Das mit dem Zukunftsmodell "Grüner Stahl" sehe ich ähnlich. Allerdings glaube ich nicht, dass TK das stemmen kann - auch nicht mit staatlicher Förderung. Bis zum Abschluss des Umbaus vergehen Jahrzehnte und niemand weiß, ob sich der Umbau jemals rechnen wird. Warum sollten die Aktionäre ein solches Risiko eingehen? Die Wahrscheinlichkeit, dass man am Ende nur Eigenkapital verbrennt, ist viel zu hoch. Ich glaube daher eher an einen Verkauf von Steel Europe, und mein Tipp für den Käufer ist die Salzgitter AG.
SZG ist in Deutschland unangefochtener Meinungsführer beim Grünen Stahl und hat den Vorteil eines staatlichen Ankeraktionärs, sie könnten ein solches Projekt gesellschaftlich wuchten. In der Vergangenheit ist eine "Deutsche Stahl AG" ja in ersten Linie deshalb gescheitert, weil Salzgitter nicht die Nr. 2 in einer solchen Partnerschaft sein wollte, was sie aufgrund ihrer Größe aber zweifellos gewesen wäre. Wenn sie jedoch die Nr. 1 wäre, und ein klarer - staatlich geförderter - Fokus auf der Transformation zum Grünen Stahl liegen würde, kann ich mir nicht vorstellen, dass Salzgitter tatsächlich Nein sagen würde. Natürlich müsste der Preis stimmen, aber ich denke, dass man sich diesbezüglich schon einig werden würde. Die Gewerkschaften würden hier auch mitziehen und keine überzogenen Forderungen stellen und der Staat wäre - über SZG - auch mit im Boot. Fuhrmann kann das zwar nicht mehr machen, ohne sein Gesicht zu verlieren, aber sein Nachfolger ist historisch nicht vorbelastet - und Mitte nächsten Jahres steht der Wechsel an. |