über Deinen Beitrag, weil er über den üblichen Zweizeiler hinausgeht und eine Analyse samt Schlussfolgerung enthält - der Bestcase für einen Thread. Vielen Dank!
Zur Sache: Ich glaube nicht, dass die Klagen (gerade) in den USA Erfolg haben werden. Warum, das habe ich schon mehrfach geschrieben; ich will es gerne wiederholen: Es gibt deutliche Anzeichen aus Richtung Bundesgerichtshof der USA (Supreme Court) da- rauf, dass die Klagen samt und sonders abgeschmettert werden. Das hat einen handfesten formalen Grund: Porsche war zum Zeitpunkt der vorgeworfenen Handlungen nicht an den Börsen in den USA gelistet. Zwar spielt das nach neuem US-Recht keine Rolle mehr; zum Zeitpunkt der vorgeworfenen Handlungen galt aber (noch) altes Recht. Nach diesem alten Recht können die vorgeworfenen Rechtsverstöße von den US-Gerichten nicht verfolgt werden. Der SC dürfte die Klagen somit gar nicht zulassen.
Da das Oberste Bundesgericht aber erst gegen Jahresende darüber entscheiden wird, halte ich es für undenkbar, dass vorher -nämlich am 30. November- über die Hingabe eines Aktienpaktes an die Kläger zw. a.g. Vergleichs, beschlossen wird. Damit wäre eine Präjudiz für die nachfolgenden Klagen in Deutschland geschaffen; die VW-Porsche-Führung wäre mit Dummheit geschlagen, wenn sie sich darauf einlassen würde.
Ich bleibe dabei: Porsche wartet cool ab, bis die Klagen in den USA abgeschmettert sind. Und in Deutschland werden die Cracks von Porsche und VW den Klägern zeigen, wo "der Bartel den Moscht holt".
Die These vom "Eindringen" der Hedgefonds in den deutschen Automobilsektor, greift zumindest im Hinblick auf Porsche nicht: da gibt es nichts "einzudringen". Die Stämme sind "heiliger Gral", die Vorzüge nur Dividendenpapierchen, die keinerlei strategischen As- pekte haben, wie sie eine Heuschrecke üblicherweise haben will.
Mein Eindruck ist, dass die Porsche-VW-Führung sehr cool und kalkulierend ihr Ding, wie an der Schnur gezogen durchzieht. Man hat keine Eile, man sichert sich nach allen Seiten ab. Das geht eben nur, wenn man sich nicht dreinreden lassen muss - weil man die Stämme alle selbst besitzt. |