SCHNEIDER-PLEITE Ende eines bayerischen High-Tech-Traums Mit einzigartigen Laser-Technologien wollte der Elektronikhersteller Schneider wieder in die schwarzen Zahlen kommen. Heute aber will der Vorstand die Insolvenz beantragen, eine Sanierung gilt als unwahrscheinlich. DPA Aus für den "Laser-TV": Der Fernsehgerätehersteller Schneider Technologies steht kurz vor der Pleite Türkheim - Von der Pleite betroffen sind das Mutterunterunternehmen Schneider Technologies in Türkheim und die Tochter Schneider Laser Technologies im thüringischen Gera. Schneider zählt zu den wenigen verbliebenen deutschen TV-Geräteherstellern. Mit der Pleite dürften auch die Pläne für das so genannte "Laser TV" gestorben sein. Im thüringischen Werk sollte in diesem Jahr mit dem Bau neuartiger Laser-Projektoren begonnen werden. Als weltweit einziger Anbieter wollte Schneider eine Technik auf den Markt bringen, mit der gestochen scharfe Bilder und Filme auf große Flächen projiziert werden können. Der Freistaat wollte dieses Vorhaben mit rund 7,7 Millionen Euro fördern.
Der Vorstand selbst machte kaum Hoffnung, dass das Unternehmen aus der Insolvenz heraus fortgeführt werden könne. Schneider-Vorstand Ralf Adam sagte, er sehe dafür keine Perspektive. Er sei tief enttäuscht, dass die Geldgeber Schneider keine weiteren Mittel für die Sanierung bereit gestellt hätten.
Der angeschlagene Fernsehgerätehersteller Schneider hatte in den vergangenen Monaten zusammen mit der Unternehmensberatung Roland Berger einen Sanierungsplan erarbeitet. Angepeilt war, im kommenden Jahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Nach den Worten Adams sei intern zudem der Verkauf von Aktien bis hin zur Abgabe der Anteilsmehrheit diskutiert worden. Angeblich hätten gute Chancen bestanden, in den kommenden Monaten einen neuen Investor zu finden.
Zu den Kreditgebern Schneiders gehört nach Angaben Adams im Wesentlichen ein Bankenkonsortium aus Deutscher Bank, Dresdner Bank, HypoVereinsbank, Bayrischer Landesbank und der Bayrischen Landesanstalt für Altbaufinanzierung. Diese waren offenbar nicht mehr bereit, weiteres Geld in das Unternehmen zu pumpen.
Die Schneider-Aktie befand sich am Montagmorgen im freien Fall. Der Kurs brach um rund 80 Prozent ein und lag am Vormittag bei 0,56 Euro.
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