FÜNFFACHES GEHALT
Schalke ködert Kevin Kuranyi
Der königsblaue Raubzug durch die Bundesliga geht weiter. Nachdem Schalke für die nächste Saison bereits die Bremer Ailton und Mladen Krstajic verpflichet hat, richtet Manager Rudi Assauer seine Antennen nach Stuttgart aus. Torjäger Kevin Kuranyi wird mit einem überaus attraktiven Angebot gelockt.
Gelsenkirchen - Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" hat Kuranyi von Schalke bereits einen Vierjahresvertrag vorliegen und soll noch in dieser Woche unterschreiben. Der Kontrakt könnte dem 21 Jahre alten Stürmer rund eine Million Euro pro Jahr einbringen. Sein bisheriges Salär beim derzeitigen Bundesliga-Tabellenführer und Champions-League-Teilnehmer soll bei rund 200.000 Euro pro Jahr liegen. Schalkes Manager Rudi Assauer hielt sich auf Anfrage bedeckt und will das Thema "nicht kommentieren und keine Wasserstandsmeldungen abgeben". "Die Spekulationen kochen hoch. Demnächst tauchen die Namen Ronaldo von Real Madrid und Filippo Inzaghi vom AC Mailand auf, dass wir die beiden Weltstars verpflichten wollen. Früher waren es die Bayern, später Dortmund, jetzt werden wir bei spektakulären Spieler-Wechseln ausgeguckt", sagte Assauer und flüchtete sich in Spöttelei: "Meldungen, Schalke wirft mit Geld um sich, sind doch Humbug. Wir haben im Keller eine Notenpresse, die haben wir von der Bundesbank geklaut und drucken Geld ohne Ende. Und keiner merkt es."
Die Nachricht über den möglichen Kuranyi-Wechsel wurde in Stuttgart mit Gleichmut aufgenommen. "Es kann schon sein, dass er ein Angebot hat, aber sicher ist auch, dass er bei uns einen Vertrag bis 2005 besitzt", erklärte VfB-Teammanager Felix Magath und bleibt gelassen: "Es gibt keine andere Mannschaft, in die er so gut reinpasst, wie bei uns. Zudem würde sein Image leiden, sollte er weggehen."
Auch Hinkel umworben
Angeblich ist Schalke auch an Andreas Hinkel, 21, interessiert und würde den zweiten VfB-Nationalspieler am liebsten ebenfalls sofort unter Vertrag nehmen. Der Tabellenelfte hat für die kommende Saison bereits den Brasilianer Ailton und Mladen Krstajic vom Konkurrenten Werder Bremen ablösefrei verpflichtet.
Auch DFB-Teamchef Rudi Völler nahm zu den Gerüchten um seine beiden Schützlinge Stellung. "Im Idealfall sollten junge Spieler bei einem Verein sein, bei dem sie auch regelmäßig spielen. Andererseits gibt es natürlich die Gesetze des Marktes. Am Ende ist es die Entscheidung der Spieler und ich werde ihnen deshalb keine Ratschläge geben", äußerte sich Völler diplomatisch.
Kuranyi und Hinkel hatten in den vergangenen Wochen immer wieder betont, erster Ansprechpartner bei Vertragsgesprächen sei der VfB. Allerdings waren erste Gespräche mit der Clubführung der Schwaben in den vergangenen Wochen gescheitert. Wechselgerüchte gibt es bereits seit geraumer Zeit, zuletzt hatte der AC Mailand Kuranyi im Champions-League-Spiel des VfB in der vergangenen Woche bei Panathinaikos Athen (3:1) beobachten lassen.
Spiegel.de
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