Lenovo sei weiterhin "interessiert", ausländische Unternehmen zu kaufen, um außerhalb Chinas mehr Marktanteile zu erlangen, teilte Chairman Yang Yuanqing Reportern in Beijing (Peking) mit.
"Wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet und (eine solche Übernahme) gute Renditen für die Anteilseigner verspricht, werden wir definitiv darüber nachdenken", wird Yang von der englischsprachigen "Taipei Times" zitiert. Die Akquisition ausländischer Unternehmen könne dazu beitragen, dass Lenovo konkurrenzfähiger wird.
Über die Hälfte des Umsatzes macht der chinesische IT-Riese in Asien. Nachdem Acer kurz vor dem Abschluss steht, sich die niederländische Packard Bell einzuverleiben, wäre für Lenovo besonders eine Übernahme in Europa sinnvoll.
2005 hat Lenovo das PC-Business von IBM übernommen und ist damit zum fünftgrößten PC-Hersteller weltweit geworden.
Das nordamerikanische Lenovo-Headquarter Raleigh in North Carolina, das Computer nach Japan verkaufe, plane dort auch in den Consumer-Markt einzutreten, sagte Yang, ohne einen Zeitplan zu nennen. Eine Akquisition in Japan werde aber nicht ins Auge gefasst.
Bei neuen Investitionen konzentriere man sich auf Märkte, in denen PCs noch nicht so verbreitet seien. Dazu gehörten Indien, Brasilien, der Nahe Osten und Osteuropa, so Yang.
In Indien und Osteuropa hat Lenovo sein Distributionsnetz erweitert und die Notebook-Verkäufe in China erhöht, wodurch das Unternehmen in den Schwellenländern den Abstand zu HP und Dell verringern konnte.
Die erlahmende US-Wirtschaft werde die Nachfrage nach PCs dämpfen, warnte der Lenovo-Chef.
"Dies wird uns aber weniger schaden als unseren Wettbewerbern, da unsere Hauptmärkte in China und Europa sowie in den Schwellen- und Entwicklungsländern liegen", sagte er und fügte hinzu: "Die einheimische Nachfrage ist noch immer groß."
Lenovo ist weniger von den USA abhängig, wo das Unternehmen im Januar 2008 begonnen hat, auch über den Consumer-Channel Systeme zu verkaufen.
Lenovo plane, Anteile in China zu veräußern und warte auf die Entscheidung der chinesischen Regierung, so genannte Red-Chip-Unternehmen zuzulassen, erklärte Yang. Red-Chip- oder Rotchip-Unternehmen sind chinesische Unternehmen, die ihre Basis in Hongkong haben und dort gelistet sind, aber von chinesischen Kapitraleignern kontrolliert sind. (kh) |