FRANKFURT (dpa-AFX) - Der SAP-Mitbegründer und Großaktionär des vor einer ungewissen Zukunft stehenden Biotechnologie-Unternehmens GPC Biotech , Dietmar Hopp, hat seinen Anteil in den vergangenen Tagen nicht weiter aufgestockt. 'Herr Hopp hat in den vergangenen Tagen keine weiteren Anteile an GPC Biotech erworben und auch keine Anteile verkauft', sagt Friedrich von Bohlen, der Dietmar Hopp bei seinem Engagement im Biotech-Sektor berät am Freitag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Hopp hielt zuletzt 17,2 Prozent an dem Martinsrieder Unternehmen.
Nach einem Kursplus von mehr als 30 Prozent am Vortag hatten GPC Biotech-Aktien am Freitagmorgen rund 20 Prozent zugelegt. Am Nachmittag drehte die Aktie jedoch ins Minus und gab zuletzt 0,86 Prozent auf 3,45 Euro ab.
Hopp werde auf jeden Fall zum Unternehmen stehen. Die Frage sei nur, ob es eine Zukunft mit Satraplatin oder ohne das Krebsmittel geben wird, sagte von Bohlen im Gespräch. Nach Aussage eines GPC-Biotech-Sprechers strebt das Unternehmen weiter Lizenzierungs- sowie Fusions- und Übernahmemöglichkeiten an.
Nach einer Reihe von Rückschlägen für Satraplatin hat GPC Biotech in der vergangenen Woche den Abbau von 103 der 240 Mitarbeitern angekündigt. Derzeit verfüge GPC Biotech noch über liquide Mittel, kurzfristig veräußerbare Finanzanlagen und Wertpapiere in Höhe von 77,1 Millionen Euro. Ende 2007 sollen es noch rund 60 Millionen Euro sein, die reichen sollen, um die Geschäfte rund zwei Jahre zu sichern.
Grund für den drastischen Stellenabbau war eine Zulassungsstudie in den USA für Satraplatin zur Behandlung von Prostatakrebs. Darin hatte das Mittel keine höhere Gesamtüberlebenszeit gezeigt als ein Placebo. In der SPARC-Studie (Satraplatin and Prednisone Against Refractory Cancer) wurde Satraplatin in Kombination mit Prednisone im Vergleich zu Placebo in Kombination mit Prednisone als eine Zweitlinien-Chemotherapie bei 950 Patienten mit hormonresistentem Prostatakrebs untersucht./ep/tw |