Israel plant massiven Militärschlag
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neuester Beitrag: 26.12.06 23:48
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eröffnet am: | 27.06.06 08:58 von: | börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 3661 |
neuester Beitrag: | 26.12.06 23:48 von: | AbsoluterNe. | Leser gesamt: | 201826 |
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Chronologie der Ereignisse im Gazastreifen seit dem Abzug Israels.Neun Monate nachdem es sich aus dem Küstenstreifen am Mittelmeer zurückgezogen hat, verfolgt Israel mit seiner gegenwärtigen Militäraktion im Gazastreifen offenbar das Ziel, die palästinensische Hamas-Regierung zu zerschlagen. Die wichtigsten Ereignisse seit dem israelischen Abzug im September 2005:
12. September 2005: Israel schließt den von Ministerpräsident Ariel Scharon gewollten Rückzug ab. Die Palästinenser übernehmen auch die Kontrolle über die aufgegebenen israelischen Siedlungen.
15. November: Die USA vermitteln eine Vereinbarung über die Grenzöffnung zwischen Gazastreifen und Ägypten. EU-Beobachter werden in Rafah stationiert.
25. Jänner 2006: Die radikale Hamas gewinnt die Wahl zum palästinensischen Parlament (Legislativrat) haushoch.
18. Februar: Bei der Konstituierung des neuen Parlaments verweist Präsident Mahmud Abbas auf die Bedeutung des Oslo-Prozesses und betont, dass der 1993 in Washington unterzeichnete israelisch-palästinensische Grundlagenvertrag das Fundament der palästinensischen Selbstverwaltung sei und von jeder künftigen Regierung akzeptiert werden müsse.
29. März: Die neue Hamas-Regierung unter Premierminister Ismail Hanija wird von Präsident Abbas vereidigt, dessen abgewählte Fatah nach gescheiterten Koalitionsverhandlungen in die Opposition wechselt.
7. April: USA und EU stoppen alle direkten Hilfen an die palästinensische Verwaltung. Sie wollen damit die Hamas zwingen, Israel anzuerkennen, der Gewalt abzuschwören und die bisherigen Nahost-Vereinbarungen einzuhalten.
8. Mai: Gefechte zwischen Hamas- und Fatah-Anhängern fordern drei Todesopfer.
17. Mai: Die Regierung stellt gegen den Willen von Abbas eine parallele Sicherheitstruppe auf, die von der Hamas gelenkt wird. Es kommt zu Zusammenstößen mit den Fatah-dominierten regulären Sicherheitskräften.
30. Mai: Die israelische Armee stößt erstmals seit ihrem Abzug kurzfristig auf Gaza-Gebiet vor und tötet drei Palästinenser, die nach israelischen Angaben Raketenangriffe auf Israel vorbereiteten.
9. Juni: Der von der Hamas-Regierung eingesetzte Sicherheitschef Dschamal Abu Samhadana wird durch einen israelischen Luftangriff "gezielt getötet". Der militärische Hamas-Flügel, die Brigaden Essedin el Kassam, kündigt daraufhin den seit 16 Monaten eingehaltenen Waffenstillstand auf.
13. Juni: Bei einem gezielten Luftangriff der Israelis auf zwei Extremisten werden elf Palästinenser - darunter drei Kinder - getötet.
22. Juni: Informelles Treffen zwischen Abbas und Israels Premier Ehud Olmert in Petra in Jordanien.
25. Juni: Die Kassam-Brigaden unternehmen gemeinsam mit zwei ultraradikalen Gruppen - den "Volkswiderstandskomitees" und der "Islam-Armee" - ihren ersten Überfall auf die israelischen Streitkräfte seit deren Abzug. Sie töten zwei israelische Soldaten und verschleppen den 19-jährigen Korporal Gilad Schalit.
27. Juni: Hamas und Fatah einigen sich nach schwierigen Verhandlungen auf ein Grundsatzdokument über eine Zweistaatenlösung, das die Anerkennung Israels in den Grenzen von 1967 impliziert. Damit erübrigt sich ein von Abbas Anfang Juni angekündigtes, von der Hamas vehement abgelehntes Referendum.
28. Juni: Die israelische Armee riegelt den Gazastreifen vollständig ab und stößt in den Süden des Gebiets vor. Sie zerstört Brücken und das einzige Kraftwerk, 70 Prozent der eineinhalb Millionen Einwohner sind ohne Strom.
29. Juni: Israel nimmt im Westjordanland acht palästinensische Minister - ein Drittel des Hamas-Kabinetts - fest. Unter den insgesamt 64 festgenommenen Hamas-Funktionären sind mehr als 20 Parlamentsabgeordnete und mehrere Bürgermeister. Die "Volkswiderstandskomitees" bekennen sich zur Tötung einer Geisel, eines 18-jährigen Siedlers aus dem Westjordanland. Dessen Leiche wird bei Ramallah gefunden.
30. Juni: Israel setzt seine massiven Luftangriffe fort, getroffen wird auch das Innenministerium in Gaza. Die angedrohte Ausweitung der Offensive im Norden unterbleibt zunächst, um ägyptischen Vermittlern Zeit zu geben, eine Freilassung des israelischen Soldaten herbeizuführen.
1. Juli: Die Entführer Schalits verlangen die Freilassung von tausend Häftlingen aus Gefängnissen in Israel sowie ein Ende der Militäroffensive. Abbas beklagt die Uneinigkeit innerhalb der Hamas.
2. Juli: Israelische Kampfhubschrauber schießen den Amtssitz von Ministerpräsident Hanija in Gaza in Brand. In der Nacht werden weitere Hamas-Einrichtungen angegriffen. Ein Hamas-Anhänger stirbt dabei im nördlichen Gazastreifen.
Sprecher der Terrorgruppe will Gleiches mit Gleichem vergelten.Angesichts der weiter andauernden Militäroffensive Israels im Gazastreifen hat der bewaffnete Arm der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas mit Anschlägen gegen öffentliche Einrichtungen und Bauten in Israel gedroht.
"Die Essedin-el-Kassam-Brigaden warnen den zionistischen Feind: Wenn die Militäroperationen andauern, werden wir die gleichen Ziele des Besatzers treffen", erklärte der Sprecher der Gruppe, Abu Obeida, am Sonntag.
"Schmutziger Krieg"
Er verurteilte Angriffe Israels auf "Elektrizitätswerke, Brücken, Universitäten, Schulen, Ministerien und die Regierung". Obeida nannte den Einsatz Israels im Gazastreifen einen "schmutzigen Krieg".
Die israelische Armee zerstörte seit Beginn ihres Einmarsches im südlichen Gazastreifen am Mittwoch ein wichtiges Elektrizitätswerk, Brücken und Straßen.
Angriff auf Hanija-Büro
In der Nacht zum Sonntag griff die Luftwaffe das Büro des palästinensischen Regierungschefs Ismail Hanija von der Hamas an und setzte es in Brand. Ziel des Einmarsches ist nach israelischen Angaben die Befreiung eines am vergangenen Sonntag von radikalen Palästinensern entführten Soldaten.
"Israel hat Botschaft nicht verstanden"
Israel habe "die Botschaft unserer Operation" am vergangenen Sonntag nicht verstanden, sagte Sprecher Obeida weiter. Israel setze weiter auf die Sprache der Überheblichkeit und Arroganz gegenüber dem palästinensischen Volk. Mit einer solchen Politik ändere es das Schicksal des Entführten aber nicht.
zurückDer israelische Vizeministerpräsident Schimon Peres hat den Raketenangriff auf den Amtssitz des palästinensischen Ministerpräsidenten von heute Früh als "klare Warnung" bezeichnet. Der Angriff sei in der Nacht erfolgt, als klar gewesen sei, dass Ministerpräsident Ismail Haniyeh nicht anwesend sein würde, sagte Peres im US-Fernsehsender CNN.
"Doppelverhalten ändern"
Hanija müsse sein "Doppelverhalten" ändern: "Entweder es ist eine Regierung mit allen Verantwortlichkeiten einer Regierung, oder es ist eine Terrororganisation mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben." Die Tatsache, dass die Hamas-Vertreter "einst gewählt wurden, gibt ihnen nicht das Recht, auf Israelis zu schießen, sie zu töten, in Gefahr zu bringen, zu entführen", sagte Peres.
Annan kritisiert israelischen Angriff
UNO-Generalsekretär Kofi Annan kritisierte den israelischen Angriff auf das Büro Hanijas als "nicht empfehlenswert". Die palästinensischen Einrichtungen und die Infrastruktur müssten erhalten werden, da sie eine wichtige Rolle im Friedensplan für den Nahen Osten spielten, so Annan.
Mit dem Angriff auf Hanijas Büro erhöhte Israel den Druck auf die Hamas. Israel fordert die sofortige Freilassung eines entführten Soldaten.
CNN correspondent John Vause watched as a single missile flew over the roof on which he and his crew were standing in Gaza City; it slammed into a building a few blocks to the north, causing a powerful explosion.
The Israel Defense Forces and Palestinian sources said that al Aqsa Martyrs Brigades -- a military offshoot of Palestinian Prime Minister Mahmoud Abbas' Fatah movement -- had offices in that building.
The IDF also said it launched a missile attack on "a weapons production and storage warehouse in Beit Hanoun."
Monday's strikes came a day after an attack on the empty offices of Palestinian Prime Minister Ismail Haniya and a week after militants affiliated with Hamas captured 19-year-old Israeli Cpl. Gilad Shalit during a raid inside Israel.
At the start of his weekly Cabinet meeting Sunday, Israeli Prime Minister Ehud Olmert said Israeli security forces are under orders to do "all that is necessary" to bring about Shalit's return.
Olmert told his cabinet he had instructed the military "to intensify the force and activity of the IDF and the security elements in order to pursue these terrorists, those who send them, their ideologues and those who harbor them."
"No one will go unpunished," he said.
Saeb Erakat, an adviser to Palestinian Authority President Mahmoud Abbas, told CNN "more bombs are not going to bring the soldier back alive, nor will they resolve this complex situation. It will only add to the complexities."
Erakat and Abbas belong to the Fatah Party, which lost power to Hamas earlier this year. The Israeli offensive launched Wednesday includes the arrests of several members of the Palestinian government.
An Israeli helicopter gunship fired missiles on the building housing Haniya's offices in Gaza City early Sunday, and Israeli Deputy Prime Minister Shimon Peres told CNN the operation was carried out "to warn" Haniya.
"Either/or he is a government with all the responsibilities of a government, or it's a terroristic organization with all the consequences that stem from it," Peres said of Haniya on "Late Edition."
Israeli sources said Haniya's offices were being used by terrorists to plan attacks.
At the offices, Haniya said the attack was the product of "barbaric politics."
Abu Ubaida, spokesman for Hamas' militant wing, told the Reuters news agency, "If they continue with these attacks we will strike similar targets in the Zionist occupation which we have not targeted until now."
Ubaida later confirmed to CNN that he had issued the threat.
Two gunmen killed
Israeli Interior Minister Roni Bar-On told Israel Army Radio that Jerusalem was "tightening the pressure on Hamas."
"We want to ensure the fact that the kidnapped soldier would not be moved from the place we think he is in," Bar-On said.
"We wish to bring the soldier back home with minimum casualties, on our side and on the Palestinian side."
Israel launched two more airstrikes within an hour of the attack on Haniya's offices, both in or near the Jabalya refugee camp in Gaza, Palestinian sources said.
On Sunday evening, Israeli troops killed two Palestinian gunmen in clashes near the Gaza airport, the Israel Defense Forces and Palestinian sources said.
A day earlier, Israel Defense Forces clashed with Palestinian gunmen east of Khan Yunis, where Israeli intelligence officials say they suspect Shalit is being held.
Humanitarian aid allowed into Gaza
Israel opened two routes into Gaza on Sunday to allow for humanitarian aid to flow into the Palestinian territory, an Israeli army official said. (Watch as Palestinians struggle without basic necessities -- 2:45)
The Karni crossing in northern Gaza and a nearby fuel terminal at Nahal Oz were opened at midday to allow for the passage of food, medicine and fuel.
Israeli Defense Minister Amir Peretz said the Karni crossing would be open four days so trucks could carry humanitarian supplies into Gaza.
Olmert on Sunday called Shalit's captors "a bloodthirsty gang of terrorists who are causing us much suffering but who are mainly hurting the Palestinian population," according to a transcript posted on Olmert's Web site.
The prime minister said the military operation was not intended to hurt the Palestinian people, noting the opening of the Karni crossing.
He promised not to let the situation in Gaza -- where power has been sporadic since the Israelis bombed a power station, and where medical and food supplies are low -- devolve into a humanitarian crisis.
"We will do our utmost in this regard because we are not fighting the Palestinian population," he said.
Diplomatic efforts
Meanwhile, diplomatic efforts continued in an effort to secure the release of Shalit.
Abbas has been participating in the talks, and he was expected to meet Sunday in Gaza with the U.N. envoy to the Middle East, Alvero de Soto.
Omar Suleiman, head of the Egyptian Intelligence Services, was to arrive in Gaza as a mediator, Palestinian sources said.
Olmert spoke Sunday with U.S. Secretary of State Condoleezza Rice, "who telephoned in order to be updated on the situation in the Gaza Strip," Olmert's media adviser said in a written statement.
"She said that she was concerned by the deterioration in the humanitarian situation in the Gaza Strip and by the security situation."
Olmert told her that Israel had allowed 150 trucks carrying food and medical equipment to enter Gaza.
Three Palestinian militant groups have claimed responsibility for Shalit's abduction. Since Shalit's kidnapping, militants demanded that the Israeli government release Arab prisoners from Israeli jails. Israel rejected the request.
"We have no intention of capitulating to blackmail," Olmert said Sunday
Agatha im Sommerregen
Israel kämpft gegen die Palästinenser wie einst die Briten gegen die jüdischen Organisationen. Doch die Briten scheiterten damals am Widerstand ihrer Gegner
Uri AvneryIsraeli am Wochenende an der Nordgreze des Gazastreifens Foto: AP |
Die Aktion ist fast auf den Tag genau 60 Jahre her. Nachdem Einheiten der zionistischen Militärorganisation Hagana in einer gewagten Kommandoaktion einige Brücken in die Luft gesprengt hatten, entschied die damalige britische Regierung Palästinas, einen gut vorbereiteten Plan auszuführen. Der Codename der Aktion lautete »Agatha«. Am 29. Juni 1946 schwärmten 17 000 britische Soldaten über alle jüdischen Städte und Kibbuzim aus, um Waffen und Dokumente zu konfiszieren. Führer der jüdischen Gemeinschaft wurden verhaftet. Die britische Regierung bekräftigte damit den Entschluß, den Terror auszumerzen. In Jerusalem besetzten die Soldaten das Büro der Jewish Agency und konfiszierten zahlreiche Dokumente, die klar die engen Verbindungen der Jewish Agency mit dem dem vereinigten Kommando der Hagana und anderer Organisationen wie Irgun und der Stern-Gruppe nachwiesen.
Die Soldaten brachen in die Wohnungen der politischen Führer der jüdischen Gemeinschaft ein und verhafteten die meisten »Minister« der Jewish Agency. Die Führer waren in Haft. Aber die Kommandeure der Untergrundorganisationen entschieden, den Kampf weiterzuführen, um den Briten zu beweisen, daß die Verhaftung der Führer sie nicht zum Schweigen bringen konnte.
Der 29. Juni 1946 ging als »schwarzer Samstag« in die Geschichte ein und wurde zu einem Meilenstein im Kampf gegen die Briten. Innerhalb eines Jahres verließen sie das Land.
Die Ähnlichkeit zwischen der britischen Aktion »Agatha« und dem israelischen »Sommerregen« ist verblüffend. Sie zeigt, daß jedes Besatzungsregime dazu verurteilt ist, die Aktionen seiner Vorgänger zu wiederholen, selbst wenn sie sich als hoffnungslos erwiesen haben. Dies bedeutet nicht, daß alle Besatzer Narren sind – sondern daß die Logik der Besatzung als solche sie dazu verurteilt, törichte Maßnamen zu ergreifen.
Das Ziel der gegenwärtigen Operation ist vorgeblich die Befreiung des Soldaten Gilad Shalit, der vom palästinensischen Untergrund, der bekanntlich aus verschiedenen Organisationen bestehend, bei einem Angriff, den sogar ein israelischer Militärexperte als »gewagte Kommandoaktion« bezeichnete, gefangengenommen wurde.
Wenn unsere israelische Armee ihren hohen militärischen Standard gehalten hätte, dann würde sie sofort alle für das Debakel Verantwortlichen absetzen. Vor 50 Jahren wäre man so vorgegangen. Doch heute haben wir eine andere Armee. Keiner wurde entlassen. Die gescheiterten Kommandeure nannten den Angriff nur einen »terroristischen Akt«, die gegnerischen Kämpfer »Terroristen« und den gefangengenommenen Soldaten »gekidnappt«.
Die Aktion beweist damit eine alte militärische Maxime: Für jedes Mittel der Verteidigung kann ein Mittel des Angriffs gefunden werden und umgekehrt. Der Sicherheitszaun, der den Gazastreifen von allen Seiten – außer vom Meer – umgibt, der entsprechend nun auch im Westjordanland gebaut wird, kann Diebe abhalten und Leute, die in Israel Arbeit suchen, aber keine festentschlossenen Kämpfer, die immer Wege finden werden, ihn zu überwinden.
Der »entführte« Soldat dient als Vorwand für eine Operation, die schon seit langem vorbereitet gewesen sein mußte. Der israelischen und internationalen Gemeinschaft war seine Befreiung als Ziel vorgegaukelt worden. Aber sein Leben ist jetzt tatsächlich in größerer Gefahr. Wenn die Soldaten in die Nähe seines Verstecks kommen, könnte er im Kreuzfeuer erschossen werden – wie es vor einigen Jahre mit dem Soldaten Nachshon Waksman geschah, der von der Hamas gefangen genommen worden war. Er war beim Schußwechsel zwischen Soldaten und Palästinensern erschossen worden. Waksman würde wahrscheinlich heute noch leben, wenn es statt dessen einen Gefangenenaustausch gegeben hätte.
Eine Verbindung zwischen dem »entführten« Soldaten und der Operation besteht nur im Reich der Propaganda. Dasselbe gilt auch für den zweiten Vorwand: Es sei das Ziel, dem Beschuß von der israelischen Grenzstadt Sderot durch Qassam-Raketen von palästinensischem Gebiet ein Ende zu setzen. Die Qassam, eine einfache und billige Waffe, verursacht mehr Panik als wirklichen Schaden. Sie terrorisierte die Bevölkerung – und das ist ihr Ziel. Bis jetzt hat die Armee kein Mittel gefunden, dem Raketenbeschuß ein Ende zu setzen.
Das wahre Ziel ist weiter gesteckt: Die gewählte palästinensische Regierung (nach israelischer Propaganda eine »Hamas-Regierung«) soll zerstört und die palästinensische Bevölkerung in die Knie gezwungen werden. Dies würde es vermutlich für die israelische Regierung möglich machen, den »Konvergenz«-Plan auszuführen, der große Teile der Westbank an Israel anschließt und die Errichtung eines lebensfähigen palästinensischen Staates verhindert.
Dieses Ziel soll mit einfachen Mitteln durchgesetzt werden: Die palästinensische Bevölkerung soll durch die Ermordung ihrer Führung, durch Zerstörung ihrer Infrastruktur, durch Absperrung des Zugangs zu Lebensmittel- und Medizinvorräten, zu Strom, Wasser, Gesundheitsdiensten und nicht zuletzt zu Arbeitsstellen zur Aufgabe gebracht werden. Die Botschaft für die Palästinenser heißt: Wenn ihr eurem Leiden ein Ende setzen wollt, entfernt die von euch gewählte Regierung.
Wird dies zum Erfolg führen? Es wird genau wie bei der britischen Operation »Agatha« das Gegenteil bewirken.
* Der von uns gekürzte Text erscheint in voller Länge auf der Internetseite www.uri-avnery.de
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Aktion "Sommerregen"
von Jacques Schuster
"Wir haben das Kämpfen satt. Wir haben das Mutigsein satt. Wir haben es satt, zu gewinnen. Wir haben es satt, unsere Feinde zu besiegen." Kein israelischer Ministerpräsident hätte jemals gewagt, solche Worte im Wahlkampf zu wählen. Ehud Olmert fand sie - ruhig, kühl und dennoch schwer mit sich ringend - wenige Wochen vor seinem Sieg im März dieses Jahres. Der Regierungschef war angetreten, als Erbe Ariel Scharons das zu vollenden, was "Arik", "der König von Israel" mit dem Abzug aus dem Gazastreifen begonnen und Olmert mit entworfen hatte. Dem Rückzug aus Gaza sollte ein Teilabzug aus dem Westjordanland folgen - wenn nötig allein, wenn möglich im Gespräch mit den Palästinensern. Noch in der letzten Woche erklärte Olmert in einem Gespräch mit der Zeitung "Haaretz", die Aufgabe von Teilen des Westjordanlandes sei "unwiderruflich". Und noch etwas stellte der Regierungschef klar: "Wir werden jeden Weg erkunden, um mit den Palästinensern in Verhandlungen zu treten".
Seit Sonntag versperren Hamas-Terroristen selbst den kleinsten Pfad: Im Schutz der Morgendämmerung schlüpfen sie aus dem nördlichen Teil des Gazastreifens durch einen Tunnel, der 800 Meter lang ist und nach 300 Metern auf israelischem Gebiet nahe der Kreuzung Sufa endet. Von hinten greift das Terrorkommando den Wachturm der Israelis an. Schüsse belfern durch den Morgen. Zwei Terroristen kommen ums Leben. Vier weitere lassen sich nicht aufhalten. Sie setzen einen Personentransporter in Brand und rennen auf einen Panzer zu. Die Mannschaft ist überrascht. Die Soldaten haben nicht einmal die Einstiegsluke geschlossen. Die vier Hamas-Terroristen springen auf das Fahrzeug, erschießen den Kommandanten und seinen Ladeschützen, verwunden den Fahrer schwer und zerren den nur leicht getroffenen neunzehnjährigen Gilad Schalid heraus. Seither fehlt jede Spur von ihm.
Israels Regierung gerät unter Zugzwang. Von der Aktion genauso überrascht wie Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Hamas-Premierminister Ismail Hanije, setzt Ministerpräsident Olmert und das eilig einberufene Sicherheitskabinett zunächst auf die Diplomatie. Olmert erklärt: "Die Entführung ist ein Test für Mahmud Abbas." Der versucht auf Hanije einzuwirken. Doch selbst die Mittel des Hamas-Premiers scheinen begrenzt. Israelische Geheimdienstinformationen ergeben, daß die Entführer im Auftrag von Chaled Meschaal gehandelt haben, dem Auslandschef der Hamas, der unter dem Schutz des syrischen Präsidenten in Damaskus sitzt und dort von Syrien und dem Iran mit Geld und Waffen versorgt wird. Erstmals arbeiten Hanije und Abbas zusammen, rufen die Terroristen zur Mäßigung auf. Beide fürchten ihr politisches Ende, das droht, sollte Israel militärisch vorgehen. Glaubt man unabhängigen palästinensischen Beobachtern, scheint Hanije jedoch nicht einmal den Hamas-Militärchef Jaabari erreichen zu können. Gleichzeitig treten Ägypten und Frankreich auf das Krisenfeld und wollen vermitteln. Drei Tage gehen ins Land; vom entführten Schalit fehlt jede Spur. Ein weiterer Israeli, der achtzehnjährige Eliahu Ascheri, wird verschleppt - und am Donnerstag tot aufgefunden.
Olmert kann schon vorher nicht mehr warten. Nach 72 Stunden ohne diplomatischen Erfolg muß er reagieren - aus vielen Gründen. Die Befreiung jüdischer Geiseln ist ein religiöses Gebot, das die israelische Bevölkerung - obgleich mehrheitlich säkular - bis heute einfordert. "In einem Menschen lebt die ganze Welt", heißt es im Talmud. Die Nachkommen der Holocaust-Opfer nehmen diesen Satz ernst. Der nicht sonderlich religiöse Olmert muß dieser Stimmung Rechnung tragen, und er ist auch überzeugt davon. Olmert ist sich mit allen Beratern und den meisten israelischen Kommentatoren einig: Das kleine Land mit seinen gut sechs Millionen Einwohnern muß Entführungen schnell und entschlossen begegnen. In israelischen Zeitungen finden sich zudem Berichte aus Geheimdienstkreisen, daß die Entführung kein Einzelfall ist, sondern Auftakt einer Reihe von Verschleppung als neue Waffe im Kampf gegen Israel.
Die Aktion "Sommerregen beginnt". Israelischen Kampfverbände schlagen zu. Im Gazastreifen bombardieren sie Brücken und Straßen, um die Flucht der Terroristen nach Ägypten zu verhindern. Kampfflugzeuge beschießen mutmaßliche Waffenfabriken, Ausbildungseinrichtungen von Terrorgruppen. Auch das Elektrizitätswerk wird getroffen und die Wasserversorgung bricht zusammen. Gleichzeitig drohen die Israelis mit Flügen von Kampfjets über Damaskus den Syrern, die Meschaal beherbergen und der nichts ohne ihr Einverständnis tut. Olmert zeigt Härte. Er muß sich beweisen.
Wie Schimon Peres gehört der Regierungschef zu den Ministerpräsidenten Israels, die keine militärische Laufbahn nachweisen können und von der Bevölkerung in Krisenzeiten reflexartig als zu schwach eingestuft werden. Besorgt muß er zudem feststellen, daß mehr und mehr Israelis beginnen, am Abzug aus dem Gazastreifen zu zweifeln. Anders als unmittelbar nach Verlassen des Gazastreifens lehnen heute zwei Drittel der Israelis einen weiteren Abzug ab. Will Olmert seine Politik retten, muß er Entschlossenheit zeigen und beweisen, daß ein Rückzug Ruhe und Sicherheit bringt. Auf die Palästinenser kann er sich nicht verlassen.
Seit Ende der israelischen Besatzung im Gazastreifen haben sie von dort 600 Raketen allein auf die israelische Stadt Sderot abgeschossen, auf israelisches Gebiet insgesamt etwa 4000. Schulen und Kindergärten wurden getroffen; glücklicherweise kamen nur wenige Menschen zu Schaden.
Vielen Israelis dämmert es: Die in Gaza herrschende Hamas hat den israelischen Rückzug als Schwäche verstanden. Das knappe Jahr der besatzungslosen Zeit hat sie genutzt, um Tunnel nach Israel und Ägypten zu bauen. Am 19. Mai etwa kehrte der Hamas-Regierungssprecher Abu-Suhri aus Ägypten zurück. Er stach den Sicherheitsbeamten ins Auge, weil er fast wie aufgeblasen wirkte. Nach einer Kontrolle fielen 800 000 Dollar aus seinem Hemd. Diese und andere Gelder kommen nicht der Infrastruktur, nicht palästinensischen Krankenhäusern oder Schulen zugute. Sie werden zum Kauf von Waffen verwendet. Der israelische Militärexperte Ehud Jaari geht davon aus, daß die Palästinenser Tausende von Sturmgewehren und Hunderte von Panzerabwehrraketen seit August letzten Jahres in den Gazastreifen geschmuggelt haben. Nach seinen Schätzungen verfügten sie heute über rund elf Tonnen hochexplosiven TNTs, von den drei Millionen Gewehrkugeln zu schweigen.
Olmert will sie wie das gesamte Terrornetz zerstören. Um die Risiken weiß er. Der ehemalige Mossas-Chef Ephraim Halevi bringt es auf den Punkt: Es sei leicht in Gaza hineinzukommen, aber sehr schwer wieder herauszufinden.
Artikel erschienen am Fr, 30. Juni 2006 in "Die Welt"
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Dieser palestinensische Dreckhaufen gehört ausgeräuchert und zwar mit allen Mitteln ... und ich kann Hr. Olmert nur dazu beglückwünschen ...
Jeder, der eine Maske trägt muss mit den Konsequenzen rechnen: Kopfschuss und aus ...
Sorry, aber was muss Isreal noch machen, um den Palestinensern einen eigenen Staat zu ermöglichen ??
Die sind leider nicht ganz dicht, diese Irren mit ihren schwarzen Masken und die gehören systematisch gesäubert, dann kann man wieder am Tisch miteinander reden ...
Ommea ...
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So leid wie´s mir tut ...
das ist und bleibt ein Dreckhaufen und der gehört ausgeräuchert und zwar konsequent und vollständig und das machen die Israelis jetzt ... die gehen daort erst wieder raus, wenn´s nicht mehr stinkt, aber das haben sich diese Terroristen-Irren leider selbst zuzuschreiben ...
Meine Meinung und Glückwunsch Hr. Olmert: wenn man Diplomatie als Schwäche auslegt, muss man Härte zeigen: sieht man schon bei kleinen Kindern und fundamentalistische Irre sind ja bekanntlich geistig auf diesem Niveau stehengeblieben ...
Daher: weitermachen und Reinigungspersonal schicken ...
Ommea ...
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Entführter Soldat: Palästinenser stellen Israel Ultimatum
zurückDie Entführer des israelischen Soldaten haben Israel heute ein Ultimatum zur Befreiung palästinensischer Häftlinge gestellt. Wenn Israel bis 5.00 Uhr MESZ nicht auf ihre Forderungen eingehe, werde "der Fall des Soldaten abgeschlossen", hieß es in einem in Gaza veröffentlichten Flugblatt.
Sie fordern die Freilassung weiblicher und jugendlicher Gefangener sowie weiterer 1.000 Häftlinge. Unterzeichner waren der militärische Hamas-Arm Issedin el Kassam, die Volkswiderstandskomitees und die Islamische Armee.
Mitglieder der Gruppierungen hatten Gilad Schalit am Sonntag vor einer Woche in den Gazastreifen verschleppt.
Israelische Panzer im nördlichen Gazastreifen
Israel setzte indes seine Luftangriffe im Gazastreifen fort und rückte erstmals seit Beginn der Offensive auch in den Norden des Palästinensergebietes ein. Das Militär sei heute Früh mit rund 25 Panzern in den nördlichen Gazastreifen eingedrungen, berichteten Augenzeugen.
Ein Armeesprecher sagte, die Soldaten sollten dort nach möglichen Tunneln und Sprengsätzen suchen. Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben vier Menschen verletzt. UNO-Generalsekretär Kofi Annan äußerte sich besorgt über die jüngsten Luftangriffe Israels.
1000 Extremisten gegen einen Soldaten finde ich ebenso witzig ...
auf 4000 Raketen seit Abzug der Isrealis aus dem Gazastreifen zu schiessen ebenso ...
Wer da wen terrorisiert ist wohl eine Ansichtssache ... meine Geduld wäre zumindest schon längst erschöpft ...
diese Palestinenser haben schon soviel Scheisse gebaut die letzten Jahre ... sie hätten schon längst ihren eigenen Staat wenn der Arafat damals zugestimmt hätte ...
meine Geduld wäre schon längst erledigt ...
Rheumax, deine nicht, oder ... scheint an der anderseitigen Sichtweise zu liegen ...
mir gehen die Palis auf den Senkel und dabei bleibts ... soviel zum Thema sonne, das man bei dir ebenso anbringen könnte ... lebe halt in einem sonnenstaat bei momentan 45 Grad im sChatten ...
Ommea ...
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Was die radikalislamische Terrororganisation Hamas anbelangt, deren Charta mit dem erklärten Vernichtungswillen Israels und die hasserfüllte Hetzpredigt des Hamas Führers Khaled Mash'al (dazu später ein eigener Thread), da müssen wir uns keinen Illusionen hingeben. Vielleicht sollte sich der eine oder andere noch einmal die so genannte Roadmap in Erinnerung rufen:
PHASE 1: Ende der Gewalt, Normalisierung der palästinensischen Lebensbedingungen und Aufbau der Institutionen
- Die Palästinenserführung bestätigt schriftlich das Existenzrecht Israels und ruft zum Ende aller anti-israelischen Gewalt auf.
- Israel bekennt sich zur Zwei-Staaten-Lösung und ruft zum Ende aller Gewalt gegen Palästinenser auf.
- Israel zieht sich aus den seit September 2000 neu besetzten autonomen Palästinensergebieten zurück und lockert seine Zwangsmaßnahmen gegen die palästinensische Bevölkerung: Ende des Baus jüdischer Siedlungen, Aufhebung der Straßensperren und volle Bewegungsfreiheit für die Palästinenser.
- Die palästinensischen Reformen von Regierung, Justiz, Wirtschaft und Finanzen werden unter Aufsicht des Nahost-Quartetts fortgesetzt. Die Palästinenser arbeiten eine Verfassung aus und halten freie Wahlen ab.
Punkt 1: "Die Palästinenserführung bestätigt schriftlich das Existenzrecht Israels und ruft zum Ende aller anti-israelischen Gewalt auf." - wurde bis heute nicht erfüllt, im Gegenteil, es wird immer wieder zur Vernichtung Israels aufgerufen, die Hamas-Charta, der oben erwähnte Hamasführer u. a., eindeutiger kann die Verweigerung nicht sein, den ersten Schritt zu machen, so wie dieser vom Nahost-Quartett aus UNO, USA, EU und Russland 2003 gefordert wurde.
Ciao!
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Zum 1. Juli war eigentlich ein Referendum geplant das wenn es unter normaleren Umständen stattgefunden hätte durchaus was in die richtige Richtung hätte bewirken können. Wer kann eigentlich noch an der Ernsthaftigkeit eines Friedenswillen glauben? Selbst Perez stimmt ja zunehmend in den Blutrausch ein. Die ersten Israelgetreuen im Umfeld zeigen ja nun auch deutlicher ihr wahres Gesicht. Kommt doch so das schon lange Vermutete endlich deutlicher zum Vorschein.
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"..sie hätten schon längst ihren eigenen Staat, wenn der Arafat damals zugestimmt hätte"
Nur was für einen? Hätte man den von Clinton & Barak geplanten Flickenteppich "Staat" nennen können?
Aber diese Mär wird von gewissen Israelfreunden immer wieder verbreitet.
Erst vor einigen Tagen wurde dieses Thema hier diskutiert.
Empfehle Dir die Ausführungen des Dr.Brömmel:
http://ariva.de/board/260995?a=_talk&page=0&pnr=2647370
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Das palästinensische Parlament will Israel vor dem Internationalen Gerichtshof verklagen. Die Richter in Den Haag sollen über die Festnahme der Hamas-Minister und -Abgeordneten urteilen. Israel hat inzwischen ein Ultimatum im Zusammenhang mit dem entführten Soldaten Schalit abgelehnt.
Ramallah - Bei einer Sondersitzung in Ramallah fasste das Parlament heute den Beschluss, sich an Den Haag zu wenden. Zunächst soll ein Ausschuss gebildet werden, der die Klage gegen Israel vorbereiten soll. Die israelische Armee hatte die Hamas-Mitglieder, darunter 30 Minister und Abgeordnete, am Donnerstag festgenommen.
Palästinensisches Parlament: An die Parlamentarier, die in israelischer Haft sitzen, wurde mit Bildern erinnert
Parlamentspräsident Asis Dweik unterstützte heute die Forderung der Entführer, palästinensische Gefangene im Tausch für den vor mehr als einer Woche verschleppten israelischen Soldaten Gilad Schalit freizulassen. "Unsere Botschaft an die Israelis ist: Lasst unsere Gefangenen frei und dann werden wir Euren Gefangenen freilassen. Auge um Auge, Zahn um Zahn."
In der Geisel-Krise hat Israel am Mittag auf das Ultimatum der militanten Palästinenser reagiert. Das Büro von Ministerpräsident Ehud Olmert teilte mit, man werde sich nicht den Erpressungsversuchen der Palästinenserbehörden und der Hamas-Regierung beugen. Beide würden von "terroristischen Organisationen" geführt. Verhandlungen über die Forderungen werde es nicht geben.
Die Entführer Schalits hatten der Regierung in Jerusalem nur wenige Stunden zuvor ein Ultimatum gestellt. Israel hat demnach bis 5 Uhr (MESZ) morgen früh Zeit, die Forderungen nach einer Freilassung palästinensischer Gefangener zu erfüllen. Die Erklärung wurde vom bewaffneten Arm der in den Palästinensergebieten regierenden Hamas und zwei weiteren Gruppen veröffentlicht.
In früheren Stellungnahmen hatten die Gruppen gefordert, dass Israel zunächst palästinensische Frauen und Jugendliche freilassen müsse. Im Gegenzug solle es Informationen über Schalit geben. Zudem haben die Gruppen die Freilassung von 1000 palästinensischen Gefangenen verlangt.
Das Büro von Ministerpräsident Ehud Olmert teilte am Montag mit, man werde sich nicht den Erpressungsversuchen der Palästinenserbehörden und der Hamas-Regierung beugen. Beide würden von "terroristischen Organisationen" geführt. Verhandlungen über die Forderungen werde es nicht geben.
Die Entführer des israelischen Soldaten hatten der Regierung in Jerusalem nur wenige Stunden zuvor ein Ultimatum gestellt. Israel hat demnach bis 5.00 Uhr (MESZ) am Dienstag Zeit, die Forderungen nach einer Freilassung palästinensischer Gefangener zu erfüllen. Die Erklärung wurde vom bewaffneten Arm der in den Palästinensergebieten regierenden Hamas und zwei weiteren Gruppen veröffentlicht.
In früheren Stellungnahmen hatten die Gruppen gefordert, dass Israel zunächst palästinensische Frauen und Jugendliche freilassen müsse. Im Gegenzug solle es Informationen über den vor mehr als einer Woche entführten Gilad Schalit geben. Zudem haben die Gruppen die Freilassung von 1000 palästinensischen Gefangenen verlangt.
Der Paläxtinakonflikt
1880 - ab 1880 wandern aufgrund wachsender Judenverfolgung in Europa immer mehr Juden mit dem Ziel nach Palästina ein, dort einen Staat zu gründen. Das Land ist Teil des islamischen Reiches.
1918 - Die Türkei verliert den ersten Weltkrieg. Palästina ist von Briten Besetzt.
1920 - Palästina wird einem britischen Mandat unterstellt. Im Land leben 600 000 Araber und 70 000 Juden.
1933 - ab 1933 nimmt die Zuwanderung von Juden mit der Verfolgung durch Nazis stark zu.
1947 - Die UNO beschließt einen Teilungsplan, der das Land zu 56% den Juden und zu 44% den Arabern zuschreibt. Die Araber lehnen den Teilung ab. (Absolut nachvollziehbar - warum soll die Minderheit der Zuwanderer ein größeres Teil des Landes bekommen?! Würde man in Deutschland akzeptieren, dass 55% der Bundesrepublik an die Türken gehen würden? Nie im Leben!).
1948 - Ben Gurion ruft am 14. Mai 1949 einseitig (!) den Staat Israel aus. Es kommt zum ersten arabisch-israilischen Krieg. Nach dem israilischen Sieg gehören 77% (!) der Landesfläche zu Israel. 650 000 Palästinenser müssen flüchten. (Die Besatzung der 77% der Landesfläche widerspricht auch dem Beschluß der UNO. Die Weltgemeinschaft unternimmt aber nichts dagegen.)
1967 - Israel gewinnt den 6-Tage-Krieg und besetzt ganz Pallästina, die Golanhöhen und den Sinai. Beginn der Gründung judischer Siedlungen in den besetzten Gebieten.
1973 - Jom-Kippur-Krieg mit Ägipten und Syrien. Trotzt eines Sieges muss Israel die Grenzen seiner militärischen Macht anerkennen. (Da hat sich die Weltgeminschaft eingemischt).
1979 - Israel und Ägypten schließen Frieden.
1982 - Israel marschiert in den Libanon.
1987 - Beginn des ersten Volksaufstandes der Palästinenser "Intifada I". (Irgendwann sollte es doch kommen. Es war vorprogrammiert).
1993 - Rubin und Arafat beginnen den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern.
1994 - Teile des Gazastrefens und Jericho kommen unter palästinensischen Verwaltung.
1995 - Weitere Teile des Westjordanlandes kommen unter palästinensische Verwaltung.
1997 - Faktisches Ende des Friedensprozesses wegen verstärktem Ausbau der jüdischen Siedlungen. (Eine Provokation seitens Israels).
2000 - Beginn des zweiten Volksaufstandes der Palästinenser "intifada II).
2004 - 6,2 Mio. Menschen leben in Israel, davon sind 205 arabischer Abstammung
1,3 Mi0. Palästinenser leben im Gazastreifen, 7 500 Siedler beanspruchen 40% der Fläche (vor dem Abzug der Isralis)
2,3 Mio. Palästinenser leben im Westjordanland, 220 000 jüdische Siedler beanspruchen 40% der nutzbaren Fläche.
2,4 Mio. palästinensische Flüchtlinge leben in Jordan, Syrien und im Lebanon.
Wenn man das ganze vor den Augen hält, dann fragt man sich wirklich, wer hier eigentlich ein Drechhaufen ist?
Zur Zeit des Osmanischen (nicht islamischen) Reiches hieß die Region "balad esch-scham" (Damaskusland). Die Juden im Osmanischen Reich hießen übrigens "Palästinenser".
Als Palästina wurde dann das britische Mandatsgebiet bezeichnet, das das heutige Israel, die Autonomiegebiete und Jordanien umfasste. In verschiedenen Abkommen wurden in den ersten 20 jahren des 20. Jahrhdts. unterschiedliche Staatsgebilde auf diesem Gebiet ausgehandelt/versprochen - für politische Gegenleistungen (zwischen Russen, Engländern, Arabern, Juden). Zum Teil widersprachen sich diese.
Der erste und größte Staat auf dem Gebiet des Mandatsgebiet war der arabisch(-palästinensische) Staat Jordanien. Den Juden war schon in den 20ern ein eigenes Gebiet zur Staatsgründung von Briten und Sowjets versprochen worden. Die Briten haben den jüdischen Staat dann aber erst wieder in den 40er Jahren aufs Tapet gebracht, als die Juden mit Terrorakten ihrer Forderung Nachdruck verliehen.
Das Restgebiet wurde dann von der Uno in den von dir erwähnten Proportionen in eine 2-Staatenlösung aufgeteilt. Von einer "einseitigen" Staatsgründung kann also nicht die Rede sein. Die Juden gründeten den Staat israel in den von der Uno in etwa festgelegten Grenzen.
Die Araber scherten sich nicht um die UNO-Beschlüsse und setzen seitdem auf Krieg mit dem Ziel, Israel auszulöschen. Mit mäßigem Erfolg: Das arabisch kontrollierte Gebiet wurde mit jedem Krieg kleiner.
Palästinenser nennen sich die Palästinenser etwa seit 1970. Vorher gab es einfach nur arabische und jüdische Bewohner der Region.
Die Araber fanden nicht die Aufteilung ungerecht - sie wollten - vor allem aus religiösen Gründen - überhaupt keinen Staat Israel in der Ecke, hatten aber nicht die Macht, sich durchzusetzen.
Heute ist die Realität so wie sie ist: Es gibt einen Staat Israel und der ist unwideruflich und völkerrechtlich von der großen Mehrheit der Staaten der Welt anerkannt in den Grenzen von vor 1967.
Nur eine kleine, aber sehr radikale Minderheit will sich mit dieser Situation nicht abfinden und schürt permanent Terror und Krieg gegen Israel. Und Außerdem nutzen eine Reihe islamischer Unrechts- und Unterdrückerstaaten den Konflikt, um die eigene Bevölkerung zu disziplinieren. Die Palästinenser sind ihnen im Grunde scheißegal. aus dieser Lage heraus kann man nur das Verhalten Israels bewerten.
Und das ist im Moment - wie ich finde - nicht sehr zielführend, sofern es auf eine friedliche Koexistenz zwischen Israel und Palästinensern hinauslaufen soll. Allerdings fehlt auf der anderen Seite vor allem bei der Hamas dieser Wille auch sehr offensichtlich.
Ich glaube kaum noch daran, dass die beiden Seiten zu einer Friedenslösung in der Lage sind, ohne dass dritte - ich denke vor allem an USA, Europa und einige einigermaßen gemäßigten arabischen Staaten - da mit Macht eingreifen. Israels Siedlungspolitik und ihr Hang, sofort auch auf kleinere Konflikte mit hohen Eskalationsstufen zu reagieren, verhindern auf der israelischen Seite eine Friedenslösung (dazu kommen noch Großisrael-Rechte mit Einfluss). Die Palästinenser haben allerdings auch keinen Plan, da sie, sobald der israelische Druck auch nur ein bisschen nachlässt, in zahllose Fraktionen mit unterschiedlichen Zielen zerfallen und sich gegenseitig selbst zerfleischen.
Die Weltgemeinschaft - wer immer das darstellen könnte - müsste einen Frieden mit Macht diktieren und durchsetzen, der in etwa darauf hinausliefe: Israel in den Grenzen von 1967. Palästina = Westjordanland und Ghaza. Israel müsste dazu sämtliche Siedlungen im Westjordanland abbauen oder verlassen. Das werden sie nie alleine hinkriegen ohne Druck von außen. Und die Araber müssten sich alle auf eine abgesicherte Position der Anerkennung Israels einlassen - mit Bekämpfung der antiisraelischen Tendenzen in den eigenen Reihen - auch sehr utopisch....
Gruß BarCode
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Seitdem ist dieses Gebiet fremdbeherrscht und wurde kaum noch von Juden bewohnt. Die Staatengemeinschaft nach Ende des Ersten Weltkrieges und der Zerschlagung des Osmanischen Reiches hat dann beschlossen auf dem Gebiet auch eine Heimstätte für die hauptsächlich in Europa verfolgten Juden und aus den zionistischen Überlegungen heraus zu bilden. Von einem eigenen Staat der Juden war aber erstmal überhaupt keine Rede sondern von einem friedlichen Nebeneinander. Zur Umsetzung dieses Planes bekamen die Briten die Mandatsmacht über dieses Gebiet.
Die Briten hatten sich jedoch die Hilfe der Araber zur Niederschlagung des Osmanischen Reiches mit dem Versprechen zur Gründung eines großen arabischen Staates gesichert. Dieses Versprechen haben die Briten jedoch nie eingelöst. Ob das eigenmächtige Handeln mit der Abtrennung von Transjordanien aus dem Gebiet Palästina - das so vom Staatenbund niemals vorgesehen war - dieses Versprechen irgendwie erfüllen wollten bleibt fraglich. Auf dem Restgebiet wollten sie jedoch den ursprünglichen Plan umsetzen.
Anfangs gab es hier auch auf der arabischen wie auf der jüdischen Seite so etwas wie einen Konsens. Jedoch haben die radikalen Kräfte auf beiden Seiten schon recht früh aufgemuckt. Auch nahm die Zuwanderung durch die sich zuspitzenden Lage in Europa ein Ausmaß an was die Region und die Briten maßlos überforderte. Die Briten sind zeitweise ja sogar soweit gegangen selbst Holocaust Überlebende die Einreise zu verweigern und sie nach Europa zurückschickten.
Im Vorfeld haben sich jedoch die radikalen Kräfte, welche durch den stetigen Zustrom jüdischer Zuwanderer auch an Stärke und Einfluss zunahmen dabei schon recht massiv an einem eigenem Staat Israel - dem eigentlichen Zionismus - gebastelt. Klar das sich die arabischen Interessen dagegen wehrten und gleichzeitig ihre Interessen vermehrt radikal durch zu setzen versuchten. Am Ende kämpfte dann jeder gegen jeden mit knallhartem Terror und die Mandatsmacht Großbritannien stand zwischen den Fronten ohne der Lage Herr zu werden oder ihren ursprünglichen Auftrag erfüllen zu können und wurde selbst zum Anschlags- und Angriffszielziel beider Seiten.
Mit den Progromen in Ost- und Mitteleuropa und erst recht mit dem Aufziehen des Zweiten Weltkrieg und dem Nazi-Regime eskaliete die Lage dann zusehens. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges sah sich dann auch die UN veranlasst einem Staat Israel ihren Segen zu geben. Der Staat Israel in dieser Form ist letztendlich jedoch als Folge der Judenverfolgung in Europa entstanden. So geplant war er ursprünglich von der Staatengemeinschaft nicht. Der heutige Staat Israel mit dieser großen jüdischen Zuwanderung beruht somit auf den Ereignissen in Europa und die Leidtragenden waren die dort Lebenden, von denen anfangs kaum noch welche Juden waren. Der Zionismus wurde dann jedoch auch danach massiv weiterbetrieben und wo es nur ging wurden Juden nach Israel geholt mit der Folge das die Zuwanderer auch Lebensraum brauchten. Hieraus resultiert die Siedlungspolitik und das in Israel nicht immer noch Kräfte am Werk sind welche ein Israel in den biblischen Grenzen durchsetzen wollen daran darf man sicherlich auch Zweifel haben.
Hier also beständig von den bösen Arabern zu sprechen ist also falsch. Als um 1850 erstmals der zionistische Gedanke konkrete Formen annahm hat auf dem Gebiet Palästina gerade mal noch eine Handvoll Juden gelebt. Dieser konkretisierte Gedanke wurde den dort Heimischen quasi aufgezwungen und mit den Ereignissen in Europa ist er dann eskaliert. Ein europäisches Problem wurde zum arabischen.
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(Ja, schon den Römern gingen diese Juden dermaßen auf den Keks, als in der Region in friedlicher Absicht und eigentlich nur auf Urlaub waren und mit den zickigen Einheimischen soviel Ärger hatten, dass sie sie umbringen und verjagen mussten, um diese Plage endlich los zu werden...).
Ja, und der große versprochene arabische Staat im Protektorat Palästina ist nie entstanden. Jordanien ist einfach vom Himmel gefallen.
Und warum sollten auch die unverschämten Juden das Recht haben, nachdem schon viele in die Region zugewandert waren, nicht auch dorthin zu fliehen, um der Vernichtung zu entgehen? Feiglinge! (Immerhin bestand ja eine kleine Chance, dort zu überleben und einen eigenen Staat zu gründen.)
Immerhin hatte das Mandat der "Staatengemeinschaft" an die Briten auch dies beinhaltet:
***Zu den Mandatsbedingungen gehörte, dass die Briten die Verwirklichung der Balfour-Deklaration ermöglichen sollen, in der sie am 2. November 1917 die "Gründung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk" versprochen hatten, deren Grenzen jedoch nicht bestimmt waren. Hierzu wurde die Mandatsmacht aufgefordert, die jüdische Einwanderung zu ermöglichen, diese jüdischen Einwanderer geschlossen anzusiedeln und hierfür auch das ehemalige osmanische Staatsland zu verwenden. Es sollte dabei ausdrücklich dafür Sorge getragen werden, dass "nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und die religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und die politische Stellung, deren sich die Juden in irgendeinem anderen Lande erfreuen, präjudizieren könnte". ****
Die "Gründung einer nationalen Heimstätte" kann man wohl schon als das rmöglichen einer Staatsgründung ansehen...
Gruß BarCode
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Alle Vermittlungsversuche blieben erfolglos
Das Ultimatum der Entführer des israelischen Soldaten Gilad Shalit läuft ab - beide Seiten sind unter Druck
JERUSALEM taz Heute um 6.00 Uhr früh läuft das Ultimatum der Entführer des israelischen Gefreiten Gilad Shalit ab. Die Geiselnehmer fordern die Entlassung von mindestens 500 palästinensischen Häftlingen. Sollte Israel nicht auf die Forderung eingehen, "betrachten wir diesen Fall als abgeschlossen", so heißt es in dem "Militärischen Kommuniqué 3", das von Aktivisten der Hamas und zwei anderen Widerstandsgruppen veröffentlicht wurde.
Die Regierung in Jerusalem lehnt es ab, auf das Ultimatum einzugehen. Man lasse sich nicht erpressen, verlautete gestern aus dem Büro von Premierminister Ehud Olmert. Die Drohung der Geiselnehmer blieb allgemein. Israel werde "die volle Verantwortung für künftige Konsequenzen tragen", hieß es lediglich. Ein Sprecher der Hamas-Regierung nannte das Ultimatum eine "Botschaft an Israel, dass die militärische Eskalation" nicht erfolgreich sein werde.
Je länger sich die Geiselaffäre hinzieht, desto stärker geraten beide Seiten unter Druck. Vermittlungsversuche Ägyptens blieben bislang ohne Ergebnis. Israel ist auf der Suche nach dem entführten Soldaten, vier Tage nach der Invasion in den Gaza-Streifen, noch keinen Schritt weitergekommen. Die Bombardierungen tragen so wenig Früchte wie die Verhaftungen von führenden Hamas-Politikern. Umgekehrt zeigt das jüngste Ultimatum, dass auch die Entführer auf ein leichteres Spiel mit Israel gehofft hatten. Sollte es ihnen nicht gelingen, für Shalit palästinensische Häftlinge freizupressen, würden sie vor der eigenen Bevölkerung als Verlierer dastehen. Dazu kommt, dass die Ermordung der Geisel die Hamas-Regierung international wieder komplett ins Abseits brächte.
In den Reihen der Militärs beginnt nun offenbar ein Umdenken. Die Armee erklärte, dass nur "Terroristen, mit Blut an den Händen" nicht freigegeben werden. Über Häftlinge, die allein aufgrund ihrer Mitgliedschaft in einer Terrororganisation hinter Gittern sitzen, wie die 65 in den vergangenen Tagen verhafteten Hamas-Politiker, könnte man hingegen reden. Berichten der liberalen Tageszeitung Ha'aretz zufolge arbeiten Verteidigungsminister Amir Peretz und Stabschef Dan Chalutz an einem Angebot an die Entführer. SUSANNE KNAUL
taz vom 4.7.2006, S. 2, 83 Z. (TAZ-Bericht), SUSANNE KNAUL