Im Orderbuch sammelt der Börsenmakler die Kauf- und Verkaufsaufträge für ein bestimmtes Wertpapier. Aufgrund dieser Order legt er dann seine Kurse am Gleichgewichtspreis fest. Es gibt verschiedene Formen des Orderbuchs. Das offene Orderbuch ist für alle Handelsteilnehmer sichtbar. Das bekannteste offene Orderbuch ist das Xetra-Orderbuch der Deutschen Börse AG.[1] Daneben gibt es auch Orderbücher, die nur teilweise oder nur für bestimmte Personengruppen sichtbar sind, wie zum Beispiel das Orderbuch für Iceberg Orders. Ein Limitkontrollsystem überwacht permanent die im Orderbuch vorhandenen Limite auf Ausführbarkeit. Mit Hilfe der von Market Makern übermittelten handelbaren An- und Verkaufspreise, sogenannten Quotes, stellt ein Skontroführer oder QLP (Quality and Liquidity Provider) oder ein vollelektronisches System diese Quotes gegen die An- und Verkaufspreise der Orders und ermittelt so einen Börsenpreis.
Als Orderbuch wird auch ein von einem Bankenkonsortium geführtes Verzeichnis genannt, in das bei Wertpapieremissionen jeder Zeichner mit Zeichnungsbetrag, Zeichnungspreis und Zeichnungsdatum eingetragen wird. Beim Bookbuilding-Verfahren wird das Orderbuch zentral vom Bookrunner geführt (daher der Name „Bookrunner“), beim Festpreisverfahren dezentral von jeder einzelnen Konsortialbank. Das Orderbuch wird nach Ablauf der Zeichnungsfrist geschlossen und verschafft dann dem Kreditinstitut einen Überblick über die aktuelle Nachfrage[2] sowie – beim Bookbuilding – auch eine Einschätzung der Preiselastizität der Zeichner und regionaler Zeichnungspräferenzen. Beim Bookbuilding bildet das Orderbuch die Grundlage für die Preisfindung, da anhand der mit Preislimiten verbundenen Zeichnungsvolumina der Emissionskurs wie an der Börse ermittelt werden kann. |