Exklusivinterview mit Klaus Eckhof 27.05.2006 Redaktion - GOLDINVEST.de Je größer die Schwankungen bei Explorationswerten, desto höher schießen die Emotionen und desto heftiger kocht die Gerüchteküche. Was ist reine Promotion, wo steckt wirklich etwas dahinter? Auch Moto Goldmines, lange der unangefochtene Star unter den Explorern, hat Federn lassen müssen und zu CEO Klaus Eckhof überschlagen sich die Spekulationen. Geht er von Bord? Anstatt mitzuspekulieren, hat die Redaktion von GOLDINVEST.de einfach mal an der Quelle nachgefragt, bei Klaus Eckhof selbst. Klaus Peter Eckhof, GOLDINVEST: Sehr geehrter Herr Eckhof, wie sollen wir Sie eigentlich ansprechen? Als Director von Moto Goldmines, Director von Aurora, Non Executive Director von Tiger Resources, dito Director von Elemental Minerals? Anleger verlieren bald den Überblick und obendrein kursieren Gerüchte, dass Sie sich von Moto verabschieden wollen. Was ist da dran?
Eckhof: Vielleicht sollte ich erstmal etwas grundsätzlich klar stellen. Ich habe immer gesagt, was ich mache. Im Prinzip mache ich das, wo ich weiß, dass ich gut bin. D.h. ich bin gut, wenn es darum geht, zu Projekten hinzufliegen, sie zu bewerten, sie mit Kapital auszustatten und anschließend anzukurbeln. Ich habe immer gesagt, dass mich der dann folgende Teil der Arbeit der Projektentwicklung nur bis zu einem bestimmten Punkt wirklich interessiert. Ich bin nicht derjenige, der ein Projekt von Anfang bis Ende betreut. Ich bin kein Mineningenieur, sondern Explorationsgeologe. Beim Weg in die Produktion sind andere besser als ich. Das habe ich im Übrigen immer schon für Moto gesagt. Schon vor einem Jahr habe ich durch die Berufung von Andrew Dinning als COO (Ex-Western Mining) und Sam Jonah, ehemals CEO von AngloGold Ashanti Limited als Non Executive Director sowie Walter Kansteiner die richtigen Personen für die nächste Stufe in Richtung Produktion an Bord gebracht.
GOLDINVEST: Wer die Filings studiert, stellt fest, dass Sie Optionen realisiert haben, genau 1,375 Millionen Stück. Muss das nicht als Ausstieg gewertet werden?
Eckhof: Gut, dass Sie danach fragen. Ja, Fakt ist, ich habe meine Optionen ausgeübt und die Aktien anschließend an eine feste Adresse verkauft und nicht einfach auf den Markt geworfen. Ich sehe nicht, was daran anstößig wäre. Im Gegenteil: Jeder Investor konnte in der Vergangenheit verkaufen und zwar bei höheren Kursen. Ich dagegen war ständig durch irgendwelche Insider-Dinge daran gehindert, mit meinen Optionen etwas anzufangen. Mal war ein Prospekt draußen, ein anderes Mal war gerade ein neues Börsenlisting (AIM-Listing) in der Mache. Da waren mir die Hände gebunden und viele Investoren haben viel Geld verdient. Nur ich, der die Story da hin gebracht hat, wo sie heute steht, konnte nichts tun. Im Übrigen kann ich Sie beruhigen. Ich bin nach wie vor Moto-Aktionär. Ich besitze noch 1,375 Millionen Aktien und weitere 750.000 Optionen bei 7,65 CAD.
GOLDINVEST: Wie geht es also bei Moto weiter?
Eckhof: Moto hat heute rund 300 Mitarbeiter. Da braucht es professionelle Führungsstrukturen und fähige Leute, die sich a.) bei der Projektentwicklung auskennen und b.) auch im Kongo durchsetzen können. Sie können davon ausgehen, dass wir den Wechsel hinkriegen werden. Ich werde meinen Input dazu geben, aber ich bin nicht der Mann, der so einen Laden mit all der Compliance führt. Auch nach meinem Ausscheiden aus der CEO-Position werde ich selbstverständlich dem Unternehmen zur vollen Verfügung stehen.
GOLDINVEST: Tiger Resources sollte die nächste Moto werden. Bisher hat das Unternehmen aber eher enttäuscht. Wo steht das Unternehmen heute?
Eckhof: Es ist richtig, Tiger hat im März 2005 ein Agreement über das bekannte SMKK-Projekt geschlossen. Der Vertrag ist jedoch wegen eines der beiden Partner noch nicht vollzogen. Das sind Verzögerungen, die gehören einfach auch zum Geschäft. Fakt ist aber, dass Tiger inzwischen der größte Landholder im Kupfergürtel des Süd-Kongo ist. Mit der jüngsten Mehrheitsbeteiligung an Kipoi hat Tiger heute noch etwas größeres als das SMKK-Projekt. Kipoi ist ein echtes Weltklasse-Projekt und wird seinen Weg gehen, davon bin ich fest überzeugt. Warten Sie mal auf die Auswertung der Bodenproben in ein paar Wochen.
GOLDINVEST: Wollen Sie damit sagen, dass der Markt, während man auf das SMKK-Projekt gewartet hat, den Kipoi-Deal verschlafen hat?
Eckhof: So sehe ich das. Und was das SMKK-Projekt betrifft, läuft auch alles weiter. Ich bin auch hier optimistisch, dass Tiger sein Recht durchsetzen wird. Wir können nur noch nicht sagen, wann.
GOLDINVEST: Machen wir doch einen Schlenker nach Brasilien. Sie sind u.a. President & CEO bei Aurora Gold. Es kursieren Gerüchte im Markt, dass es sich dabei um reine Promotion handelt. Wie erklären Sie die starken Kursschwankungen?
Eckhof: Man muss sehen, dass der Kursanstieg in den vergangenen sechs Monaten exorbitant war. Ich würde sagen, das Projekt war an der Börse mit mehr als 100 Millionen USD sehr ambitioniert bewertet. Es ist normal, dass die Aktie zurückkommt, zumal in einer Phase einer allgemeinen Korrektur. Wir mussten das Bohrprogramm wegen schlechten Wetters verschieben. Für das Wetter bin ich nicht auch noch verantwortlich. Anleger sollten nicht gleich irritiert sein, wenn sich der Bohrbeginn um drei Wochen verzögert. Es ist heute schon ein Erfolg, überhaupt ein Bohrgerät zu bekommen. Wenn wir in der Lage sind, Resultate vom Projekt zu melden, werden die Leute merken, dass es sich nicht um Promotion handelt. Die Bohrungen beginnen übrigens in Kürze.
GOLDINVEST: Auch hier die Frage nach den Gründer-Aktien. Sind die Aktien, die bei 0,05 USD ausgegeben wurden frei handelbar?
Eckhof: Die meisten Aktien sind frei verfügbar. Wenn ich selbst etwas verkaufen würde, müsste ich das auch der Börse mitteilen.
GOLDINVEST: Nur um den Überblick zu bekommen, bei welchen Projekten sind Sie aktuell noch tätig?
Eckhof: Ich bin als Consultant bei VPH.ASX engagiert, um ein Diamantenprojekt zu aquirieren.Bei Elemental Minerals (ELM.ASX)bin ich momentan Chairman und auch dabei eine Neuaquisition zu taetigen. Neu hinzugekommen ist De Beira in Kolumbien. Ich werde diese Gesellschaften in einer semi Executive-Rolle begleiten. Mit De Beira wollen wir im Prinzip dasselbe tun wie bei Moto. Wir wollen First Mover in einem Land sein, das der Markt seit einem halben Jahrhundert ausgeklammert hat, das aber über herausragendes Explorationspotenzial verfügt.Alle Firmen haben ein Management Team im jeweiligen Land und sind dabei mit den Explorationstaetigkeiten zu beginnen.
GOLDINVEST: Wann sind Sie mal wieder in Deutschland? Wir nehmen an, dass es nicht wenige Aktionäre gibt, die sich freuen würden, wenn sie Sie mal direkt befragen könnten.
Eckhof: In der zweiten Juni-Woche bin ich kurz auf der Durchreise. Ende Juni bin ich voraussichtlich wieder in Deutschland und würde sehr gerne zu einem Gespräch in größerer Runde zur Verfügung stehen.
Sehr geehrter Herr Eckhof, wir danken für das Gespräch. |