Erst beschränkt China die Ausfuhr Seltener Erden - jetzt denkt Indien über einen Exportstopp für Eisenerz nach. Händler fürchten schon, dass sich Stahl weltweit verteuern könnte. Kräftig aufwärts geht es auch mit dem Ölpreis: Er erreicht fast die 100-Dollar-Marke. Bhubaneswar/London - Der Industrie droht der nächste Rohstoffschock: In Indien werden Forderungen nach einem Exportverbot für Eisenerz immer lauter. Der Bundesstaat Orissa, in dem die größten Fördergebiete des Landes liegen, werde der Regierung in Neu Delhi möglicherweise einen solchen Schritt vorschlagen, sagte der zuständige Stahl- und Bergbauminister einem lokalen Fernsehsender. ANZEIGE Indien ist nach Australien und Brasilien der drittgrößte Eisenerzproduzent der Welt. Rund die Hälfte der Jahresproduktion von 200 Millionen Tonnen gehen in den Export - vor allem nach China. Ein Ausfuhrstopp könnte die Weltmarktpreise für Erz und damit für Stahl weiter steigen lassen, fürchten Händler. Sollte es tatsächlich zu Exportbeschränkungen kommen, wäre dies eine indirekte Subvention der indischen Politik für die heimische Stahlindustrie. Die Stahlhersteller in Indien plädieren seit langem für ein Ausfuhrverbot. Im Bundesstaat Karnataka sind seit einem halben Jahr Exporte aus zehn Häfen verboten. Es darf auch kein Erz über andere Regionen ausgeführt werden. In der Debatte über knappe Rohstoffe hatte zuletzt vor allem China für Schlagzeilen gesorgt. Die Volksrepublik beschränkt die Ausfuhr Seltener Erden, was den westlichen Industrien große Sorge bereitet. Die Metalle sind für die Herstellung zahlreicher Produkte essentiell. ----------------------- Quelle: Spiegel Online |