EDF

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neuester Beitrag: 30.05.23 12:44
eröffnet am: 05.03.06 19:18 von: _mo_ Anzahl Beiträge: 361
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14.01.22 14:17

543 Postings, 1050 Tage BaLuBaer1969Es ist natürlich richtig

dass ich keine praktische Börsenerfahrung habe. Allerdings ist es nicht so, dass ich mich nicht ordentlich informieren kann. Ich habe vorhin mal bei einem französischen Arbeitskollegen nachgefragt, ob ich denn bei dem stark gefallenen Kurs tatsächlich Aktien von EDF kaufen sollte.

Er hat mir gesagt, dass ich da die Finger von lassen soll. Er hatte wohl vor ein paar Jahren Aktien von so einem Atomkonzern Areva?, da hat der Staat wohl auch in die Kasse gegriffen und die Aktionäre dann am Ende zu einem Trostpreis quasi vollenteignet.

Ich sehe das daher eher wie der Teilnehmer Orbiter, dass Anleger hier nicht einen Verlust mangels Kenntnis des französischen Strommarkts erleiden, sondern eher ein französischer Präsident auf Kosten der Aktionäre in die Kasse eines Unternehmens greift, um seine Wahl durch eine populistisch-sozialistische Quasi-Enteignung zu sichern.

Sorry für den Exkurs, ich werde hier auch nichts mehr schreiben, mein Verlust ist ja sowieso nur theoretisch und den realen Aktionären hier wünsche ich, dass sie vielleicht doch noch irgendwie aus dem Verlust wieder rauskommen. Für mich bleibt die Erkenntnis: Aktien als Geldanlage ist nichts für mich.  

14.01.22 14:42

1430 Postings, 4097 Tage ArmasarIch gehöre zu den "Glücklichen"...

...die heute im Opening noch zu knapp unter 10 rausgekommen sind. Nun frag ich mich natürlich schon ob es das schon war weil der Titel einer der am meisten gehandelten auf Tradegate ist. Ich hab sie wie wohl jeder wegen der Einstufung von Nuklear als green gekauft und genau deshalb fällt der Absturz so heftig aus. Mir war wie ebenso jedem anderen gar nicht bewusst dass der Staat in Frankreich als Mehrheitsaktionär die Strompreise diktieren kann. Das ist so als würde Niedersachsen VW befehlen wieviel Geld sie pro Auto nehmen dürfen.

Mir fällt es schwer, direkt wieder einzusteigen auch wenn der Absturz durch zu sein scheint. Welche Auswirkungen hat die zusätzliche Reaktorabschaltung, die nevben der anderen News komplett untergangen ist? Werden sie überhaupt Dividende zahlen? Die Belastung entspricht dem Doppelten des Jahreseinkommens und 25% (!) der Marktkapitalisierung (weshalb es erst auch genau so weit runterging) - wie hoch muss dann eine Kapitalerhöhung ausfallen um das zu amortisieren? Die Verschuldung ist das 10-11fache des Umsatzes - wie hoch können sie die überhaupt anheben?

Man wird wohl abwarten müssen bis sich der Staub gelegt hat aber Stand jetzt erscheint mir -15% noch gnädig zu sein. Die Verwässerung durch eine KE dürfte mindestens 20% betragen. Ich sehe nicht, dass sie das über Anleihen stemmen können. Anscheinenbd wird darauf spekuliert dass sie die Divi doch auszahlen. Dann wäre die Rendite genessen an 2021 5,68% (kommt mir aber extrem unwahrscheinlich vor).  

14.01.22 15:02

114 Postings, 5873 Tage abo76Super

Übergang zur Planwirtschaft und Verrenken um jeden Preis.
Hauptsache Nordstream bleibt weiter auf Eis, hier könnte man marktwirtschaftlich zumindest eine kleine Entlastung schaffen.
Leider wird es anders diktiert von gewissen Kräften.
 

14.01.22 16:35

28046 Postings, 3999 Tage GalearisBin raus ,will mit so einer Staatskrake nichts

zu tun haben.  

14.01.22 17:51

7360 Postings, 6363 Tage relaxedBei EdF steht der Staat für die Schulden ein. KE

gibt es nicht. Seit Jahren wird eine Aufspaltung diskutiert. Ob es sich für die Minderheitsaktionäre rechnen wird, weiß niemand. Sicher ist nur, EdF geht nicht pleite.
-----------
Das Copyright für den Inhalt (Text und Bilder) liegt bei relaxed.

14.01.22 20:38

54 Postings, 1395 Tage Harle777Staatskonzern

Moin,

Meine Erfahrung bei Konzernen, wo der Staat das sagen hat, ist eher, dass sie recht hohe Dividenden zahlen, weil der Staat mit dem Geld plant.

Eine KE macht meiner Meinung nach keinen Sinn bei der Aktionärsstruktur. Werden die Aktien von den Altaktionären gezeichnet, dann müsste ja Frankreich noch ne Menge Geld reinstecken. Also sinnlos.

Würde Frankreich nicht zeichnen, geben sie Kontrolle ab. Das kann ich mir bei einem Konzern, der die französischen AKWs kontrolliert, beim besten Willen nicht vorstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Harle  

14.01.22 20:46

1430 Postings, 4097 Tage ArmasarDas ist Quatsch...

https://www.wsj.com/articles/...-french-nuclear-giant-edf-11642166196

EDF muss die Mittel zur Abfederung des Preisschocks selbst aufbringen. Die Analystin von Berenberg hält daher 15M weniger Einnahmen für wahrscheinlich, das ist fast die halbe Marktcap. Die Verschuldung liegt bei 50M, die Einnahmen bei 4,7M. Es ist schon erstaunlich wieviel Boden der Titel schon wieder wettgemacht hat. Entweder wird auf eine Verstaatlichung spekuliert oder ein zinsloses Darlehen.

Das wird nun vom EDF Vorstand gefordert (https://www.zonebourse.com/cours/action/...tion-de-l-Etat-37551811/). Aber Stand jetzt müssen sie es allein stemmen: "Nous refusons que ce soit le Groupe EDF qui assume, seul, encore et toujours, les risques de marché alors que c’est aussi lui seul qui assume tous les risques industriels." Wer kein Französisch kann: "Wir lehnen ab, dass EDF allein, wie immer und schon wieder, die Marktrisiken tragen muss, wenn wir bereits alle industriellen Kosten tragen."  

15.01.22 00:31
Eine Kapitalerhöhung halte ich für absolut unwahrscheinlich. Durch politische Willkür wird die gesamte Equity Story zerstört, so lässt sich keine Kapitalerhöhung durchführen, zumal der eigene Anteil dadurch signifikant verwässert wird. Ich vermute, dass die Marktteilnehmer gar nicht wirklich glauben können, dass EDF tatsächlich verpflichtet wird zu Großhandelspreisen von > 200 EUR/MWh kurzfristig zu kaufen, nur um diese Mengen unmittelbar zu 42 EUR an die konkurrierenden Energiehändler weiterzuverkaufen. Ich kenne mich nicht mit dem französischen Aktienrecht aus, aber in Deutschland würden hier Alarmglocken hinsichtlich Schutzrechten von Minderheitsaktionären läutern.
 

17.01.22 07:16

1430 Postings, 4097 Tage ArmasarDoch, können sie...

...weil der französische Staat 80% an EDF besitzt und daher ohne HV Massnahmen beschliessen und umsetzen kann. Der Freefloat ist extrem gering für einen Versorger deswegen war der Absturz ja auch so brutal. Wie gesagt, nach dem, was bisher kommuniziert worden ist, müsste EDF tatsächlich den eigenen Strom, der schon vertraglich zugesichert ist, um ein vielfaches zurück kaufen, und das im wesentlichen von Exportpartnern, also auch Deutschland. Die erste Analystenreaktion heute ist auch eine Abstufung auf Halten von HSBC.  

17.01.22 09:40
2

6490 Postings, 6391 Tage xoxosDie Angst vor dem Wähler

...sieht man doch überall in Europa. Auf der einen Seite beschliesst man eine CO2-Bepreisung, auf der anderen Seite scheint man sich dann zu wundern wenn die Preise steigen, also der gewünschte Effekt eintritt. Dann sucht man nach Möglichkeiten die Preise wieder einzufangen. Auch besonders pervers in Deutschland. Da schaut man nur auf den Preis, vergisst aber, dass insbesondere Gutverdiener über die Erhöhung der Pendlerpauschale viel zurückbekommen.
In Frankreich steht die Präsidentenwahl an; man sieht dass der Klimaschutz genau dort aufhört wo es an den Geldbeutel geht oder wenn die Aussicht des Einzelnen von einem Windrad getrübt wird.
Die Wahl in Frankreich geht vorüber und dann geht auch die Notwendigkeit verloren den Bürgern vorzugaukeln dass Umweltschutz keinen Preis hat.  Nach der Wahl darf der Bürger dann auch wieder mehr für Strom bezahlen und  dann geht´s auch EDF wieder besser. Ist es schlimm, dass der Staat bei EDF drin ist? Vielleicht für Aktionäre, die den Gewinn maximieren wollen. Aber wollen wir eine Risikotechnologie wirklich zu 100% Privaten überlassen, denen es nur um den Gewinn geht? Wir Aktionäre sind schnell dabei den Staat zu verteufeln wenn es in die falsche Richtung geht, aber wir übersehen, dass die Aktienmärkte ohne den Staat (Notenbank) bei weitem nicht so hoch stehen würden.
Der Staat mischt überall mit; es werden Rahmenbedingungen geschaffen. In Deutschland wäre es eigentlich einfach den Strompreis nach unten zu bringen. Man nimmt einfach Nordstream II in Betrieb; man schließt langfristige Lieferverträge ab und dann interessiert uns die Tagesschwankung wenig. Aber da gibt es andere Interessen, insbesondere von den lieben Amerikanern. Ein souveräner unabhängiger Staat ist Deutschland auch 77 Jahre nach dem 2.Weltkrieg nicht.
 

17.01.22 10:57

1317 Postings, 1187 Tage DividendenperleWäre eine komplette Verstaatlichung nicht denkbar?

Risiko hier nicht zu unterschätzen. Auch die Kosten für die Instandhaltung der maroden AKWs.
Wenn da mal irgendwas passiert ...  

17.01.22 13:00

54 Postings, 1395 Tage Harle777Wenn da mal was passiert,

Haben wir hier ganz andere Probleme als den Aktienkurs von E.d.F.    
Verstaatlichung geht jetzt auch nicht so einfach. Macht auch wenig Sinn.
Und das Risiko hast du auch anderswo.
Letzte Woche wurde Thomas Cook wertlos bei mir ausgebucht. Und das, obwohl Condor immernoch fliegt. Also, will sagen, Risiko hat man überall.

 

18.01.22 10:19

468 Postings, 2575 Tage Lupus PecuniaeWenn die Kanonen donnern...

...soll man bekanntlich kaufen. Genau das überlege ich bei EDF genau jetzt zu tun - bisher war ich nicht nicht investiert.
Allerdings sind verschiedene Einwände, die hier. Forum geäußert werden durchaus stichhaltig, insbesondere was staatliche Einflussnahme angeht.
Folgende Punkte könnten mich aber dazu bewegen, hier doch eine Position aufzubauen:
1. Dividende: Hohe Dividende. Die wird auch bestehen bleiben, denn 80% davon gehen ins französische Staatssäckel.

2. Atomstrom: Günstig, bald auch ganz offiziell nachhaltig und fast unabhängig von Rohstoffkosten (außer Uran, aber das ist nicht sehr volatil)

3. Langfristig vs. Kurzfristig: Klar, die kurzfristigen Belastungsfaktoren sind massiv. Aber sie sind, wie gesagt, kurzfristig. Ein Mix aus hohen Rohstoffpreisen, sicherheitsbedingtem Herunterfahren von AKWs und Öko-Aktionismus gepaart mit politischen Zugeständnissen Macro s was den Strompreis angeht wird EDF dieses Mal die Bilanz verhageln. Das wird langfristig besser aussehen. Auch wenn der französische Staat jetzt gerade EDF ins Säckel greift hat ein 80%-Mehrheitsaktionär kein Interesse an einem fallenden Aktienkurs und echten wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Werde jetzt noch bisschen abwarten, aber dann wahrscheinlich auch eine Position aufbauen.  

18.01.22 14:12

1303 Postings, 1069 Tage Arme_Divaich

habe einen Einstieg  mit 3% vom Gesamt-Kapital  bei Kurs 8,62
Ich finde das mit der 4%  max  Grenze  jetzt  nicht so schlimm

Das wäre es, wenn die inflation dauerhaft  über 4%  liegen würde,
was ich nicht denke,
wenn doch, dann muss ja die EZB eingreifen.
z.B.   bei 10 Monatsdaten am Stück  kann man nicht mehr von temporär sprechen.

Normal  müsste  ja der augenblickliche Preisanstieg  von Primär-energie
EDF egal sein,  da kommt ja  U235 rein  , und kein Gas oder Kohle
kann auch  sein,  ein Kerreaktor  läuft heute anders und ich hab was verpasst.

Was ich als kritischer ansehe ist das alter der Anlagen, son neues Kernkraftwerk
kost mal locher 6Mrd  , da weiss ich nicht ,  wie das gehn soll  ohne KE
aber selbst  die  ist ja nun eingepreist
 

18.01.22 14:17

1430 Postings, 4097 Tage ArmasarDer nächste Schlag...

https://www.marketscreener.com/quote/stock/...Jan-26-strike-37572130/

Es ist zwar nett dass die Angestellten gegen das staatliche Ausquetschen ihres Betriebs demonstrieren aber ein Streik mindert natürlich die Profitabilität weiter. Das zeigt zudem dass dieser Konflikt eines der zentralen Wahlkampfthemen werden wird. Es ist also sehr wahrscheinlich dass die Kanditat(en/in) demnächst das V-Wort in den Mund nehmen werden (Verstaatlichung). Ob das für Aktionäre ein guter Deal wäre bezweifle ich, mit 84% Besitz kann Frankreich das ohne Aufschlag durchsetzen.  

18.01.22 14:18

1303 Postings, 1069 Tage Arme_Divaich

denke wieder gewählt  zu werden  ist dem wichtiger
als die 80%  , es sind ja nicht seine 80% Aktien-anteil  ,
sondern dem Staat seine.
Er ist ja zudem  mit der Energiesteuer  runter gegangen , was dem Staat
8 Mrd  Verluste einbringt

Wenn  er 8 Mrd /Jahr  für seine wiederweahl  dem Staat  in Rechnung stellt,
dann  hat  er mit neuen EDF-aktien  auch 0 Problemo

Heisst  für mich: Erst mal abwearten, bevor  ich verbillige

 

20.01.22 08:31
1

1430 Postings, 4097 Tage ArmasarKE liegt in der Luft

https://www.bloombergquint.com/onweb/...ity-reels-from-price-cap-plan

Also einerseits verspricht der Staat EDF unter die Arme zu greifen, andererseits fehlen konkrete Hinweise darauf wie das gehen soll - bis auf den letzten Satz der auf die KE in 2017 anspielt. Also ist die Wahrscheinlichkeit einer Verwässerung größer als die eines zinslosen Darlehens.  

20.01.22 11:19

78 Postings, 1045 Tage waldorfstaatliche Hilfe

staatliche Unterstützung kommt sicher nicht den Aktionären zugute.

und jede Stützung des Strompreises über ein Auspressen der EDF kostet dem Staat nur  80%. Den Rest übernehmen die Minderheitsaktionäre, ist ja auch ein schönes Körberlgeld.....
Ob die weiterhin Dividende zahlen können....wohl kaum

ich warte hier mal ab, nachgekauft wird sicher nicht mehr, soviel zum Thema sichere Versorger  

20.01.22 11:19

78 Postings, 1045 Tage waldorfstaatliche Hilfe

staatliche Unterstützung kommt sicher nicht den Aktionären zugute.

und jede Stützung des Strompreises über ein Auspressen der EDF kostet dem Staat nur  80%. Den Rest übernehmen die Minderheitsaktionäre, ist ja auch ein schönes Körberlgeld.....
Ob die weiterhin Dividende zahlen können....wohl kaum

ich warte hier mal ab, nachgekauft wird sicher nicht mehr, soviel zum Thema sichere Versorger  

20.01.22 11:21

78 Postings, 1045 Tage waldorfsorry doppelpost

20.01.22 22:04

1214 Postings, 1560 Tage mogge67@BaLuBaer1969

Die Situation bei EDF zu verallgemeinern und damit alle Aktien als problematisch zu bewerten, ist nicht sehr klug. Man sollte bei Aktien die Situation und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten differenziert betrachten. Deine formulierte Erkenntnis, Aktien seien nichts für dich, muss man gewiss nicht so fatalistisch sehen. Möglicherweise sind Einzelaktien nicht die richtige Anlage für dich. Aber über die Investition in einen ETF kann man auch dann nachdenken, wenn man sich nicht geeignet fühlt für die Börse.  

21.01.22 00:08

194 Postings, 1527 Tage AvH2020Fallendes Messer

EDF ist wohl das Paradebeispiel des "Fallenden Messers". Bei 20 % Kursverlust in nur einer Woche würde ich erst mal die Finger von der Aktie lassen. Mal sehen, wo der Absturz endet! Leider habe ich auch in das Messer gegriffen. War zu verlockend.  

24.01.22 13:09

28046 Postings, 3999 Tage Galearisgenau, Messer aufschlagen lassen

25.01.22 09:42

78 Postings, 1045 Tage waldorffallendes Messer

ich hab das Messer in die Hand genommen, bevor es zu fallen begonnen hat.....auch nicht besser :-(  

26.01.22 15:24

22 Postings, 1043 Tage testoDividende

Sobald der Staat einem Konzern unter die Arme greift, wird als erstes die Dividende abgeschafft.
Kann man davon ausgehen?  

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