Nein, eine Pommesbude ist das nicht. Aber ist Hitachi ein Konkurrent für die IVU ?
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Nein im Ernst, ich wollte nicht mehr soviel schreiben und heiß ist es auch. Deshalb kurz, in Stichworten und mit Verweisen.
Was ist Lumada ?
Lumada ist eine Big Data Plattform für das Internet der Dinge. Ganz allgemein und kann eben auch im Bereich Verkehr eingesetzt werden.
https://www.hitachivantara.com/de-de/products/...a-data-services.html
https://www.bigdata-insider.de/...-lumada-produktportfolio-a-1024217/
Hier mal die Hitachi Case Study zu Genua: https://www.hitachirail.com/blog/2020/360pass-launch-with-amt-genova/
Insofern ist diese Plattform weniger eine Konkurrenz für die IVU Lösungen, als eine generelle Weiterentwicklung der Digitalisierung, die für mehr Innovation und Tempo sorgen wird.
Von diesem Trend profitiert die IVU dann direkt wie indirekt. Ich verlinke mal ein Posting vom letzten Jahr. Posting #7793 https://www.ariva.de/forum/...konstruktiv-514518?page=311#jumppos7793
Hitachi ist allerdings als Mischkonzern mehr als nur Lumada . Ich hatte auf der HV ja auch mit Bezug auf den Stadler Auftrag nach weitergehenden Aufträgen bzw. Kooperationen mit anderen Herstellern von Schienenfahrzeugen gefragt und keine konkrete Antwort erhalten. Ich denke, dass ein solcher Auftrag für die IVU als Generalunternehmer wie bei Stadler damals, weder für Hitachi Züge, noch für Fahrzeuge von Siemens infrage kommen, weil diese Konzerne mit ihren Elektroniksparten, diese Aufgaben selbst übernehmen können.
Klingt nicht gut, aber ist das schlimm ? Nein. Die IVU hat ja auch nicht den Anspruch ein Mischkonzern zu werden. Trotzdem fände ich weitere gleichartige Aufträge wie den von 2018 cool.
Enttäuschter war ich, auf die Frage nach künftigen IVU Weiterentwicklungen in Richtung "Intermodaler Plattformen", die verschiedene Mobilitätsangebote miteinander verknüpfen, nichts Aufschlussreiches gehört zu haben. Denn in die Richtung wird sich der moderne Verkehr in den Städten und Ballungsräumen künftig entwickeln und in dem Kontext ist die Hitachi Plattform und ihre Anwendung in Genua zu begreifen. INIT scheint mir da ein wenig aufgeschlossener fürs Thema zu sein bzw. einfach weiter (wer weis, was da IVU intern so diskutiert wird...)
Bevor sich Enttäuschung ausbreitet, sei noch mal auf zwei Meldungen aus der Vergangenheit verwiesen, die zeigen, dass die Geschichte in Genua als Thema für die IVU alles andere als überraschend kommt.
https://www.ivu.de/aktuelles/details/ivu-tritt-itxpt-bei
Der ITxPT Standard findet ja auch in der Meldung zu Stadler seine Erwähnung. Das ist eine weitere Initiative für die Standardisierung im Bereich Digitalisierung, damit solche Projekte wie in Genua überhaupt möglich sind bzw. damit weitere Vernetzungen, über einzelne Verkehrsunternehmen, Verbünde, Tarifzonen, Regionen und IT-Lösungen hinaus möglich sind.
https://www.ivu.de/loesungen/highlights/systemloesungen
Auch eher langweilig klang wahrscheinlich für viele die Meldung mit dem Gateway. Aber genau solche Hardware Komponenten brauchst du eben auch, damit Smart Ticketing, Kontaktloses Bezahlen, automatische Fahrgastzählung etc. erfasst und verarbeitet werden kann. Und diese Informationen sind dann die Basis für Plattformen, Apps wie in Genua. Gibt es diese Echtzeitinformationen und ihre Erfassung nicht, gibts u.a. auch keine intermodalen Mobilitätsangebote.
Das Gateway kam wie gesagt auch 2018 schon bei Stadler zum Einsatz. https://www.pilotfish.se/2018/12/18/...s-vehicle-it-for-dutch-trains/
Mal den Aspekt Datenschutz, Big Brother und "Macht sich ein Mensch in Zukunft nicht automatisch verdächtig, wenn er nicht per Smartphone zu jeder Zeit genau zu lokalisieren ist..." komplett weggelassen. Wie läuft das in Genua ? Das funktioniert nur, weil man als Mobilitätsnutzer im Grunde permanent Signale sendet und diese dann verarbeitet werden. Busse und Bahnen der Zukunft werden immer häufiger mit Kamerasystemen ausgestattet werden (da kommt leider auch der Sicherheitsaspekt hinzu) und eben mit jeder Menge an Sensoren, für die dann wiederum ein solches Gateway notwendig ist.
Kleiner informativer Artikel zum Thema: https://ioxlab.de/de/iot-tech-blog/...eacon-technologie-wissen-musst/
Das Thema Fahrgastzählung könnte als Erweiterung der IVU.suite in Zukunft hoffentlich ein Thema werden, denn das wird bestimmt immer häufiger nachgefragt werden.
So und zum Schluß, damit das alles auch positiv endet. Auch die kürzlich verkündete Beteiligung der IVU an TRENOlab geht in diese Richtung, mittels KI und Algorithmen, die Mobilitätsangebote der Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger zu analysieren und zu optimieren, um zu einem Kunden freundlicheren Verkehr gewährleisten zu können.
Das Verkehrsunternehmen AMT in Genua, das im Bereich der Metro Hitachi Züge einsetzt, ist übrigens seit 2001 IVU Kunde... Und auch die Region Ligurien setzt seit 2002 die IVU Softwarelösung IVU.pool ein, um Echtzeitdaten zu sammeln und entsprechende Fahrplanauskünfte erteilen zu können.
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