Ab heute wollte die Splitterpartei SPD richtig loslegen, um ihr Wahlkampfziel 25%+X noch zu erreichen. Doch Ulla Schmidt hat Steinmeier den Aufbruch versaut. Jetzt ist es nur eine Frage von Tagen, bis die Partei"freunde" sie zerreißen werden. Schon fast tragisch ist dabei zu bewerten, wie sich Schmidt durch ihre Halsstarrigkeit ihr "eigenes Grab" schauffelt. Anstatt sich zu entschuldigen und einen Fehler einzugestehen, beharrt sie auf ihrer formaljuristisch korrekten Handhabung des Dienstwagens. Tja, liebe Ulla, jetzt wirst Du lernen, dass zwischen Recht haben und Recht bekommen ein himmelweiter Unterschied ist.
So berichtet die seriöse Presse (Spiegel). Ein Debakel...
SPD ärgert sich über Schmidts Dienstwagen-Debakel
Die SPD präsentiert ihre Wahlkampagne - und Ulla Schmidt beherrscht die Schlagzeilen. Zwar nimmt Parteichef Müntefering die Gesundheitsministerin in Schutz, doch in den eigenen Reihen gibt es Irritationen: Der Chef-Stratege der Parteizentrale zeigt sich unglücklich über das Störfeuer aus Spanien.
In Hannover will Frank-Walter Steinmeier am Dienstag Aufbruchstimmung in seiner angeschlagenen Partei erzeugen. Bei einer "Mobilisierungskonferenz" trifft sich der SPD-Herausforderer von Angela Merkel mit Bundestagskandidaten und Wahlkampfleitern. Die politische Debatte im Sommerloch bestimmt allerdings Gesundheitsministerin Ulla Schmidt - der politische Gegner wirft ihr Verschwendung von Steuergeldern vor, weil sie im Spanien-Urlaub ihren Dienstwagen nutzte. Der dann auch noch geklaut wurde und nicht versichert war.
Steinmeiers Wahlkampfmanager ist von der Debatte naturgemäß wenig begeistert. "Dass der Dienstwagenklau nicht bei uns in der Terminliste mit drinstand, das können Sie mal unterstellen", sagte Kajo Wasserhövel dem Deutschlandfunk. Der SPD-Bundesgeschäftsführer bemüht sich dennoch um Lockerheit. "Das sind so Geschichten, die dann manchmal auch da reinkommen", sagte Wasserhövel. Schmidt habe aber klargemacht, dass sie sich korrekt verhalten habe.
Ob Schmidt Teil des "Kompetenzteams" des SPD-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im Herbst sein wird, wollte Wasserhövel nicht bestätigen. "Diese ganzen Fragen wird Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag auf einer Pressekonferenz beantworten", sagte er.
Der Dienstwagen von Ulla Schmidt war in der vergangenen Woche in ihrem spanischen Urlaubsort geklaut worden. Laut Polizei drangen die Täter durch eine unverschlossene Hintertür in das Haus ein, in dem Schmidts mitgereister Fahrer schlief.
Rein rechtlich hat sich die Ministerin nichts zu Schulden kommen lassen, zumal sie in Spanien auch dienstliche Termine wahrgenommen hat. Der Bund der Steuerzahler, die Opposition und Unionspolitiker werfen ihr aber Verschwendung von Steuergeldern vor.
Schmidt selbst verteidigte sich am Montagabend im spanischen Els Poblets nahe Denia und sprach von einem "Theater im Sommerloch". Sie nutze ihren Dienstwagen entsprechend der Rechtslage und den Richtlinien dienstlich und privat. "Wenn ich ihn privat nutze, wird sehr genau nach Fahrtenbuch abgerechnet und versteuert", sagte die Ministerin. Jeder, der Fragen habe, könne diese im Haushaltsausschuss beantwortet bekommen, und der Bundesrechnungshof könne jederzeit eine Wirtschaftsprüfung vornehmen. Im vergangenen Jahr habe sie rund 6000 Kilometer privat abgerechnet. Sie handhabe das sehr genau: "In achteinhalb Jahren hat es nie eine einzige Beanstandung gegeben."
Auch SPD-Chef Franz Müntefering nahm Schmidt in Schutz. "Ulla Schmidt hat schon viele Mal mit Vorurteilen leben müssen", sagte er am Dienstag am Rande einer Wahlkampfkonferenz in Hannover. Gerade in den vergangenen Wochen sei sie wegen der Honorarreform bei den Ärzten beschimpft worden, deren Honorare aber gestiegen seien. "Das ist eine gestandene Frau, die wird das bestehen, da bin ich ganz sicher." Schmidt werde den zuständigen Gremien im Bundestag "weitergehende Anworten" geben. "Dann können alle Leute sich wieder in Realismus üben und können Vorurteile vergessen und Spekulationen, mit denen man da im Moment unterwegs ist", sagte Müntefering.
Die FDP will die Angelegenheit dennoch im Bundestag thematisieren. Als Mitglied des Haushaltsausschusses verlangt der FDP-Abgeordnete Jürgen Koppelin bis zum 5. August einen detaillierten Bericht zu dem Fall, berichtete die "Berliner Zeitung". In Koppelins "Berichtsanforderung" seien insgesamt 14 Fragen aufgeführt - etwa welche dienstlichen Termine Schmidt in Spanien hatte, ob ihr Ministerium einen Dienstwagen der deutschen Botschaft angefragt hat oder wie hoch die Gesamtkosten des Dienstwageneinsatzes sind. Nach dem Haushaltsrecht sei die Regierung gezwungen, derartige Berichte fristgerecht vorzulegen. Der Haushaltsausschuss selbst tagt erst wieder Ende August |