Ich weis gar nicht , was dieser Wickert überhaupt für eine moralische Daseinsberechtigung hat um sich die Meinung heraus zu nehmen, dass die Erkenntnisse in seinem Buch die Volksmeinung widerspiegelt.
Er ist einer von vielen in die Jahre gekommenen 68er Interlektuellen, die glauben ihre Lebenserfahrung bzw. ihre Vergehen an den Generationen nach ihnen ins rechte Licht rücken zu müssen.
Fakt ist dass er zugegeben hat, gegen geltendes Recht verstoßen zu haben, sich also nicht an die gesetzlichen Maßstabe der Regierung gehalten zu haben, die ihn ernährt hat.
Auszug aus Berliner Zeitung vom 3.11.2004 Die Aura von Freiheit So ist der Joint nach Alkohol und Zigaretten zur dritten Volksdroge geworden, laut Statistik hat sich fast jeder dritte Deutsche im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren schon einmal von Hasch benebeln lassen. Sogar Prominente wie die Fernseh-Moderatoren Johannes B. Kerner oder Ulrich Wickert bekennen sich freimütig dazu, in jungen Jahren gekifft zu haben. Dass Haschisch und Marihuana illegale Drogen sind, ist den meisten Kiffern völlig egal. Im Gegenteil: Gerade der Hauch des Illegalen verleiht dem Joint nicht selten eine unwiderstehliche Aura von Freiheit. Zudem hat die Spaßkultur das Thema für sich entdeckt, in Filmen und Songs wird der Haschkonsum als cooles und nicht selten lustiges Ritual verherrlicht.
Gleichzeitig hat er das Regime durch seine Scheinheiligkeit ( oder spendet er etwa die Einnahmen aus seinem Buch für wohltätige Zwecke ) ausgenutzt um sich in die Position zu hieven, die er jetzt innehat.
Na und da ist er doch jetzt im Bankensektor hervorragend aufgestellt. Auch hier kann man nach belieben mauscheln, ohne tatsächlich zur Verantwortung gezogen zu werden.
Man könnte auch genau so gut einen 70 jährigen ehemaligen Profi Killer der CIA in Kindergärten und Vorschulen vorsprechen lassen, der für eine waffenfreie Zukunft wirbt.
Es scheint überhaupt chic geworden zu sein, dass man Steinewerfer zu Außenministern und Kiffer zu Volkswaisen ernennt. – da liegen meine persönlichen Wertevorstellungen allerdings meilenweit entfernt.
Für Paketeria kann daher nur ein Spruch gelten und zwar der von Bertolt Brecht
„Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“
Sicher ein nicht ganz leichtes Unterfangen in einem Land, wo das Aussprechen der Wahrheit inzwischen verpöhnt ist und die Banken ganze Bevölkerungsschichten eiskalt und ohne moralischen Bedenken in die Armut stürzen und gleichzeitig den Menschen konjunkturellen Aufschwung vorgaukeln, der getragen wird vom Niedriglohnniveau bzw. 1,- € Jobs.
Herr Wickert schreiben sie doch einmal ein Buch über die Rolle der Banken in Griechenland, Irland, Portugal ( und bald auch Spanien und Italien) der letzten 5 Jahre.
Hier dürfen die nächsten Jahre unschuldige arbeitsame Bürger die Gier und völlige Maßlosigkeit ihrer derzeitigen Arbeitgeber „ abarbeiten“ - natürlich immer unterstützt von den aufmunternden Durchhalteparolen der lokalen Regierungen.
Aber das würde ich im Moment auch nicht machen, wenn ich fett im Bankensessel sitzen würde – ist nicht so zeitkonform.
Die Zeit wird es zeigen, wie viel die Menschen sich noch gefallen lassen, bis es richtig kracht in diesem unseren Europa.
Natürlich alles nur meine persönliche Meinung |