Mal ganz ehrlich? Sobald Kurse absacken wird mit dem Finger auf derivative Finanzinstrumente, HFT, Fiskalpolitik, Hedgefonds und was weiß ich alles andere gezeigt. Wenn der Kurs steigt, wird Hurra geschrien und man brüstet sich, gewusst zu haben, dass das Unternehmen unterbewertet ist. Wenn man also richtig liegt, war die eigene Analysefähigkeit der Grund, wenn man falsch liegt, war es irgendeine kriminelle oder verschwörerische Energie. Es ist wirklich traurig, wie unfähig Menschen zur Selbstkritik sind. Ich hatte mit meiner Shortposition einen tollen Einstieg erwischt, meine Gewinne wären jetzt gigantisch. Leider wurde ich bei 6,85 € ausgestoppt. 3 Cent unter dem Höchstkurs der Gegenbewegung. Das ist extrem ärgerlich. Ich kann mich jetzt hinstellen und behaupten, meine verhältnismäßig große Position wurde im Orderbuch noch eben abgefischt. Vielleicht war es sogar so. Und was ist daran jetzt verwerflich? Hätte ich die Möglichkeiten, würde ich solche Schachzüge auch umsetzen. Und wenn es mir nicht passt, kann ich statt Auto-Stopps ja mit gedanklichen SL arbeiten. Wer sich von der Börse ausgespielt fühlt, darf bei der Ursachenforschung mal vor der eigenen Haustür kehren, statt in ständiger Selbstüberschätzung mit dem Finger in einem Reflex eigener Unfähigkeit zur Selbstkritik ständig auf alles Externe zu zeigen. Das ist so ermüdend.... |