego ist künstlich;
Es hat nur eine relative Identität.
Plötzlich kommt ein Schlag,
und dein Ego ist verletzt -
schon ist die Wut da.
Du bist Wütend,
weil du soviel Wut verdrängt hast.
Eigentlich gibt es keinen Moment,
in dem du nicht wütend bist.
Du bist höchstens manchmal weniger wütend
und manchmal wütender.
Dein ganzes Dasein wird von verdrängter
Wut vergiftet. Du isst sogar mit Wut -
und es sieht ganz anders aus,
wenn jemand ohne Wut isst:
Es ist schön, ihm zuzuschauen,
weil er gewaltlos isst.
Er kann Fleisch essen, aber er isst gewaltlos.
Du isst vielleicht nur Gemüse und Obst,
aber wenn du Wut verdrängt hast,
isst du gewaltsam.
Beim Essen wird durch deine Zähne und
deinen Mund bereits Wut freigesetzt.
Du zermalmst das Essen,
als ob es der Feind wäre.
Beobachte dich selbst einmal beim Liebesakt:
Deine Bewegungen sind genau dieselben,
wie wenn du aggressiv bist.
Schau dein Gesicht an!
Stell einen Spiegel auf,
damit du sehen kannst,
was mit deinem Gesicht passiert.
Du wirst all die Verzerrungen der Wut
und Aggression darin entdecken.
Beim Essen wirst du wütend.
Schau jemandem beim Essen zu.
Schau jemandem beim Liebesakt zu.
Die Wut sitzt so tief,
das sie sogar die Liebe vergiftet ist,
eine Aktivität, die eigentlich das Gegenteil
von Wut ist. Selbst Essen, eine
völlig neutrale Aktivität, ist vergiftet.
Du öffnest nur die Tür und bist wütend.
Du legst ein Buch weg und bist wütend,
du ziehst die Schuhe aus und bist wütend,
Denn jetzt bist du die personifizierte Wut.
Sei einfach einmal wirklich spontan -
und du wirst sofort von dieser Welt
in eine andere transportiert.
Ob Liebe oder gar Wut - ich sage dir:
Selbst positive Emotionen sind häßlich,
wenn sie nicht echt sind.
Und selbst negative Emotionen sind schön,
wenn sie authentisch sind.
Auch Wut ist schön, wenn du sie mit
deinem ganzen Wesen fühlst, wenn sie
mit jeder Faser deines Wesens vibriert.
Schau dir ein Kind an, das wütend ist,
und du fühlst wie schön Wut sein kann.
Es ist mit Herz und Seele dabei -
zitternd, mit rotem Gesicht. So ein kleines
Kind sieht dermaßen krftstrotzend aus,
dass man meint,
es kann die ganze Welt zerstören!
Und was geschieht mit dem Kind,
wenn es einmal wütend war?
Nach ein paar Minuten ist alles vorbei.
Es ist glücklich, tanzt und rennt im Haus herum.
Warum geschieht das nicht mit dir?
Du gehst von einer Lüge zur nächsten.
Wenn du Wut erfahren willst,
nur um sie loszuwerden,
wird es sehr schwierig.
Denn mit der Einstellung,
dass man Wut loswerden muss,
hast du sie schon verurteilt.
Dann gehst du davon aus,
dass Wut schlecht ist =>
Keine Wut ist gut.
Sex ist schlecht => kein Sex ist gut.
Gier ist schlecht => keine Gier ist gut.
Machst du diese Unterschiede,
wirst du auf eine Menge Schwierigkeiten
stoßen, wenn du diese Eigenschaften
wirklich kennen lernen willst.
Selbst wenn du sie dann transzendierst,
wird es nur Verdrängung sein.
In Wirklichkeit ist Wut nicht von Dauer.
Sie ist von Natur aus eine
momentane Angelegenheit.
Wenn Wut echt ist,
dauert sie nur ein paar Momente.
Und so lange sie da ist, authentisch,
ist sie wunderbar. Sie schadet niemandem.
Was echt und spontan ist,
kann niemandem schaden.
Nur Lügen richten Schaden an.
Bei einem Menschen,
der spontan wütend werden kann,
ist die Flutwelle nach ein paar Sekunden vorbei.
Er geht ins andere Extrem
und entspannt sich völlg.
Er wird unendlich liebevoll.
Und dann kommt eine neue Welle;
sie erneuert sich immer wieder.
Als Erstes rate ich dir:
Spalte dich nicht in zwei Teile.
Ich hätte dir vorschlagen können,
nur zu beobachten, aber dafür ist die Zeit
noch nicht reif. Du kannst es noch nicht.
Bevor du mit wacher Beobachtung
ganz ein werden kannst,
musst du durch die Hölle
all deiner negativen Emotionen gehen.
Sonst werden sie verdrängt
und können jeden Moment explodieren,
in jeder schwachen Stunde.
Deshalb ist es besser, davon frei zu werden
Aber frei von ihnen zu werden
heißt nicht, dass du sie beobachten musst.
Vergiss erstmal das wachsame Beobachten.
Lebe jede Emotion aus, die du fühlst,
ob hasserfüllt, hässlich oder wertlos -
was immer es ist,
lass dich darauf ein.
Gib den Emotionen zuerst einmal eine Chance,
ganz auf die bewusste Ebene zu kommen.
In dem Moment, in dem du dich anstrengst,
sie zu beobachten,
verdrängst du sie ins Unbewusste.
Dann gehst du deiner alltäglichen Arbeit nach
und unterdrückst sie wieder.
Auf diese Weise wirst du nicht frei davon.
Lass sie heraus - erlebe sie, erleide sie.
Er wird schwierig und ermüdend sein, aber
unendlich lohnend. Hast du die Emotionen
einmal durchlebt, erlitten und akzeptiert,
dass du eben so bist, dass du dich selber nicht
so erschaffen hast und dich deshalb nicht
verurteilen musst, sondern dass du dich so,
wie du bist, vorgefunden hast,
hast du sie einmal bewusst erlebt, ohne sie
zu verdrängen, wirst du staunen, wie sie
ganz von selbst verschwinden.
Sie haben nicht mehr so viel Macht über dich,
sie packen dich nicht mehr so fest im Nacken.
Und wenn sie vorbei sind, kommt auch die Zeit,
in der du anfangen kannst zu beobachten.
Bitte mißversteh mich nicht.
Ich habe gesagt: "Drück deine
negativen Emotionen aus."
Ich habe nicht gesagt: "öffentlich."
So werden die Dinge oft verzerrt.
Wenn du auf jemanden wütend bist
und deine Wut zum Ausdruck bringst,
wird der andere nicht still sitzen bleiben
wie ein Buddha. Er ist keine Marmorstatue;
er wird auch etwas tun.
Du drückst deine Wut aus;
er drückt seine Wut aus.
Das macht dich noch wütender.
Wut oder Gewalt erzeugen auf der anderen
Seite dasselbe, und es wird
mit doppelter Münze heimgezahlt.
Und dann gehst du noch mehr darauf ein,
weil man dir sagte, du sollst es ausdrücken.
Ja, ich habe gesagt: "Drück es aus."
Aber ich meine nicht öffentlich.
Wenn du wütend bist, geh in dein Zimmer,
schließe die Tür zu. Schlag ein Kissen,
stell dich vor den Spiegel
und schrei dein Spiegelbild an.
Sag alles, was du noch nie zu jemandem
gesagt hast und schon immer sagen wolltest.
Aber es muss deine Privatsache bleiben,
sonst hat es kein Ende.
Die Dinge bewegen sich immer im Kreis,
und wir wollen sie nun zu Ende bringen.
Wenn Du also eine negative Emotion
gegenüber jemanden hast, hat es
mit dieser Person überhaupt nichts zu tun.
Es ist nicht nötig,
die Wut an irgendjemandem auszulassen.
Du kannst zur Toilette gehen,
du kannst einen langen Spaziergang machen.
Es bedeutet, dass etwas in dir ist,
was schnelle Aktivität braucht,
um freigesetzt zu werden.
Geh ein wenig joggen!
Und du wirst spüren, dass sich die Wut auflöst.
Schon nach fünf Minuten Katharsis
fühlst du dich erleichtert.
Wenn du das einmal begriffen hast,
wirst du sie nicht mehr an anderen auslassen,
denn das ist völlig idiotisch.
Wut ist schön; Sex ist schön.
Aber auch schöne Dinge können
hässlich werden. Es hängt ganz von dir ab.
Wenn du sie verachtest, werden sie hässlich.
Transformierst du sie, werden sie göttlich.
Transformierte Wut verwandelt sich in
Mitgefühl, denn es ist dieselbe Energie.
Ein Buddha ist mitfühlend.
Woher kommt sein Mitgefühl?
Es ist dieselbe Energie,
die sich vorher als Wut gezeigt hat.
Jetzt geht sie nicht mehr in die Wut,
sondern hat sich in Mitgefühl verwandelt.
Woher kommt Liebe?
Dieselbe Energie, die beim Sex fließt,
verwandelt sich in Liebe.
Vergiss also nicht:
Wenn du etwas Natürliches verurteilst,
wird es zu Gift. Es zerstört dich,
es wird destruktiv und selbstmörderisch.
Wenn du es transformierst, wird es göttlich.
Doch Transformation ist nötig.
Leute, die sich "gewaltlos" nennen,
gehören zu den hässlichsten
Erscheinungen der Welt.
Sie sind keine "guten Menschen",
denn sie unterdrücken einen Vulkan.
Man kann sich mit ihnen nicht wohl fühlen;
etwas Gefährliches lauert in ihnen.
Man kann es spüren, man kann es anfassen;
es trieft förmlich aus ihnen heraus.
Deine Wut ist halbherzig, lauwarm.
Sie ist wie ein Hund, der sich nicht
sicher ist, wie er den Fremdling behandeln soll.
Vielleicht ist es ein Freund seines Herrn,
also wedelt er mit dem Schwanz; vielleicht ist
es ein Feind, also bellt er. Er tut beides
gleichzeitig. Auf der einen Seite bellt er;
auf der anderen Seite wedelt er mit dem Schwanz.
Er verhält sich diplomatisch, damit er immer
das Richtige tut, ganz egal, wie sich die Lage
entwickelt. Wenn der Herr kommt und er sieht,
dass der Herr freundlich ist, hört das Bellen
auf, und seine ganze Energie geht in den
Schwanz. Wenn der Herr böse auf den
Eindringling ist, wird der Schwanz sofort
anhalten, und seine ganze Energie konzentriert
sich auf das Bellen. Deine Wut ist genauso.
Du wägst ab, wie weit du gehen kannst, wie
viel du dafür bezahlen musst: Geh ja nicht zu
weit; provoziere den anderen nicht zu sehr!
Echte Wut ist etwas Schönes,
weil sie total ist. So war es bei Jesus.
Als er in den großen Tempel kam
und die Geldwechlser mit ihren Tischen im
Tempel sah, geriet er in Rage.
Er wurde wütend - es war die Wut,
die aus Mitgefühl und Liebe entsteht.
Eigenhändig warf er sämtliche Geldwechsler
aus dem Tempel und stieß ihre Tische um.
Er muss wirklich sehr wütend gewesen sein,
denn es ist nicht so einfach,
ganz allein alle Geldwechsler
aus dem Tempel zu vertreiben.
Er muss die Wut selbst gewesen sein!
Die Inder sind ärgerlich darüber.
Sie können nicht glauben,
dass Jesus erleuchtet ist -
nur wegen dieses Vorfalls.
Die Menschen haben ihre Vorurteile,
ihre eigenen Ideen.
Anstatt die Realität zu sehen,
anstatt sich einen Erleuchteten
wirklich anzuschauen,
kommen sie mit so vielen
fertigen Konzepten an,
und wenn er da nicht hineinpasst,
ist er nicht erleuchet.
Und ich kann euch sagen:
Kein Erleuchteter passt
mit euren unerleuchteten Vorurteilen
zusammen - es ist ausgeschlossen.
***
Fortsetzung folgt
Absoluter Neuling
Eine | geschichtsunterricht ist das eine, |
Man hat uns beigebracht, uns zu
vergleichen, immer nur zu vergleichen. Jemand
hat ein besseres Haus, jemand hat einen
schöneren Körper, jemand hat mehr Geld, jemand
hat eine charismatischere Persönlichkeit.
Vergleiche! Vergeliche dich ständig mit jedem
anderen, dem du begegnest; was dabei herauskommt,
ist riesige Eifersucht. Sie ist eine Folge
der gesellschaftlichen Programmierung, uns
immer zu vergleichen.
Ansonsten verschwindet die Eifersucht,
wenn du aufhörst zu vergleichen. Dann
weißt du, dass du einfach du bist und kein
anderer. Und dass es unnötig ist. Es ist gut,
dass du dich nicht mit Bäumen vergleichst,
sonst würdest du sehr eifersüchtig werden.
Warum bist du nicht grün? Warum wirst du keine
1000 Jahre alt? Und warum war Gott so gemein
zu dir? Nicht mal Blüten hast du! Es ist
besser, dass du dich nicht mit Vögeln
vergleichst, mit Flüssen, mit Bergen...
sonst würdest du noch mehr leiden.
Du vergeleichst dich nur mit Menschen,
weil man dich darauf programmiert hat,
dich nur mit Menschen zu vergleichen.
Du vergleichst dich nicht mit Pfauen
und Papageien. Sonst wäre Deine Eifersucht
noch größer - du wärest so damit belastet,
dass du gar nicht leben könntest.
Sich zu vergleichen ist ein ziemlich
dummes verhalten, denn jeder Mensch
ist einzigartig und unvergeleichlich.
Hast du dies einmal wirklich verstanden,
verschwindet die Eifersucht.
Jeder ist einzigartig und unvergleichlich.
Du bist einfach du.
Niemand ist jemals wie du gewesen,
und niemand wird jemals wie du sein.
Und du brauchst auch nicht
wie irgendjemand anderes zu sein.
Gott erschafft nur Originale;
er hält nichts von Kopien.
Sie erzeugt Eifersucht,
doch Eifersucht ist nur
ein Nebenprodukt.
Deshalb geht es nicht darum,
wie man Eifersucht loswird.
Du kannst sie nicht loswerden,
weil Sex nicht loswirst.
Es geht darum,
wie du Sex in Liebe verwandelst.
Dann verschwindet die Eifersucht.
Wenn du jemanden liebst,
ist die Liebe Garantie genug.
Die Liebe selbst reicht dir als Sicherheit.
Wenn du jemanden liebst, weißt du,
dass er zu keinem anderen geht.
Und wenn er geht, dann geht er.
Was kannst du tun?
Du kannst ihn umbringen,
aber eine Leiche nützt dir nicht viel.
Wenn du jemanden liebst, vertraust du,
dass er nicht zu einem anderen geht.
Wenn er geht, ist keine Liebe da.
Du kannst dann nichts daran ändern.
Liebe gibt dir Verständnis.
Dann ist keine Eifersucht da.
Wenn also Eifersucht da ist, kannst du
sicher sein, dass keine Liebe da ist.
Du machst dir etwas vor; du spielst Liebe vor -
dahinter steckt Sex.
Das Wort "Liebe" ist dann nur der Lack -
die Realität dahinter ist Sex.
Die Gesellschaft beutet das Individiuum aus -
und zwar auf so viele verschiedene Arten,
dass man es gar nicht glauben kann.
Sie wendet dermaßen geschickte und
hinterhältige Tricks an,
dass man sie fast nicht mehr als solche erkennt.
Mit diesen Tricks wird der Einzelne
ausgebeutet, seine Integrität zerstört
und ihm alles, was er hat, weggenommen,
ohne dass er den geringsten Verdacht schöpft,
ohne dass er überhaupt merkt,
was ihm angetan wird.
Eifersucht und Neid sind solche Tricks,
und sie sind sehr machtvoll.
Jede Gesellschaft,
jede Kultur,
jede religion
bringt uns allen seit frühester Kindheit bei,
uns zu vergleichen.
Vorgefasste Meinungen machen dich zum
Gläubigen, nicht zum Wissenschaftler.
Wenn ich sage: "Meditiere darüber",
meine ich, beobachte es.
Sei ein Wissenschaftler in deiner inneren Welt.
Mach deinen Verstand zu deinem
Versuchslabor und beobachte, was vorgeht.
Und zwar ohne zu verurteilen, vergiss das nicht.
Sage nicht: "Eifersucht ist schlecht." Wer weiß?
Sage nicht: "Wut ist schlecht." Wer weiß?
Ja, du hast es gehört, man hat es dir gesagt.
Doch das sagen die anderen;
es ist nicht deine Erfahrung.
Du musst sachlich und empirisch vorgehen:
Solange dein Experiment es nicht beweist,
sagst du zu nichts ja oder nein.
Du musst ganz ohne Vorurteil sein.
Dann ist das Beobachten von Eifersucht,
Wut oder Sex ein Wunder.
Eifersucht ist einer der betsen Tricks,
um dich in Schach zu halten.
Schau sie dir ganz genau an:
Was bedeutet Eifersucht?
Sie bedeutet, ständig im Vergleich zu leben.
Einer steht über dir, einer steht unter dir.
Du bist immer irgendwo in der Mitte der Leiter.
Vielleicht ist diese Leiter ein Kreis,
weil keiner je das Ende der Leiter findet.
Alle stecken irgendwo in der Mitte fest;
alle sind in der Mitte.
Die Leiter ist eher ein sich drehendes Rad.
Jemand steht über dir - das tut weh.
Deshalb musst du ständig kämpfen, dich
behaupten, um jeden Preis vorankommen.
Wenn du Erfolg hast, kümmert es keinen,
ob du mit suaberen Mitteln gekämpft hast.
Erfolg beweist, dass du Recht hast.
Scheitern beweist, dass du Unrecht hast.
Alles, was zählt, ist der Erfolg;
dafür ist jedes mittel recht.
Der Zweck heiligt die Mittel.
Deshalb braucht man sich um die Mittel
nicht zu kümmern -
und es kümmert sich auch keiner darum.
Es geht nur darum,
wie man auf der Leiter nach oben klettert.
Aber du kommst nie an ihr Ende.
Jeder, der über dir steht, macht dich neidisch,
weil er Erfolg hat und du nicht.
Was geschieht, wenn du beobachtest,
ohne zu urteilen?
Du kannst durch die Dinge hindurchschauen.
Sie werden transparent.
Eifersucht wird transparent.
Du siehst, wie dumm sie ist.
Du siehst, wie töricht sie ist.
Aber du hast nicht schon vorher entschieden,
dass sie dumm ist.
Wenn du bereits entscheiden hast,
begreifst du nicht, worum es geht.
Vergiss nicht:
Ich sage nicht, du sollst beschließen,
dass Eifersucht dumm ist, dass sie idiotisch ist.
Wenn du das beschließt,
hast du die Gelegenheit verpasst.
Du gehst einfach ohne jedes Urteil vor,
um ganz genau zu sehen, was sie ist.
Was ist eigentlich Eifersucht?
Was ist diese Energie namens Eifersucht?
Schau sie so an, wie du eine Rose anschaust -
schau tief hinein.
Wenn du keine Meinung hast,
sind deine Augen klar.
Klarheit bekommen nur diejenigen,
die keine Meinung haben.
Beobachte sie, schau sie dir genau an,
und sie wird transparent.
Dann wirst du erfahren, wie dumm sie ist
und durch diese Erfahrung
verschwindet sie von selbst.
Du brauchst sie nicht loszulassen.
Du hälst nicht mal eine Minute aus,
wenn der andere mit jemanden glücklich
ist - und du denkst, du könntest für den
anderen sterben!
Versuche einmal zu sehen, was eigentlich in
dir für den anderen da ist - und die Eifersucht
wird verschwinden. In den meisten Fällen
verschwindet mit der Eifersucht auch die Liebe.
Doch das ist gut, denn was ist schon eine
Liebe, die voller Eifersucht ist?
Es ist keine Liebe.
Wenn die Eigersucht verschwindet und die
Liebe immer noch da ist, dann hast du etwas
Solides in deinem Leben, das zu haben sich
wirklich lohnt.
Eifersucht ist eine der häufigsten
Erscheinungen psychologischer Ignoranz
in Bezug auf dich selbst, auf andere und
insbesondere auf Beziehungen.
Die Menschen meinen, sie wüssten, was Liebe
ist - sie wissen es nicht. Und auf Grund dieses
Missverständnisses von Liebe entsteht Eifersucht.
Unter "Liebe" versteht man eine Art Monopol,
ein Gefühl von Besitz, ohne eine
ganz einfache Tatsache im Leben zu verstehen:
Sobald du ein Lebewesen besitzt, hast du es
getötet.
Leben kann man nicht besitzen. Du kannst es
nicht in der Faust halten. Wenn du es haben
willst, müssen deine Hände offen sein.
***
Fortsetzung folgt
Pillen vergessen??
Optionen
Alle anderen kleinen Ängste
sind Nebenprodukte dieser einen Grundangst,
die jeder Mensche in sich herumträgt.
Es ist die Angst, sich selbst zu verlieren –
sei es durch den Tod, sei es durch die Liebe;
die Angst ist dieselbe:
Du hast Angst, dich selbst zu verlieren.
Und am merkwürdigsten ist,
dass nur diejenigen Angst haben,
sich selbst zu verlieren,
die sich selbst gar nicht haben.
Wer sich selbst hat, hat keine Angst.
Also geht es nur darum, dies zu entdecken.
Du hast gar nichts zu verlieren.
Du glaubst lediglich,
du hättest etwas zu verlieren.
Wir haben Angst vor dem Leben.
Und wir haben Angst zu leben,
weil Leben nur dann möglich ist,
wenn man wild sein kann.
Sei wild in deiner Liebe,
wild in deinem Lied,
wild in deinem Tanz.
Davor haben wir Angst.
Wer hat Angst vor dem Tod?
Ich habe noch nie jemanden getroffen.
Aber fast jeder Mensch, den ich getroffen
habe, hat Angst vor dem Leben.
Hab keine Angst vor dem Leben!
Denn entweder kannst du Angst haben,
oder du kannst leben – es hängt von dir ab.
Und wovor muss man wirklich Angst haben?
Du hast nichts zu verlieren.
Du hast alles zu gewinnen!
Lass alle Ängste los und springe ins Leben!
Dann wird der Tod eines Tages ein
willkommener Gast sein, nicht ein Feind.
Und du wirst den Tod noch mehr genießen,
als du das Leben genossen hast,
denn der Tod hat seine eigenen schönen Seiten.
Und der Tod ist etwas seltenes;
er kommt nur ab und zu.
Leben kannst du jeden Tag.
Angst ist gut, wenn du nicht genau weißt,
wovor du Angst hast.
Es bedeutet einfach, dass du an der Schwelle
zum Unbekannten stehst. Wenn die Angst ein
Objekt hat, ist es gewöhnliche Angst. Man hat
Angst vor dem Tod – das ist eine ganz
gewöhnliche Angst, instinktiv; nichts
Großartiges, nichts Besonderes. Wenn man vor
Alter oder Gebrechlichkeit, vor Krankheit
Angst hat, sind dies gewöhnliche Ängste…
ganz normale, lanläufige Sorten von Angst.
Etwas Besonderes ist Angst dann, wenn du
kein Objekt dafür finden kannst, wenn sie ohne
jeden Grund da ist. Dann kriegt man wirklich
Angst! Wenn du einen Grund finden kannst,
ist der Verstand zufrieden. Wenn du eine
Antwort geben kannst, warum sie da ist, hat
der Verstand eine Erklärung, an der er sich
festhalten kann.
Alle Erklärungen helfen dabei, die Dinge
wegzuerklären; ansonsten helfen sie nicht,
aber sobald du eine rationale Erklärung hast,
gibst du dich zufrieden. Aus diesem Grund gehen
die Leute zum Psychoanalytiker: um Erklärungen
zu finden. Selbst eine dumme Erklärung ist
besser als keine. Man kann sich an etwas
festhalten.
Du hast Angst – frage nicht, warum!
Angst ist natürlich, Schuld ist eine
Schöpfung der Priester.
Schuld ist von den Menschen erfunden.
Angst ist in unser System eingebaut; sie ist
lebenswichtig. Ohne Angst kannst du nicht
überleben.
Angst ist normal.
Angst ist der Grund, dass du die Hand nicht
ins Feuer hälst. Angst ist der Grund, dass du
rechts oder links fährst, je nachdem, wie die
Gesetze des Landes sind. Angst ist der Grund,
dass du zur Seite springts, wenn der
Lastwagenfahrer auf die Hupe drückt.
Wenn ein Kind sich vor nichts fürchtet,
kann es unmöglich übeleben. Seine
Furcht ist eine Überlebensmaßnahme. Es ist
eine natürliche Tendenz, sich selbst zu schützen.
Und daran ist nichts falsch – du hast Recht,
dich zu schützen. Du hast ein kostbares
Leben zu beschützen, und die Angst hilft dir
dabei. Angst ist Intelligenz.
Nur Idioten haben keine Angst.
Schwachsinnige haben keine Angst, deshalb
muss man sie schützen, sonst würden sie sich
verbrennen oder aus dem Fenster springen,
oder sie würden ins Meer gehen, ohne
schwimmen zu können, oder eine Schlange essen…
sie können alles machen.
Angst kann abnormal werden;
sie kann pathologisch werden. Dann
hast du Angst vor Dingen, vor denen man
keine Angst haben braucht, obwohl du
natürlich auch für deine abnormale Angst
Argumente finden kannst.
Zum Beispiel hat jemand Angst, in ein Haus zu
gehen. Du kannst ihm keinen logischen Beweis
geben, dass er Unrecht hat.
Er sagt: „Wer garantiert mir, dass das Haus
nicht zusammenbricht?“
Ein anderer hat Angst, auf Reisen zu gehen,
weil Züge verunglücken. Ein anderer hat
Angst, in ein Auto zu steigen, weil es Autounfälle
gibt. Und wieder ein anderer hat Angst
vor Flugzeugen…
Wenn deine Angst diese Formen annimmt, ist
sie nicht intelligent. Dann solltest du auch vor
deinem Bett Angst haben, denn 97 % der
Menschen sterben im Bett – das ist der
allergefährlichste Ort, wo man sein kann.
Logischerweise sollte man dem Bett so fern
wie möglich bleiben, ihm ja nicht zu nahe
kommen. Aber dann wird es unmöglich für
dich zu leben.
Alles hat Angst,
Wut,
Eifersucht,
Hass.
Dir ist nicht bewusst,
dass du mit
all diesen Dingen
dein Leben vergeudest.
Die Angst vor dem Tod
ist nicht die Angst vor dem Tod.
Es ist die Angst,
unerfüllt zu bleiben.
Du wirst sterben,
und du konntest nichts,
überhaubt nichts in deinem Leben
wirklich erfahren -
bist nicht gewachsen,
nicht aufgeblüht.
Mit leeren Händen bist du gekommen,
mit leeren Händen gehst du.
Davor hast du Angst!
Die Ängste sind da,
aber auch der ständige Drang, zu suchen
und nachzuforschen. Und ich hoffe,
dass die Ängste nicht gewinnen werden.
Denn jeder, der aus Angst lebt, lebt nicht,
er ist bereits tot.
Angst gehört zum Tod, nicht zum Leben.
Risiko, Abenteuer, ins Unbekannte gehen -
das ist es, was das Leben ausmacht!
Deshalb versuche, deine Ängste zu verstehen.
Und denke daran:
Gib ihnen keine Unterstützung,
sie sind deine Feinde.
Unterstütze den Drang zu suchen,
der in dir noch lebendig ist.
Entzünde ihn, damit er
alle Ängste verbrennen kann
und du dich auf die Suche machen kannst.
Niemand will einsam sein.
Jeder will zu einem Verein gehören,
nicht nur zu einem Verein, sondern zu vielen.
Man gehört einem religiösen Verein an,
einer politischen Partei, dem Rotarier-Club
…und es gibt unzählige kleine Gruppen,
zu denen man gehören kann.
Man will 24 Stunden am Tag
einen Rückhalt haben,
denn was nicht echt ist,
kann ohne Stütze nicht bestehen.
Sobald man allein ist, beginnt man
sich fremd und verrückt zu fühlen.
Nicht nur du hast Angst, alle haben
Angst. Denn niemand ist das, wofür die
Existenz ihn vorgesehen hat.
Gesellschaft, Kultur, Religion, Erziehung -
alles ist eine Verschwörung gegen unschuldige
Kinder. Sie haben alle Macht – das Kind ist
hilflos und abhängig. Sie schaffen es, aus dem
Kind das zu machen, was auch immer sie
wollen. Sie lassen kein Kind so aufwachsen,
wie es ihm von Natur bestimmt ist.
Sie bemühen sich mit allen Mitteln,
Menschen zu Gebrauchsgegenständen
zu machen.
Wenn man ein Kind natürlich
aufwachsen lässt, wer weiß ob es dann
noch den Interessen der Gesellschaft dient
oder nicht? Die Gesellschaft ist nicht bereit,
dieses Risiko einzugehen.
Sie reißt sich das Kind unter den Nagel und
beginnt es so zu prägen, wie es von der
Gesellschaft gebraucht wird. In gewissem Sinne
tötet sie die Seele des Kindes und gibt ihm eine
falsche Identität, damit es seine Seele, sein Sein
nicht vermisst.
Die falsche Identität ist ein Ersatz.
Aber dieser Ersatz ist nur in der Umgebung
nützlich, die dir den Ersatz gegeben hat.
Sobald du allein bist, beginnt das falsche
auseinander zu fallen und das unterdrückte
wahre Selbst kommt zum Vorschein. Deshalb hat
man so viel Angst, einsam zu sein.
Du hast geglaubt, du seist jemand,
und in einem Moment der Einsamkeit
spürst du plötzlich, dass du das gar nicht bist.
Das macht Angst. Wer bist du dann?
…Es wird eine Weile dauern,
bis das wahre Selbst zum Ausdruck kommt.
Das Loch dazwischen nannten die Mystiker
„die dunkle Nacht der Seele“
- ein sehr passender Ausdruck.
Du bist nicht mehr der Falsche,
und du bist noch nicht der Wahre.
Du hängst in der Luft,
du weißt nicht, wer du bist.
Besonders im Westen ist das Problem
noch komplizierter,
da man nie Methoden entwickelt hat,
das wahre Selbst so früh wie möglich
zu entdecken und so die dunkle Nacht
der Seele zu verkürzen.
Der Westen hat keine Ahnung
von Meditation.
Und Meditation ist nur
ein anderer Name für Alleinsein, still sein,
warten, dass sich das Wahre offenbart.
Sie ist keine Tätigkeit;
Sie ist stille Entspannung.
Denn alles, was du tust,
kommt aus deiner falschen Persönlichkeit.
Jahrelang haben dir Menschen, die du
geliebt hast, die du respektiert hast, eine
falsche Persönlichkeit übergestülpt … und sie
haben dir nicht mit Absicht etwas Böses getan
Sie hatten gute Absichten, aber ihr Bewußtsein
war gleich Null. Es waren keine bewussten
Menschen – deine Eltern, deine Lehrer, deine
Priester, die Politiker – sie waren nicht bewusst;
sie waren unbewusst.
In den Händen einer unbewussten Person wird
auch die betse Absicht zu Gift. Deshalb
bekommst du starke Angst, wenn du allein bist,
weil plötzlich das Falsche wegfällt.
Das wahre braucht eine Weile. Du hast es vor
vielen Jahren verloren. Du musst ein wenig
Rücksicht auf die Tatsache nehmen, dass das
Loch dazwischen überbrückt werden muss.
Die Gesellschaft ist unentbehrlich für
die Existenz des falschen Selbst.
Wenn es einsam ist, ergreift dich Panik.
Das ist der Moment, in dem man ein wenig
von Meditation verstehen sollte.
Mach dir keine Sorgen – was verschwinden
kann, soll ruhig verschwinden.
Es ist sinnlos, sich daran festzuklammern.
Es ist nicht deines, das bist nicht du.
Kein anderer kann die Frage
„Wer bin ich?“
beantworten – nur du weißt die Antwort.
Alle Meditationtechniken sind eine Hilfe,
das Falsche zu zerstören.
Sie geben dir nicht dein wahres Selbst -
das kann dir niemand geben.
Was man dir geben kann,
kann nicht wahr sein.
Das Wahre hast du bereits; nur das Falsche
muss weggenommen werden.
Meditation ist einfach der Mut,
allein und still zu sein.
Ganz allmählich beginnst du, dich selbst
in einer neuen Art wahrzunehmen.
Du spürst eine neue Art von Lebendigkeit,
von Schönheit, von Intelligenz,
die nicht von anderen ausgeliehen ist,
sondern in dir selbst wächst.
Sie hat ihre Wurzeln in deiner Existenz.
Und wenn du kein Feigling bist, wird sie
alle Früchte tragen, wird voll erblühen.
Alle deine Ängste
sind Nebenprodukte davon,
dass du dich zu sehr indentifizierst.
Du liebst eine Frau, und mit der Liebe wird
die Angst gleich mitgeliefert: Sie könnte
dich ja verlassen – sie hat schon einmal
jemanden verlassen, um zu dir zu kommen.
Sie hat es schon einmal getan; vielleicht tut
sie es auch mit dir. Du hast Angst;
du hast Knoten im Bauch. Du hast dich zu
sehr gebunden.
Du kannst eine einfache Tatsache
nicht begreifen:
Du bist allein auf die Welt gekommen.
Du warst auch gestern hier – ohne diese Frau,
und alles war in bester Ordnung, ohne Knoten
im Bauch. Und wenn diese Frau morgen geht,
brauchst du dann noch die Knoten im Bauch?
Du weißt, wie du ohne sie sein kannst, und du
wirst auch ohne sie leben können.
Die Angst, dass morgen alles anders ist –
jemand könnte sterben, jemand könnte
Bankrott machen, du kannst deine Arbeit
verlieren. Es gibt tausende von Dingen, die
sich ändern können. Du plagst dich mit so
vielen Ängsten, und keine davon ist
begründet. Denn auch gestern warst du
voller Ängste, und sie waren unnötig.
Manches mag sich geändert haben,
aber du bist noch am Leben.
Der Mensch hat eine enorme Fähigkeit,
sich an jede Situation anzupassen.
Angst ist wie Dunkelheit.
Was kannst du gegen die Dunkelheit tun?
Du kannst sie nicht loslassen,
du kannst sie nicht hinauswerfen,
du kannst sie nicht hereinholen.
Es ist unmöglich,
sich mit der Dunkelheit zu befassen,
ohne Licht hereinzubringen.
Der Weg zur Dunkelheit führt über das Licht.
Wenn du keine Dunkelheit willst,
mache das Licht an.
Aber du musst auf jeden Fall
etwas mit dem Licht tun und
überhaupt nichts mit der Dunkelheit.
Warum habe ich Angst vor Frauen?
Das ist nicht persönlich, es ist beinahe
universal. Alle Männer haben Angst vor
Frauen, und alle Frauen haben Angst vor
Männern, weil alle Menschen Angst vor
der Liebe haben. Es ist die Liebe, vor der
man Angst hat. Deshalb hat der Mann
Angst vor der Frau, da sie das Objekt
seiner Liebe ist. Und Frauen haben Angst
vor Männern, da sie das Objekt ihrer
Liebe sind.
Wir haben Angst vor der Liebe, weil Liebe
ein kleiner Tod ist. Liebe verlangt, dass wir
uns hingeben, und wir wollen uns überhaupt
nicht hingeben. Wir möchten, dass der andere
sich hingibt, wir möchten, dass der andere
unser Sklave ist. Doch derselbe Wunsch ist
auch beim anderen da. Der Mann will die Frau
zur Sklavin haben, und natürlich will die Frau
dasselbe, sie hat denselben Wunsch.
Die Methoden, sich gegenseitig zu versklaven,
mögen verschieden sein, aber der Wunsch
ist derselbe.
Alle Angste können
auf eine reduziert werden:
die Angst vor dem Tod.
Wir befürchten:
„Eines Tages muss ich verschwinden,
eines Tages muss ich sterben. Ich bin –
und es kommt der Tag, an dem ich nicht bin.“
Das macht Angst, davor fürchtet man sich.
Um diese Angst zu vermeiden, zun wir alles,
um so lange wie möglich zu leben.
Wir versuchen, unser Leben abzusichern.
Wir machen Kompromisse,
wir suchen ständig Schutz und Sicherheit –
aus Angst. Schließlich ist man wie gelähmt,
denn je mehr man sich absichert,
je mehr man sich abschirmt,
desto weniger lebendig ist man.
Aus Angst vor dem Tod suchen wir
Sicherheit – ein Bankkonto, eine
Versicherung, eine Ehe, ein geregeltes Leben,
ein Heim; wir gehören zu einem bestimmten
Land, wir treten in eine politische Partei ein,
wir gehören einer religiösen Gemeinschaft an,
werden Christen, Hindus, Muslime. Es sind
alles Maßnahmen, damit wir uns sicher fühlen.
Es sind alles Maßnahmen, damit wir einen
Platz finden, wo wir hingehören – ein Land,
eine Kirche. Wegen dieser Angst können uns
Politiker und Priester weiter ausbeuten.
Wenn du keine Angst mehr hast, kann dich
kein Politiker, kein Priester ausbeuten.
Es liegt nur an der Angst, dass er dich
ausnutzen kann, weil er etwas bieten kann
das dir Sicherheit gibt – zumindest verspricht
er es: „Hier bist du sicher. Das kann ich dir
garantieren.“
Das Versprechen wird nie eingelöst – das
steht auf einem anderen Blatt, aber versprochen
wird es. Und mit dem Versprechen werden
Menschen ausgebeutet, unterdrückt.
Mit diesem Versprechen werden Menschen
versklavt.
Woraus besteht Angst?
Angst besteht aus Unwissenheit,
daraus, dass man sich selbst nicht kennt.
Es gibt nur eine Angst.
Sie manifestiert sich auf viele Arten.
Tausendfach und abertausendfach
kann sie sich manifestieren.
Aber im Prinzip gibt es nur eine Angst:
„Tief innen bin ich vielleicht gar nicht.“
Und in gewiser Weise stimmt es:
Du bist nicht.
Mut heißt, ins Unbekannte zu gehen –
Trotz aller Ängste. Mut heißt nicht,
keine Angst zu haben.
Angstlosigkeit kommt dann, wenn du immer
weiter mutig bist. Sie ist der höchste Ausdruck
von Mut. Angstlosigkeit ist eine Qualität,
die kommt, wenn Mut absolut geworden ist.
Doch am Anfang ist der Unterschied zwischen
dem Feigling und dem Mutigen nicht sehr groß.
Der Unterschied besteht nur darin, dass der
Feigling auf seine Ängste hört und ihnen folgt,
während der Mutige sie links liegen lässt und
weitergeht.
Der Mutige geht trotz aller Ängste ins
Unbekannte. Er kennt die Ängste – sie sind da.
Du hast dich in deine Ängste hineingesteigert.
Schau sie einfach an, und allein dadurch,
dass du sie anschaust, beginnen sie zu
schrumpfen.
Du hast die Angst nie angeschaut.
Du bist davor weggelaufen.
Du hast Schutzmechanismen dagegen
eingebaut, anstatt deiner Angst direkt ins
Auge zu sehen. Dabei gibt es gar nichts zu
befürchten; man braucht nur ein bischen
bewußter zu werden. Was immer es ist,
wovor du Angst hast – halt die Angst fest
und schau sie genau an – so wie ein
Wissenschaftler etwas betrachtet.
Und du wirst staunen: Plötzlich schmilzt
sie dahin wie eine Schneeflocke.
In dem Moment, in dem du die Angst ganz
und gar angeschaut hast, ist sie fort.
Und Freiheit von allen Ängsten ist ein
solcher Segen – es gibt keine Worte,
um es auszudrücken.
Wenn man sich der Angst stellt,
ist man frei.
Wenn man die Angst leugnet, verdrängt,
verurteilt, hat man Schuldgefühle.
Wenn du akzeptierst, dass Angst dazu gehört,
ist sie ein Teil deiner Realität.
Der Mensch ist ein Teil, ein winziger Teil,
und das Ganze ist riesig;
ein Tropfen, ein winziger Tropfen,
und das Ganze ist der Ozean.
Er bekommt das große Zittern:
„Ich könnte im Ganzen verloren gehen;
meine Identität könnte verloren gehen.“
Das ist die Angst vor dem Tod.
Jede Angst ist Todesangst,
ist die Angst vor völliger Vernichtung.
Wessen leben von Angst bestimmt ist,
der wird innerlich immer zittern,
der ist ständig an der Grenze zum Wahnsinn,
denn das Leben ist groß.
Und wenn du ständig Angst hast…
gibt es alle möglichen Ängste. Du kannst
eine lange Liste deiner Ängste machen –
du wirst dich wundern, wie viele es gibt –
und du lebst immer noch!
Überall lauern Infektionen, Seuchen,
Gefahren, Kidnapper, Terroristen –
Und das Leben ist so kurz!
Und schließlich kommt der Tod,
den du nicht vermeiden kannst.
Dein ganzes Leben wird davon verdunkelt.
Laß die Angst los! Du hast sie
unbewusst in deiner Kindheit mitbekommen;
nun bist du erwachsen und kannst sie
bewusst loslassen.
Dann kann dein Leben voller Licht sein,
das immer heller scheint, je weiter du wächst.
***
Debilität (lat.), leichte Form des Schwachsinns (Intelligenzquotient zw. 60 und 80). An Debilität leidende Personen können noch für sich selbst sorgen und leichtere Arbeiten ausführen.
Absoluter Neuling
Eine | geschichtsunterricht ist das eine, |
Das Herz ist nicht! einfach nur irgendeine Pumpe.
Wut und Angst fühlen und ausleben, ist nicht Sinn der Sache. Angst existiert nicht, die macht man sich selbst.
Eifersucht ist auch eine negative Form, eben typisch dafür, das man neidisch auf die äußere Welt ist und sich verblenden läßt.
Wenn Liebe nervös macht, dann weiß er nicht was Liebe ist.
Das alles was ist, von außen kommt ist der größte Blödsinn, das zeigt, das diejenigen nichts verstanden haben. Und das seit tausenden von Jahren.
greetz bammie
Optionen
Das bedeutet, daß die Menschen, die hier lachen, im Rachen des Todes lachen, und er kann jederzeit seinen Mund schließen. Dann gibt es keine Hoffnung mehr. Aber jene, die sehen, daß wir im Rachen des Todes stecken, rufen laut. Sie sehen, daß wir uns in den Händen des Todes befinden und verwenden all ihre Zeit für die Bemühung, diesen finsteren Ort zu entkommen. Wer sich bemüht und sich nach dem Licht sehnt, wird das Licht mit Sicherheit finden. Denn es entspricht einem Gesetz Gottes, daß dem lieben Kind alles gegeben wird, wonach es verlangt. So wird also jenen, die sich Sicherheit und Hilfe wünschen, geholfen, und sie werden gerettet. Doch jene, die Genuß in weltlichen Vergnügungen suchen, werden das auch immer weiter tun.
D. h., diese Welt ist eine einzige große Sünde. Man sollte diese Welt so benutzen, damit man einigermaßen gut leben kann und nicht mehr. Je mehr man von diesem Gift der Welt inhaliert, desto kranker wird der Mensch, denn er unterliegt den Emotionen, er ist ein Spielball dieser Kräfte! Die größte Gefahr für Männer geht in dieser Welt von den Frauen aus! Man sollte das Bedenken, denn der sexuelle Trieb ist die Ursache aller Probleme.
Optionen
Gruß_Eichi.BMP
Für Dich ist das Schrott ;), weil Du nicht verstehst was es ausdrücken will.
Du musst das ganze aus einer erhöhten Postion sehen, dann erkennt man, das die ganze Welt darauf basiert bzw in ihrem Ungleichgewicht steckt. Das ganze Unheil kannst Du auch in der Bibel nachlesen. Schon Jesus hatte das damals erkannt.
greetz bammie
Optionen
Absoluter Neuling
Eine | geschichtsunterricht ist das eine, |
Erkenne Dich selbst, werde was Du bist Mensch,...werde Mensch :)
Dann unterliegst Du auch nicht mehr den Emotionen. Dann wirst Du Frauen lieben und sie gerne anschauen, aber nicht angewiesen oder abhängig sein. Desweiteren erkennt man das Angesicht des Todes, worin die Menschen in dessen Rachen leben.
Was die gläubigen Menschen brauchen, ist jemand, der ihren Blickwinkel zu verändern mag.
greetz bammie
Optionen
Das derzeitige weltliche Problem ist, das, schon seit Urzeiten, alle männlichen Prinzipien gegen die weiblichen Prinzipien wirken, Ziel ist es, das diese wieder harmonieren. Und diese Zeiten des ewigen Friedens, wie es einmal war, werden wieder kommen.
greetz bammie
Optionen
Der Augenblick ist in der Ruhe.
Die Ruhe ist in der Geduld.
Die Geduld ist in der Stille.
Die Stille ist in der Kraft.
Die Kraft ist in der Weisheit.
Die Weisheit ist im Herzen.
Das Herz ist im Menschen.
Der Mensch ist in der Seele.
Die Seele ist in der Liebe.
Die Liebe ist im Göttlichen.
Das Göttliche ist im Licht.
Das Licht ist im Ursprung.
Im Ursprung ist die Quelle.
Die Quelle ist die Wahrheit.
Die Wahrheit ist die Herrlichkeit.
Die Herrlichkeit ist das Paradies.
Das Paradies ist im Himmel wie auf Erden.
Dies ist die Quelle des Glücks und der Ewigkeit.
greetz bammie
Optionen
Jeder Morgen könnte ein Versprechen auf Glück sein. Doch unser Tagesbeginn gleicht einer Anleitung zum Unglücklichsein. Der Radiowecker übergießt uns mit einem Sturzbach aus Lärm - oder mit Nachrichten, die alles zusammenfassen, was in der Welt mißglückt. Den Morgengruß unserer Lieben quittieren wir mit einem Blick auf die Uhr: Die Zeit ist zu kostbar, um sie mit netten Floskeln zu verschwenden. Wir frühstücken, den Blick starr auf den Laptop gerichtet, der unser heute zu lösendes Problem ausspuckt. Und bei der Fahrt ins Büro drücken wir rastlos die Tasten unseres Handys. Wir sind "Multitasker", die immer mehrere Dinge gleichzeitig tun in der Angst, etwas Wichtiges zu versäumen. In der Hetze des Alltags verlieren wir so den Kompaß des Glücks. Das Wort "hetzen" kommt von "hassen": Ja, wir hassen uns, wenn wir vor uns selbst in blinde Aktivität flüchten. Was immer wir tun, wir tun es für eine Erfüllung, die uns allein die Zukunft verspricht. Doch was man hier und heute verpaßt, das "gibt keine Ewigkeit zurück" (Schiller).
Glücksforscher aller Zeiten raten, das Augenblicksglück, das oft so unscheinbar am Wegesrand liegt, nicht einfach zu übersehen. So hat die Persönlichkeitspsychologie herausgefunden, daß jeder Organismus einen als angenehm erlebten Gleichgewichtszustand immer neu herbeizuführen und zu erhalten sucht. Dabei helfen vor allem auch in ganz kleinen Dosierungen erzielte positive Gefühle. Sie sorgen - viel mehr als die gelegentlichen Glücksekstasen - für die positive Grundstimmung, die das Leben trägt. Denn das große Lebensglück baut sich aus einer Kette von kleinen Glücksmomenten auf.
Wir könnten also die Morgentoilette zu einem Fest der Sinne machen, wenn wir das aus dem Duschkopf sprühende, am Körper herabrinnende Wasser bewußt wahrzunehmen versuchen, uns vom Wasserstrahl Kopfhaut und Gesicht genußvoll massieren lassen. Statt uns vom Radio mit Musik und Moderatorengeschwätz zudröhnen zu lassen, sollten wir die Geräusche des erwachenden Tages auskosten, den Träumen der Nacht nachsinnen.
Warum gönnen wir uns nicht einen langen Blick aus dem Fenster über die in einen rosafarbenen Schimmer getauchte Stadt oder auf die Natur, die wie wir eben ihre Augen aufschlägt? Wie belebend ist das kraftvolle Einatmen der frischen Morgenluft, die das Selbst benebelt, berauscht vom noch jungen Tag! Mit den Jahreszeiten verändern sich die Düfte, in den erdigen Geruch welkender Blätter mischt sich der Rauch der Kamine, im feuchtkalten Wind kündigt sich erster Schnee an. "Die Welt ist voll von kleinen Freuden - die Kunst besteht nur darin, sie zu sehen", lautet ein bekanntes chinesisches Sprichwort.
Die Befragung von Hundertjährigen durch amerikanische Forscher in New England ergab, daß es für diese rüstigen Greise immer gute Gründe gegeben hat, morgens fröhlich aufzustehen. Optimisten leben intensiver - und länger. Im Zeitalter der Mobilmachung aller Ressourcen, in der es auf Beschleunigung, Umsatz, Tempo ankommt, ist es schwieriger geworden, Momente der Entschleunigung zu finden, der immer schneller rotierenden Bedürfnisspirale zu entkommen. Religiöse Menschen, die gelernt haben, in sich hineinzuhören, sich spirituell zu entkoppeln von den Zumutungen der Anspruchsgesellschaft - sei es im Zwiegespräch mit Gott oder in der meditativen Versenkung - haben es leichter, Dämme gegen die Überflutung der Sinne zu errichten.
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Der Buddhismus kennt die zwei Prinzipien des "Auskostens" und der "Achtsamkeit". Auskosten bedeutet, sich einer Sache, den kleinsten Details ihrer Gestalt, ihrem Geruch und ihrer Körperlichkeit ganz hinzugeben, eine Blume also nicht nur zu betrachten, sondern sie auch zu berühren und ihren Duft einzuatmen, ein Buch nicht nur zu lesen, sondern es lustvoll durchzublättern. Das buddhistische Prinzip der Achtsamkeit hat der amerikanische Psychologe Martin E.P. Seligman am Beispiel einer fernöstlichen Weisheitsparabel so beschrieben: "Nach drei Studienjahren kommt der Novize in das Haus seines Lehrers, gut vorbereitet auf die tiefgründigen Fragen, die ihn bei seiner Prüfung erwarten. "Ich habe nur eine einzige Frage", sagt sein Lehrer. "Ich bin bereit, Meister", antwortet der Schüler. "Stehen die Blumen im Eingang links oder rechts vom Schirm?" Beschämt zieht sich der Novize für weitere drei Studienjahre zurück."
Auch wir sollten uns die Frage stellen, ob wir die Orte, die wir schätzen, und die Menschen, die wir lieben, so gut kennen, daß es uns gelingt, sie vor die Augen eines anderen hinzustellen als seien sie ganz präsent. Doch auch hier hat uns die Natur ein wunderbares Hilfsmittel an die Hand gegeben: die Synästhesie, die Fähigkeit, aus einem Sinneseindruck die ganze sinnliche Gestalt eines Phänomens aufzubauen. Marcel Proust hat in seinem Roman "Die wiedergefundene Zeit" diese Kraft synästhetischer Erinnerung beschworen, um die Augenblicke verlorenen Glücks wiederauferstehen zu lassen, die Macht der Sinne bewußt zu machen: "In dem Augenblick aber als ich wieder Halt fand und meinen Fuß auf einen Stein setzte, der etwas weniger hoch war als der vorige, schwand meine ganze Mutlosigkeit vor dem gleichen Glücksgefühl, das mir zu verschiedenen Epochen meines Lebens einmal der Anblick von Bäumen geschenkt hatte, die ich auf einer Wagenfahrt von Balbec wiederzuerkennen gemeint hatte, ein andermal der Anblick der Türme von Martinville, oder der Geschmack einer Madeleine, die in Tee getaucht war ..."
Wenn wir die Augen schließen, um Augenblicke tiefer Erfüllung Revue passieren zu lassen, an die wir uns noch nach Jahrzehnten erinnern, so sind diese ebenfalls an sinnliche Erfahrungen geknüpft. Am Ende einer Bergwanderung, erschöpft durch den Aufstieg, aber belohnt durch ein grandioses Panorama, will es uns scheinen, als ruhe das Auge des Bergrückens auf der anderen Seite des Tales voll Aufmerksamkeit auf uns, wir spüren eine Art "unio mystica", das Gefühl des inneren Einverständnisses und Einklangs mit der Welt, das uns mit einem Glücksrausch durchflutet.
Jahre danach kann der Duft einer gemähten Wiese, eine bestimmte Wolkenformation oder ein ähnlicher Berg dasselbe Wohlgefühl auslösen. Wir sind wie eine Saite gestimmt auf einen ganzen bestimmten Klang des Glücks.
Es ist kein Zufall, daß uns dieses oder jenes innere Bild immer wieder vor Augen steht. Das Glück ist auf sehr konkrete Weise mit unserer Erinnerung verknüpft, die das festhält, was uns einmal Wohlbehagen verschafft hat. Erst im Rückblick erkennen wir, was unser Wesen ausmacht. Das echte, wahre, wirklich gute Gefühl stecke in uns, schreibt die Journalistin Sylvia Schneider in ihrem Ratgeber für Glückssucher. Wenn wir das Glücksgefühl einmal erkannt hätten, würden wir es immer wieder erkennen: "Irgendwann verstehen wir sozusagen "am eigenen Leib", worum es geht: Wir selbst sind das, was wir irgendwo draußen gesucht haben."
WamS
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greetz bammie
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von Heimo Schwilk
An der Jahreswende, wenn die Engel fliegen, tritt auch er häufiger ins Bild: Amor, der geflügelte Liebesbote. Mit seinen Pfeilen setzt er die Herzen in Flammen, wobei es ihm einerlei ist, ob er damit Liebende vereint, Ehen zerstört oder anderes Unheil anrichtet.
Dem Mythos zufolge soll Amor - oder Eros, wie ihn die Griechen nannten - ein Kind des Chaos sein. Bis heute gilt das vielbeschworene "Glück in der Liebe" als die höchste Erfüllung der Lebenskunst - und die am meisten gefährdete. Literatur und Musik sind voll von den Irrungen und Wirrungen der Liebe, meist ist dabei das Glück von kurzer Dauer, die Tragik des Scheiterns um so größer. Tristan und Isolde, Romeo und Julia, Othello und Desdemona: Die Skala der Leidenschaften reicht vom magischen Liebesrausch über die tödliche Mesalliance bis zur Raserei der Eifersucht, in der die Liebe verbrennt.
Nüchterner geworden, aber kein bißchen weniger sehnsüchtig, glauben wir noch immer an den Traum vom Lebensglück zu zweit - auch wenn jede zweite Ehe geschieden wird und die Single-Börsen boomen. Doch Amors Pfeile treffen uns in der Tiefe unseres Unterbewußtseins, dort, wo das Verlangen nach Liebe verankert zu sein scheint. Wie wir es deuten, hat viel damit zu tun, ob wir scheitern - oder am Ende doch unser ersehntes Ziel erreichen.
Für Sigmund Freud war klar, daß die Liebe ihrem Wesen nach sexuelle Begierde ist. Der große Liebespsychologe Erich Fromm ("Die Kunst des Liebens") dagegen wollte Liebe nicht auf sexuelles Begehren reduziert wissen. Für ihn ist Liebe "ein Akt des Glaubens", mit dem wir uns dem anderen ganz ausliefern, um uns dadurch erst zu finden. Paradoxerweise ist diese romantische Neuverzauberung unserer so profan gewordenen Beziehungsgeschäftigkeit für viele der Hauptstolperstein auf dem Weg zum Glück.
So meint der Soziologe Ulrich Beck ("Das ganz normale Chaos der Liebe"), der moderne Mensch sei dieser "Neureligion" der Liebe kaum gewachsen, da er auf keine Rollenmuster zurückgreifen könne, um den Ansturm der Gefühle zu bändigen. Deshalb bleibe den Entflammten nur, ihr Recht auf maximales Geliebtseinwollen im täglichen Stellungskrieg der Liebe zu erkämpfen - mit Hilfe von Ehevertrag oder Scheidungsanwalt. "Willst du die ganze Erbärmlichkeit des Menschen kennenlernen, schau nicht auf den Einzelnen, sondern auf das Paar", schrieb der Schriftsteller Henri de Montherlant über die Beziehungshölle des modernen Menschen.
Den Statistiken des Scheiterns - rund 200 000 Scheidungen werden jedes Jahr vollzogen, Millionen Trennungen dürften es im allgemeinen Beziehungsroulette sein - stehen die Erkenntnisse der Wissenschaft gegenüber, die gerade der Partnerschaft den höchsten Glückswert zuerkennt. So fand der englische Sozialpsychologe Michael Argyle heraus, daß feste Bindungen die Lebenszufriedenheit wesentlich zu steigern vermögen. Und eine Studie der Universität Bielefeld stellte fest, besonders Männer seien in einer festen Partnerschaft glücklich und reagierten auf das Single-Dasein mit Krankheit und Depressionen.
Wenn die Liebe also elementar für das Wohlergehen des Menschen ist, weil sie Anerkennung, Verläßlichkeit und Geborgenheit verspricht - was kann der Liebende dann tun, um sein Glück festzuhalten? Für den griechischen Philosophen Platon, der am gründlichsten über die Liebe nachgedacht hat, ist "Eros" - so zumindest läßt er es Sokrates in seinem berühmten Dialog, dem "Gastmahl" sagen - der Königsweg zum Wahren, Schönen, Guten. Nur wer die liebende Beziehung als Herausforderung versteht, durch sie selbst verständiger, unegoistischer, hilfsbereiter, sprich: sittlicher zu werden, der habe das wahre Wesen der Liebe begriffen.
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Sokrates beschreibt den Eros aber nicht als reine, göttliche Kraft, sondern als Dämon, der uns beständig zwischen Weisheit und Unverstand, Maß und Ausschweifung, reiner Lust und sittlichem Streben schwanken läßt. Das macht seine Überlegungen so modern, ja aktuell, weil sie den Nachdruck auf das Bemühen legen, in der Partnerschaft nicht nur eine Dienstleistung des Herzens, sondern ein sittliches Projekt zu sehen, mit dessen Verwirklichung wir uns selbst, unseren Kindern und damit auch der Gesellschaft nützlich sind.
In einer Welt des schönen Scheins, in der die bis zur Perfektion gestylten Kunstfiguren der Werbung ein geradezu unmenschliches Schönheitsideal vorgaukeln, mutet Platons Zwischenruf ein wenig weltfremd an. Aber bedürfen wir nicht tatsächlich dringend einer Kosmetik der Seele, um uns auch geistig und moralisch in Form zu bringen?
Wahre Schönheit ist für Platon kein Beauty- oder Wellness-Problem, sie leuchtet von innen, denn, so der griechische Denker, eine "edle Seele" sei "weit herrlicher als ein schöner Leib". In diesem Sinne kann Platon einen anderen Redner des "Gastmahls" sagen lassen, daß der Liebende grundsätzlich nichts "Schändliches" vor dem Geliebten tue, um damit nicht die Achtung und die Liebe des anderen zu verlieren.
Für unser Glücksvermögen bedeutet dies, daß wir unsere Beziehungen - ob Freundschaft, Ehe, Elternschaft - auf ein Fundament der Verläßlichkeit, der Stetigkeit und Zuwendung stellen sollten. "Liebe, um geliebt zu werden!" lautet der Ratschlag des römischen Philosophen Ovid, den man durchaus als heiteren Gegenspieler von Platon verstehen kann. In seiner "ars amatoria", einer vor allem für Männer gedachten Anleitung zur Liebeskunst, finden sich zahlreiche lebenskluge Ratschläge, wie man das Herz des anderen gewinnen kann. Dabei ist für Ovid vor allem die Fähigkeit wichtig, geben zu können, die Wünsche und Träume des anderen zur eigenen Sache zu machen, ohne sich selbst dabei aus den Augen zu verlieren.
Zur Ökonomie des Liebesglücks gehören aber auch viele kleine Gesten der Zärtlichkeit: Ein handgeschriebener Gruß, eine überraschende Berührung können den ganz großen Liebesbeweis ersetzen, der oft so großartig daherkommt, mit roten Rosen und donnernden Reden, meist aber nur Ausdruck eines schlechten Gewissens ist. Und wäre es nicht besser, immer wieder Dankbarkeit auszudrücken, statt das "therapeutische" Gespräch zu suchen, in dem wir mühsam erkunden, was wir falsch gemacht haben? Hilfreicher als das Herumirren im Dschungel der Gefühle ist das sorgsame Austarieren von Nähe und Distanz, denn ohne Freiraum erstickt auch die beste Beziehung. "Willst du jemanden auf einer Insel halten, gib ihm ein Boot", lautet eine kluge indianische Lebensweisheit.
Wer das Glück in der Liebe sucht, sollte es nicht mit dem Glücksgefühl verwechseln. Jede neue Liaison verzaubert, doch der Zauber verfliegt. Wenn wir uns einem Menschen bedingungslos anvertraut haben, dürfen wir uns befreit fühlen - vom Zwang zur Entscheidung, von der Sorge um die verpaßte Alternative, von der Angst, allein zu bleiben. Die Gewißheit, daß man die Wahl für einen Menschen getroffen hat, entlastet und hält den Rücken frei, um die Kraft ganz für die Beziehung zu verwenden, statt ständig an ihr zu zweifeln.
Artikel erschienen am 4. Dezember 2005