Ich will damit auch wirklich nicht sagen, dass alles nur rosig ist. Ist es natürlich nicht. Z.B. kostet der Umstand, dass die Ausschüttung per Dividende erfolgte und nicht per Aktienrückkaufprogramm natürlich kostspielig für alle (inkl. Herrn van Aubel) wegen der Kapitalertragssteuer. Letztlich ist das verschwendetes Geld, was primär darauf zurückzuführen sein dürfte, dass Herr van Aubel sich momentan noch kein Übernahmeangebot leisten könnte, da seine weitere Liquidität Grenzen hat.
Allerdings habe ich persönlich damit mittlerweile meinen Frieden gefunden. Nicht dass ich das toll finden würde oder verantwortungsbewusst etc. Allerdings muss man wohl auch realistisch sagen, dass bei dem von mir präferierten massiven Aktienrückkaufprogramm wohl der Kurs sehr schnell auf NAV springen würde. Man hätte hier effektiv also wirklich fast nur den Steuervorteil, während der Vorteil unter NAV kaufen zu können wahrscheinlich seine Grenzen hätte.
Zu den hohen Zahlungen im Zusammenhang mit dem M&A Prozess kann ich nur sagen: Schwamm drüber. Ich finde diese Zahlungen auch immer recht absurd. Allerdings arbeite ich im Wettbewerbsbereich auch viel an Fusionen und stelle fest, dass bei M&A immer sehr hohe Transaktionskosten anfallen. Wenn man da die typische Liste durchgeht, findet man eigentlich immer Items, die haarsträubend teuer aussehen. Ich will damit nicht sagen, dass Balda an der Ecke nicht hätte sorgsamer hätte agieren können. Aber jedenfalls ist es bei M&A (leider) normal, dass alle möglichen hohen Summen an Hintz und Kunz gezahlt werden (Investmentbanken, Corporate Anwälte, Wettbewerbsanwälte, Business Consultants, Antitrust Consultants, Unterhändler, altes und neues Management, PR Agentur etc. etc. etc.).
In der Nettobetrachtung muss man sicher feststellen, dass mit dem operativen Geschäft ein sehr guter Deal gemacht wurde--auch nach Berücksichtigung der Transaktionskosten. Mein Blick richtet sich daher nach vorne. |