FRANKFURT (Dow Jones)--Der Chemiekonzern BASF SE will auf die Konjunkturkrise nun offenbar auch mit Stellenstreichungen reagieren. "Wir werden uns in Europa, Amerika und auch in Asien von weniger effizienteren Anlagen trennen müssen", kündigte Vorstandsvorsitzender Jürgen Hambrecht im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" an. "Wo und wie viele Jobs das kostet, kann ich nicht sagen, die Krise ist nicht zu Ende", erklärte der Manager laut einer Vorab-Meldung der Zeitung, die am Donnerstag erscheinen wird. Eine Vorzugsbehandlung für Arbeitsplätze in Deutschland schloss Hambrecht dabei aus. "Unsere Mitarbeiter in China oder anderswo sind mir genauso wichtig wie die in Deutschland", sagte er. Selbst im größten Werk Ludwigshafen das mit einem Standortsicherungsvertrag eigentlich bis Ende 2010 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt sein sollte, verhandele das Management, so die Zeitung, offenbar mit den Betriebsräten über Einsparungen bei den rund 37.000 Stellen. "Eine solche Vereinbarung enthält Öffnungsklauseln für Notfälle", erklärte Hambrecht, wenn die einträten, müsse man nach "gemeinsamen Lösungen" suchen. Kurzarbeit sei in einem Chemieunternehmen, mit seinen kontinuierlichen Produktionsprozessen nur begrenzt hilfreich, deshalb müsse man in der Krise auch "drastischere Maßnahmen ergreifen". Der Manager hofft zwar auf eine Stabilisierung der Lage, wenn die Kunden ihre Lagerbestände abgebaut hätten. Derzeit sieht es jedoch düster aus. "Die Elektronikbranche ist weltweit eingebrochen, und die Autoindustrie hat ihr Tal noch nicht erreicht. Wenn diese wichtigen Kunden plötzlich nur noch die Hälfte bestellen, gibt es wenig Alternativen". Momentan sehe es rabenschwarz aus. Der größte Chemiekonzern der Welt hatte im November erstmals auf die Krise reagiert und rund ein Viertel der Produktion heruntergefahren. Mitte Januar hatte BASF auch Kurzarbeit für einige Standorte angekündigt. Auch einen Arbeitsplatzabbau und die Schließung einzelner Produktionsanlagen hatte der Konzern dabei nicht mehr ausgeschlossen. |