Aktueller Bericht (http://www.4investors.de/php_fe/index.php?sektion=topstory&ID=2715)
3U Telecom: Geld sucht Beteiligungen 02.07.2007 - Bei 3U Telecom will man sich von der Tochter LambdaNet trennen. Das ist keine Überraschung mehr, die Company hat dies vor einigen Tagen angekündigt. Bei der Hauptversammlung im Januar war dieser Plan noch nicht in den Köpfen der Manager, das hat sich erst in der jüngeren Vergangenheit ergeben. Die Gesellschaft habe sich seitdem stabilisiert, der Markt für Unternehmensverkäufe werde, so Finanzchef Oliver Zimmermann, immer besser. So reifte der Plan, das Filetstück von 3U Telecom zu veräußern.
Wer der Käufer sein wird, ist noch unklar. Finanzchef Oliver Zimmermann bestätigt im Gespräch mit unserer Redaktion allerdings, dass man mit mehreren Interessenten in Verhandlungen stehe. Das Interesse im In- und Ausland sei sehr groß, es lägen einige interessante Angebote vor. Drei verschiedene Investmentbanken haben den Wert von LambdaNet auf 70 bis 100 Millionen Euro geschätzt. Hier liegt für den Vorstand die entsprechende Kaufpreisspanne. Zimmermann stellt dabei klar: Der Verkauf erfolgt nur gegen cash, an Aktien oder ähnlichem ist 3U nicht interessiert. Vollzug melden möchte der Manager dann spätestens im Herbst.
Das frische Geld kann 3U gut gebrauchen. Die Firma macht nämlich gerade einen Wandel durch, weg von der Telekomfirma, hin zum Beteiligungsunternehmen. Mit den neuen finanziellen Mitteln könnte man gut einkaufen gehen. Es stärkt die liquiden Mittel, momentan hat man etwa 37 Millionen Euro in der Kasse, das LambdaNet-Geld würde 3U noch flexibler machen.
Eine Strategie für die neue Beteiligungsgesellschaft soll schon stehen. Zimmermann hat klare Vorstellungen, will sich dazu aber noch nicht konkret in der Öffentlichkeit äußern. Einen Schwerpunkt setzt man jedoch auf Unternehmen, die in einem Restrukturierungsprozess stecken. Unternehmenssanierungen gehörten für den früheren Roland Berger Consultant zum Alltagsgeschäft dazu. Den zweiten Schwerpunkt setzt er auf den Bereich der innovativen Technologien.
LambdaNet hat diesen Restrukturierungsprozess erfolgreich durchlaufen und schreibt auf EBITDA-Ebene deutlich schwarze Zahlen, daher erfolgt nun der Exit. Für Zimmermann eine logische Konsequenz. Auf die Frage nach einem möglichen Börsengang der Tochter gibt es eine klar negative Antwort, darüber habe man gar nicht nachgedacht.
Die Festnetzsparte von 3U bleibt dagegen vorläufig bei der Holding, hier sei kein Verkauf geplant. Die Restrukturierung laufe, man sieht Wachstumspotenziale, diese will man profitabel gestalten.
Erklärtes Ziel von Zimmermann ist es, dass ganze frische Geld in das Unternehmen zu investieren. Damit wird deutlich, dass es nach dem Verkauf von LambdaNet für die Aktionäre keine Sonderdividende geben wird. Entsprechenden Wünschen erteilt Zimmermann eine klare Abfuhr.
Zimmermann und die anderen Vorstände beschäftigen sich schon intensiv mit der kommenden Unternehmensstruktur. Es werden bereits neue Beteiligungen geprüft, man ist am Markt aktiv. Wann es jedoch zu einem ersten Abschluss kommen wird, wollte er noch nicht sagen. Das kann wohl auch davon abhängen, wie schnell der Verkauf von LambdaNet letztlich abgeschlossen wird.
Einer Phantasie zieht der Finanzchef aber vollkommen den Zahn: Es habe nie ein Übernahmeangebot für 3U Telecom gegeben. Entsprechende Kursträumereien sind am Markt also fehl am Platze - zumindest solche, die mit einer Übernahme der gesamten Firma in Verbindung stehen.
CIAO |