mit ihnen und vom alles erlösenden Masterplan.
Jedoch bleibt die Frage, was Juden überhaupt auf einer Holocaust-Leugner-Konferenz zu suchen haben? Auch wenn sie antiisraelisch eingestellt sind, dürfte es der wohl ungeeignetste Anlass sein auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Und die Frage bleibt weiterhin im Raum, weswegen die Israelis diese Juden erst jetzt ächten, bzw. der Weltöffentlichkeit bekannt geben, dass es da Juden gibt, von denen eine echte Gefahr auszugehen scheint.
Israel-feindliche Rabbis sollen exkommuniziert werden Peres fordert "breite Kampagne" gegen Iran - Netanyahu: Israel muss sich auf Verteidigung vorbereiten
Jerusalem/Tel Aviv/Wien - Fünf ultra-orthodoxe Rabbis, Mitglieder der Neturei-Karta-Sekte, die in Teheran an der Holocaust-Leugner-Konferenz teilgenommen haben und vom iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad betont freundlich begrüßt und umarmt wurden, sollen exkommuniziert werden. Unter den Besuchern in Teheran war auch der selbsternannte Wiener "Oberrabbiner" Moishe Aryeh Friedman.
"Das Religionsgesetz fordert Exkommunizierung und einen Bann der Neturei-Karta-Mitglieder, die sich mit dem iranischen Präsidenten getroffen haben", schreibt per Rundbrief der Jerusalemer Rabbi Sholom Dov Volpo vom "Hauptquartier der Rabbiner zur Errettung Israels". Er fordert "strenge Mittel" und droht mit einer "öffentlichen Kampagne", bei der deren Namen, Bilder und Adressen veröffentlicht werden sollen. "Das Publikum sollte sich vor ihnen in Acht nehmen und sie verurteilen."
Jüdische Hochstapler
"In einer Zeit, wo die ganze Welt zittert wegen der bedrohlichen Äußerungen über eine Zerstörung Israels, kann es nichts Niedrigeres und Abstoßenderes geben als Juden, die sich wie Fromme verkleiden und unseren Erzfeind , den iranischen Präsidenten, möge sein Name ausgelöscht werden, unterstützen", heißt es weiter in dem Rundschreiben. Neben der Gotteslästerung sei dieser Akt Beihilfe zu einem Verbrechen und helfe "unseren Feinden", einen weiteren Holocaust vorzubereiten. "Wir erklären, dass diese niedrigen Wesen ausgestoßen werden müssen. Jedem Juden ist es verboten, mit ihnen in Kontakt zu stehen oder sie an jeglicher religiöser Zeremonie zu beteiligen."
Ähnlich scharfe Verurteilungen waren am Abend auch in Mea Shearim zu hören, der Hochburg der Ultraorthodxen Juden in Jerusalem, wo allerdings auch der Chef der 1938 gegründeten Sekte Neturei Karta (Wächter der Stadt), Rabbi Hirsch, in einer ärmlichen Wohnung lebt. "Das ist reine Gotteslästerung", sagte ein namenloser Frommer. Ein anderer erklärte: "Damit haben die alle roten Linien überschritten."
Die meisten der rund drei Millionen Juden Polens, die während des Holocaust ermordet worden sind, waren ultraorthodoxe Juden. Die wenigen Überlebenden retteten sich nach Jerusalem und New York, wo einige der Rabbinerhöfe etwa der Chassiden neu gegründet werden konnten. Die typische Kleidung der ultra-orthodoxen Juden, der schwarze Kaftan, Gamaschenhosen und die Hüte entsprechen der Mode Polens im 19. Jahrhundert.
Breite Kampagne gegen "verrückten" Ahmadinejad
Der israelische Vizepremier Shimon Peres hat eine "breite Kampagne" gegen den Iran wegen dessen Atomprogramm gefordert. Bei einer Rede vor Wirtschaftsvertretern in Tel Aviv erklärte Peres nach Angaben des israelischen Internetportals "Ynet": "Der Iran stirbt an Hunger und wird verrückt wegen verwirrter Individuen wie (Präsident Mahmoud) Ahmadinejad."
"Die iranischen Atomwaffen", so der Vizepremier, seien ein Problem der ganzen Welt. Der russische Präsident Wladimir Putin könne sagen was er wolle, auch für ihn wären solche Atomwaffen ein Albtraum. Er könne nicht glauben, dass die Welt diese Frage ignorieren werde, so Peres, der als Vater des israelischen Atomprogramms gilt.
Es gebe "mindestens sechs Optionen mit der iranischen Bedrohung umzugehen", sagte Peres, "und es ist nicht nötig, dass ich das näher erkläre". Israel sei nicht allein. "Wir müssen eine breite Kampagne gegen die Ayatollahs starten", betonte der Politiker der Partei Kadima ("Vorwärts") von Ministerpräsident Ehud Olmert. "In dieser Frage müssen wir diesen verrückten Ahmadinejad angreifen".
Israel muss sich vorbereiten
Der Vorsitzende des oppositionellen Likud, Ex-Premier Benjamin Netanyahu, betonte bei der selben Veranstaltung, Israel müsse alle notwendigen Vorbereitungen zu seiner Verteidigung treffen und alle seine Ressourcen dafür einsetzen.
Zugleich rief er dazu auf, mittels PR-Kampagnen und diplomatischer Anstrengungen US-Präsident George W. Bush zu ermutigen, sein Versprechen einzuhalten, einen atomar bewaffneten Iran zu verhindern. Wenn die USA nicht handelten, würden andere Staaten auch nichts tun. "Niemand wird die Juden verteidigen", so Netanyahu.
Hätte Terrorführer Osama bin Laden die Atombombe, würde Manhatten nicht mehr existieren, auch Washington oder Tel Aviv nicht. Für den Iran sei das kleine Israel ein "Ein-Bomben-Staat". Diese "verrückte Versuchung" sei groß, daher dürfe es ihnen nicht erlaubt werden, die Bombe zu haben.
Die Regierung müsse alle zuständigen staatlichen Stellen anweisen, "sofort" einen Master Plan angesichts der iranischen Bedrohung auszuarbeiten. Einen Feind könne man immer abschrecken. Aber wenn es Millionen Fanatiker gebe, die ins Paradies wollten, müsse Israel einen täglichen Kampf gegen jene führen, die einen neuen Holocaust vorbereiten wollten, so Netanyahu. (APA)
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