das Vertrauen in die Dt. Börse steigt!

Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 07.05.02 16:18
eröffnet am: 07.05.02 10:17 von: AlanG. Anzahl Beiträge: 3
neuester Beitrag: 07.05.02 16:18 von: AlanG. Leser gesamt: 4547
davon Heute: 1
bewertet mit 0 Sternen

07.05.02 10:17

2235 Postings, 8351 Tage AlanG.das Vertrauen in die Dt. Börse steigt!

dazu der Chart der Deutschen Börse AG


 

07.05.02 16:10

536 Postings, 8938 Tage vanSeeWenn Börsen an die Börse gehen

Wenn Börsen an die Börse gehen
Von Sven Scheffler

Obwohl erst kurze Zeit am Markt, konnten sich die Aktien von Europas großen Finanzplätzen gut behaupten.

Erstaunlicherweise ist die eigene Börsengeschichte der drei großen europäischen Finanzplätze noch recht jung: Erst vor gut einem Jahr wagte die Deutsche Börse den Schritt auf das eigene Parkett, wenig später folgten der Verbund Euronext und die London Stock Exchange (LSE). Auf den ersten Blick mutig: Mitten im Salamicrash an den neuen Märkten sowie der einsetzenden Aktienflaute schienen die Aussichten begrenzt.

Doch allen Unkenrufen zum Trotz, hat sich das Trio wacker geschlagen. Am 8. Mai präsentiert die Deutsche Börse die aktuellen Zahlen für das erste Quartal. Nachdem die Frankfurter kürzlich für das Jahr 2001 mit einem Gewinnsprung auf 203 Mio. Euro überraschten, sind die Experten optimistisch. Jörn Kissenkötter von M. M. Warburg: "Meine hohen Erwartungen für 2001 wurden deutlich übertroffen. Das wird sich fortsetzen: 2002 wird ein gutes Jahr für die Deutsche Börse."


Mit den guten Zahlen sind auch die Kurse in die Höhe geklettert. Die Aktie der Deutschen Börse hat seit ihrem Tief im September 57 Prozent zugelegt, Euronext und LSE gar um knapp 70 Prozent. Darin liegt auch das Manko: Börsenaktien sind bereits ambitioniert bewertet. Potenzial haben jene, deren Strategie auch zukünftig üppige Gewinne garantiert.


Der Erfolg der Parketttitel überrascht nur auf den ersten Blick. Den Großteil des Geschäfts machen die Finanzjongleure abseits des Parketts. Deutsche Börse oder Euronext sind inzwischen breit aufgestellt: Der Kassamarkt trägt nur noch ein Drittel zum Umsatz der Frankfurter bei. Das Geschäft hängt so weniger stark von der Börsenstimmung ab als befürchtet. Neben dem Kassamarkt verdienen die Börsen kräftig mit Software, Clearing und dem Terminhandel.


Mit den Rekordzahlen erntet Börsenchef Werner Seifert die Früchte seiner Diversifikationsstrategie: Der Einbruch des Kassamarktes konnte dank guter Geschäfte der Eurex, des weltgrößten Terminmarktes, abgefedert werden. Dynamik erwartet Seifert vom IT-Segment: Dank des Ende 2001 erworbenen Software Entwicklers Entory ist die Deutsche Börse bereits jetzt größter IT-Anbieter für die deutsche Finanzindustrie.

Nach der Übernahme legte Seifert keineswegs die Hände in den Schoß: Zum 1. Juli diesen Jahres übernimmt die Deutsche Börse Clearstream für 1,75 Mrd. £. Damit rundet Frankfurt die Wertschöpfungskette vom Handel bis zur Abwicklung ab. "Ein geschickter Schachzug", sagt Joachim Müller von J. P. Morgan. "Dank der Diversifikation des Geschäftsmodells kann die Deutsche Börse auch in schwachen Zeiten wachsen."


London nimmt unter den Börsen Europas eine Sonderrolle ein. Nach dem Scheitern der Fusion mit der Frankfurter Börse suchen die Briten verzweifelt nach einer Wachstumsstrategie. Nach wie vor bleibt die LSE der größte Aktienmarkt in Europa. Dennoch: Nach der gescheiterten Übernahme des Derivatemarktes Liffe zeigt sich eine offene Flanke: "Es ist fraglich, ob die LSE nun aus eigener Kraft über den Status eines Nischen-Players im Derivatemarkt hinausfindet", sagt Johannes Thormann von der WestLB Panmure.

Sensibel für Launen

Im Gegensatz zur Konkurrenz unterhält die LSE keine nennenswerten Software-Aktivitäten. Als "Pure-Player" im Börsengeschäft reagiert sie dabei sehr sensibel auf Börsenlaunen. Im Unterschied zur Deutschen Börse und zur Euronext generiert die LSE auch keine Zusatzerträge aus Clearing und Settlement. Das Geschäft steht und fällt mit den Börsenumsätzen. Die sind derzeit aber eher mau. So verwundert es kaum, dass Beobachter die LSE eher als Akquisitionsobjekt denn als Akquisiteur einschätzen. Immer wieder kommt es zu Spekulationen, wonach Euronext beabsichtige, die Londoner zu schlucken. Deren Kassen sind auch nach dem Liffe-Kauf mit rund 500 Mio. Euro prall gefüllt. So basiert die jüngste Kursentwicklung der LSE wohl auf Übernahmespekulationen.


Überhaupt ist der Börsenverbund Analystenliebling: Während die Frankfurter auf Integration bauen, setzt Euronext auf Übernahmen. Zuletzt wurden die Börse Lissabon sowie nach hartem Kampf mit der LSE die britische Terminbörse Liffe gekauft.


Bei Merrill Lynch und J. P. Morgan wird Euronext als klarer Kauf bewertet. "Euronext ist unterbewertet", sagt Manus Costello von Merrill Lynch. In dem Personalkostenfaktor von 23 Prozent der Einnahmen - die Deutsche Börse erreicht 12 Prozent - erkennt Costello erhebliches Kostensenkungs-Potenzial. Er schätzt, dass sich ab 2003 eine klare Gewinnerholung ergibt. Dies sei im aktuellen Kurs nicht enthalten.


Die europäischen Börsen haben sich zu vollintegrierten Finanzkonzernen gewandelt. Vor allem die Deutsche Börse und Euronext scheinen gut gerüstet. Die Deutschen haben für Analyst Kissenkötter die Nase vorn: "Die Deutsche Börse hat die klarste Strategie - und mit dem Kauf von Clearstream einen Fuß im margenstarken Abwicklungsgeschäft."

 

07.05.02 16:18

2235 Postings, 8351 Tage AlanG.interessant.

Danke, kann mir das Kursstanding jetzt besser erklären.  

   Antwort einfügen - nach oben