Ich sehe das ähnlich, dass nicht nur die Auktion und die Teilnahme an den Frequenzen ausschlaggebend für die "Kursmisere" ist, aber sie führt eben dazu, dass viele andere Dinge untergehen und man eher nicht neu einsteigen würde, wenn man RD nicht vertraut.
Es gibt ja grundsätzlich viele Faktoren, die hier eine Rolle spielen: - Fusion mit UI mit unklaren Synergien, geänderten "Machtverhältnissen", parallel zu Bilanzierungsumstellung, keine wirkliche Vergleichbarkeit der Zahlen. Als nicht ganz professioneller Investor hat man da kein Durchblick, was nun besser oder schlechter ist. - Vorher waren wir sehr hochgelaufen. Korrektur von 70 auf 50 war noch im Rahmen eines ganz normalen "Übertreibungsabbaus". - Auch vorher schon geänderte Dividendenstrategie, statt der jährlichen Erhöhung gab es auch 2017 schon eine Kürzung auf 1,60. - Schlechte Kommunikationsstrategie von RD. Man bekommt den begründeten Eindruck "Mir gehört der Laden, die Interessen von Kleinaktionären interessieren mich nicht". Der Vorstand hat kein Interesse an der Kursentwicklung. Damit verbunden auch die Frage: Wie lange gibts noch eine Doppelnotierung? Will er vielleicht den Rest der Anteile auch irgendwann billig einsammeln? Gerade für größere institutionelle Investoren ist so eine Rolle als "Spielball" der Mehrheitseigner ein no-go.
Im Rahmen der Fusion mit UI hat auch eine gewisse Marktveränderung stattgefunden. Durch diesen Hebel sind wir zu einem richtigen Schwergewicht geworden, und statt teilweise unter dem Radar der großen gute Geschäfte zu machen, sind die nun ihrerseits auch in einen aggressiveren Preiswettbewerb eingestiegen, weil es auch um deren Existenz geht. Wir haben 10 Mio. Kunden, das ist das dreifache wie noch 2016. Synergien werden aktuell völlig von anderen Effekten überlagert. Damit verbunden ist es auch schwieriger, die Neukundenprognose zu halten. Man muss sich dann die Frage stellen, ob man um jeden Preis Neukunden will, oder ob man sich eine gewisse Mindest-Profitabilität setzt.
Solange aber die Auktion nicht abgeschlossen ist, werden andere Themen nicht in den Vordergrund treten, und auch die Preisnachverhandlung mit einem Vorlieferanten wird nicht abgeschlossen. Selbst wenn am Ende bekannt ist, DRI hat Lizenzen bekommen, Netzausbaukosten werden auf 10 Mrd bis 2026 geschätzt, habe ich meine Zweifel, dass es allzuschnell wieder hoch geht. Erstmal muss gezeigt werden, dass das bestehende Geschäft weiter profitabel wächst, dann muss der Markt überzeugt sein, dass die Kosten und der Nutzen des eigenen Netzes in einem angemessenen Verhältnis stehen. Ein eigenes Netz würde aber sicherlich auch wieder zu einem aggressiveren Verdrängungswettbewerb mit anderen Anbietern führen. Es ist aber fraglich, ob ein eigenes Netz ohne weiteres zu einem großen Neukundenandrang bei DRI führen, denn für den Kunden ist das ja erstmal egal, welches Netz dahinterliegt (Sprich, wenn ein Kunde wechseln möchte, dann hätte er das auch heute schon machen können). Ich denke, dass die Strategie hinter dem Netzaufbau eine gute und richtige ist, aber das ist reines Bauchgefühl. |