Im Grunde ist mit der Prognosekürzung das Fundament, worauf hier alles aufgebaut war, nun völlig zusammen gebrochen. Man muss sich die Bedeutung dieser Meldung von gestern einmal vor Augen führen. Aus der Prognosemitte der vorigen Prognose hätte man sich noch ein EBITDA von 900 Mio erwarten können. Aus der neunen Prognosemitte läßt sich ein EBITDA von 600 Mio erwarten. Das mag jetzt zwar noch immer beträchtlich erscheinen, allerdings wird damit unterm Strich defacto nichts oder kaum etwas übrig bleiben. Abschreibungen und Zinsen lassen auf der Nettoseite kaum etwas erwarten.
Ich habe gestern wieder mit der IR gesprochen. Basis für die Prognosekürzung soll sein, dass die jeweiligen Abteilungen ihre Zahlen eingemeldet haben. Ansonsten steht ohnehin alles in der Meldung. Invesititionen werden nochmals auf den Prüfstand gestellt und ein weiteres verschärftes Sparprogramm aufgelegt.
Zum Sparprogramm:
Ich habe ja Kontakt zu einem Mitarbeiter aus Leoben, mit dem ich mich regelmäßig austausche. Er hat mir bereits vor Monaten gesagt, dass das Unternehmen eine externe Firma beauftragt hat, die die Einsparungsmöglichkeiten evaluieren sollte. Als Ergebnis seien auch Personaleinsparungen - speziell auch auf Vorstandsebene - und der Ebene darunter - heraus gekommen. Während man bei den Mitarbeitern nun bereits massiv den Sparstift angesetzt hat, ist auf der Vorstandsebene und der Ebene darunter noch nichts angerührt worden. Als Aktionär frage ich mich nun aber, warum man hier säumig ist. AT&S hatte über Jahre hindurch 3 Vorstände (Executive, Finanz, Technik) Dann kamen die guten Zeiten ab 2020, wo es steil bergauf ging mit den großen Plänen. Da war es ja verständlich, dass das Unternehmen neue Strukturen braucht und auch mehr Vorstände verträgt, diese sogar notwendig sein könnten. Gerade aber mit den neuesten Prognosen ist für mich endgültig der Zeitpunkt da, dass man nun auch auf oberster Ebene massiv den Sparstift ansetzt. |