Deutsche Telekom verschmilzt T-Mobile International mit T-Home Thomas Berlemann (T-Home) übernimmt T-Mobile Vertrieb von Philipp Humm
René Obermann, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom Bonn, 30.04.09-11:14 - Die stärkere regionale und integrierte Aufstellung der Deutschen Telekom nimmt weiter Gestalt an: Am Mittwochabend hat der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom AG den Vorschlägen des Vorstandes für die Neustrukturierung des Deutschlandsgeschäftes zugestimmt. Heute stellt der Vorstandsvorsitzende René Obermann die Grundzüge auf der Hauptversammlung in Köln vor. Demnach soll es in Deutschland nur noch eine Gesellschaft geben, in der die Bereiche Festnetz und Mobilfunk zusammengeführt werden. „Mobilfunk und Festnetz werden künftig aus einem Guss geplant, gebaut, geführt und vermarktet“, sagte Obermann vor den Aktionären.
Obermann zog bei der Hauptversammlung eine positive Zwischenbilanz zu den strategischen Zielen des Konzerns: So habe sich das Deutschlandgeschäft ordentlich entwickelt und das Auslandgeschäft sei durch die Beteiligung an dem griechischen Telekommunikationskonzern OTE gestärkt worden. Auch der Erfolg mit mobilen Internetdiensten bestätige die Konzernstrategie.
T-Systems zeige – nach der konsequenten Neuausrichtung auf netzzentrierte ICT-Angebote – nach Jahren erstmals einen positiven Trend. Obermann: "Der Wind bläst auch uns stärker ins Gesicht. In Zeiten der schlimmsten Wirtschaftskrise seit 80 Jahren steht unser Unternehmen aber vergleichsweise stabil da."
Mit der Neustrukturierung des Deutschlandgeschäfts setzt die Deutsche Telekom jetzt den Weg fort, den sie im Herbst 2006 auf Initiative von Obermann mit dem integrierten Vertrieb und Kundenservice in Deutschland eingeschlagen hat. Die neue Struktur soll – vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre und der Finanzbehörden – in zwei Schritten erreicht werden:
- Die T-Mobile International AG soll auf die Deutsche Telekom AG verschmolzen werden. Die T-Mobile Deutschland GmbH wird damit direkte Tochter der Deutschen Telekom AG.
- Anschließend sollen die beiden Einheiten T-Home und T-Mobile Deutschland GmbH in einer Gesellschaft zusammengeführt werden, die eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Telekom AG ist.
Noch in diesem Jahr soll es eine außerordentliche Hauptversammlung geben, um die Zustimmung der Aktionäre einzuholen. Anschließend soll die neue Struktur zeitnah umgesetzt werden. Die drei Servicegesellschaften (Deutsche Telekom Kundenservice GmbH, Deutsche Telekom Technischer Service GmbH, Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH) sowie die Telekom Shop Gesellschaft mbH sollen 100-prozentige Töchter der neuen Gesellschaft für das Deutschlandgeschäft werden. Weitere Details dieser Umstrukturierung werden im Projekt „One Company“ unter der Leitung des Vorstandsbeauftragten Thomas Dannenfeldt erarbeitet.
„Für die Kunden hat die neue Struktur den Vorteil, dass ihre Anliegen künftig nicht mehr nach Festnetz und Mobilfunk getrennt bearbeitet werden, sondern dass sie integrierte Angebote und Service aus einer Hand bekommen“, betont Obermann. Festnetz und Mobilfunk wachsen zusammen – das zeigen beispielsweise Laptops, die per Festnetz und Mobilfunk den Internetzugang ermöglichen. Ein weiteres Beispiel ist das iPhone, das bei verfügbarem WLAN das Festnetz für Internetverbindungen nutzt. Die Deutsche Telekom will ihren Kunden in Deutschland noch mehr integrierte Dienste bieten, die das vernetzte Leben und Arbeiten ermöglichen. "Dafür braucht es eine effiziente Steuerung aus einer Einheit", so der Telekom-Chef weiter.
Durch die einheitliche Kundenbetreuung kann der Konzern zusätzliche Umsatzpotenziale realisieren. Beispielsweise können Kunden, die bisher nur Festnetzprodukte der Telekom nutzen, einfacher passende Mobilfunkangebote gemacht werden. Zudem kann die Deutsche Telekom durch die Umstrukturierung Prozess- und IT-Kosten einsparen, etwa dadurch, dass es in Zukunft nur noch ein IT-System für das Kundenmanagement geben soll.
Mit dem Sozialpartner wurden vorab gemeinsame Grundsätze für den Umbau vereinbart, um eine partnerschaftliche Umsetzung zu gewährleisten. So ist die Zusammenlegung von Festnetz und Mobilfunk in Deutschland nicht mit einem neuen Personalabbauprogramm verbunden. Bis zur Umsetzung der neuen Struktur wird es zudem weiterhin die Organisationseinheit T-Home, Sales & Service sowie die T-Mobile Deutschland GmbH mit ihren Gremien geben. |