Der USA Bären-Thread

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neuester Beitrag: 01.09.25 16:00
eröffnet am: 20.02.07 18:46 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 156425
neuester Beitrag: 01.09.25 16:00 von: ARIVA.DE Leser gesamt: 25944240
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15.12.17 14:26
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4394 Postings, 6133 Tage DreiklangImmobilien: Wende in Schweden

Immobilienpreise sind für die Bankbilanzen entscheidend. Der entscheidende Hebel für die Geldschöpfung (Buchgeld) sind Immobilienkredite. In Schweden begann die  Niedrigzinspolitik schon etwa 2005, damals mit  1,5%, seit 2009 fast konstant bei ca. 0 %, seit 2016 ist der Zinssatz negativ (alles Repo-Zinssätze, also die Beleihung von Sicherheiten mit garantierter Rückgabe). Die Immobilienpreise kannten seit dem Jahr 2000, mit einem kleinen Dämpfer 2008, in den letzten Jahren immer schneller, nur den Weg nach oben. Jedoch sind im Jahresvergleich nun, im Herbst 2017,  die Immobilenpreise um ca. 10%. in Stockholm um ca. 15% gefallen. Obwohl die Zentralbank am Zins nichts geändert hat: Es gilt weiter der Negativzins.

Eines hatte man aber 2016 geändert: Es wurde eine Tilgungspflicht für Beleihungen über 50% eingeführt. Die ist sehr moderat (1% pro Jahr für die Kreditsumme) - und das führte zu einem Hype noch kurz vor Einführung der Regel im Juli 2016, da wurden in Stockholm für den qm Wohnung 13.000 € (!) bezahlt und die End-Kaufpreise lag stets vor denausgeschriebenen Preisen. Die Preise hielten sich nach dem Juli '16 noch gut. Aber dieses Frühjahr gab es doch einen Einbruch. Der Markt ist zusätzlich auch sehr langsam geworden - es gibt nur noch wenige Käufer. Ohne Spekulation auf weitere  Preissteigerung erscheinen nun den Kaufwilligen die  Preise zu hoch - Marktaustrocknung auf der Käuferseite. Was zu weiter fallenden Preisen führen wird.

Es  muss der Markt schon sehr weit gelaufen sein, wenn  die neu eingeführte Amortisationspflicht von lächerlichen 1% Tilgung p.a. den Markt drehen kann. Zumal In einem Land mit weniger als 10% der Einwohnerdichte Deutschlands Preise von >10.000 €/qm sowieso Wahnsinn sind.  Aber monetäre Politik kann eben keine Dauersause garantieren. Trotz unverändert extrem expansiver Finanzpolitik toppt der Markt irgendwann aus. Da er völlig überhebelt ist, hat er eine Tendenz zur Gegenseite, einen sich selbst verstärkenden Bärenmarkt. Die Banken werden mit dem Sinkflug nicht gut klarkommen und die Zentralbank wird ihnen nicht mehr helfen können. Schweden hatte schon einmal eine große Bankenkrise ca. 1991 - 1994. Eigentlich hätte man es besser wissen können.  

15.12.17 15:08
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliEmpire State Index fällt 3. Monat in Folge

15.12.17 17:04
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12993 Postings, 6612 Tage wawiduEin tschechisches ICO

mit fragwürdigem Hintergrund:

https://worldcore.com/...Vz7obCh2jQgSBEAAYAiAAEgLP0_D_BwE&stage=1

Da wird möglichen Interessenten ganz schön Brei um den Mund geschmiert.  

15.12.17 18:03
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliBilderrätsel

Was stimmt hier nicht? Der Gewinner erhält drei Papp-Bitcoins zum an der Kühlschrank nageln.

 
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15.12.17 18:07
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliUnd was stimmt hier nicht?

Ich mach's kurz: der Kurs

 
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chart_all_sp500.png

15.12.17 18:09
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5913 Postings, 5875 Tage learnerIst mir schon aufgefallen Emilia,

dass du die Kursentwicklung seit 2009 kritisch begleitest!  

15.12.17 19:35
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliFast richtig, Learner

Tatsache ist: Seit 2000  

15.12.17 19:41
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12993 Postings, 6612 Tage wawiduzu # 956

UST ist das Tickersymbol für den ETF ProShares Ultra 7-10 year Treasury - und dessen Kurs ist in dieser Zeitspanne überhaupt nicht gefallen, Emilia. Was der Zusatz 2s30s bedeuten soll, ist mir schleierhaft.  

15.12.17 20:09
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliEs geht um das Absinken des langen Endes

der US-Zinskurve, das als Rezessionssignal nicht zu der vorherrschenden Überschwang im SP-500 passt.

Hier der Rendite-Chart der US-30-jährigen Staatsanleihen:

 
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ust30y.png

15.12.17 21:01
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliInteressanter ist dieser Chart...

Es handelt sich um einen Kursvergleich zwischen SP-500 (grün) und Junkbonds (rot, HYG). Man erkennt, dass Junkbonds seit Trumps Amtsantritt ("Election") seitwärts liefen, während der SP-500 "explodierte".

Die Charts oben und unten sind identisch. Lediglich die Zeitachse ist unten erweitert und ein Stück nach links verschoben worden, um rechts Freiraum zu schaffen. Wozu das gut sein soll, zeigt der Chartvergleich im nächsten Posting.

Chartquelle: www.zerohedge.com/news/2017-12-15/...y-gundlach-calls-must-watch-2018

 
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15.12.17 21:05
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791 Postings, 2887 Tage Emilia Stivali...vor allem im Direktvergleich mit 2008

Die Zeitachsenverschiebung im unteren Chart im letzten Posting diente dazu, rechts spekulativen Freiraum für die mögliche Weiterentwicklung der Kurse zu schaffen.

Wie diese Weiterentwicklung vonstatten gehen könnte, zeigt der hiesige Chartvergleich unten.

Der obere Chart in diesem Posting ist identisch mit dem unteren Chart aus dem letzten Posting.

Der untere Chart hier hingegen zeigt die Kurse von SP-500 und Junkbonds für den Zeitraum von 2003 bis 2009. Auch in diesem Chart gab es ein Zeitfenster, in dem Junkbond seitwärts liefen - nämlich von Anfang 2005 bis Mitte 2007 -, während der SP-500 "explodierte".

Wie es weiterging, ist im unteren Chart, der ja historisch ist, klar ersichtlich. Aktuell befinden wir uns zeitlich an der blau gestrichelten Vertikallinie, die durch beide Charts läuft.

Im unteren - historischen - Chart begannen die Junkbonds ab Sommer 2007 deutlich zu fallen. Das war eine Folge der in USA aufkommenden Liquiditätsnöte (Private-Equity fand keine Geldgeber mehr, Banken begannen einander zu misstrauen).

Der SP-500 vollzog diese Abwärtsbewegung zwar nach, aber teils deutlich zeitverzögert. Von Anfang 2008 bis Sommer 2008 unternahm der SP-500 - angeheizt durch Wall Streets forcierte Öl- und Rohstoffblase - noch einen letzten irren Versuch, die Junkbonds- und Bankenkrise (Bear Stearns war im März 2008 baden gegangen) zu ignorieren. Offenbar hoffte Wall Street damals, mit den via Rohstoffe angefachten "Animal Spirits" auch am Aktienmarkt eine Scheinrealität schaffen zu können, die über die grassierende Bankenkrise hinwegtäuscht (so wie es jetzt die Zentralbanken, Wall Streets Steigbügelhalter, versuchen).

Die Ulknummer endete im Herbst 2008 mit der Lehman-Pleite. Von da an holte der SP-500 schwungvoll nach unten nach, was die Junkbonds bereits "vorexerziert" hatten.

Solche Chartvergleiche sind müßig, weil sich die (Börsen-)Geschichte meist nicht stur wiederholt. Was aber mMn nach wie vor gilt ist, dass Junkbondkurse ein Vorlaufindikator sind. Bären sollte den HYG-Kurs weiterhin "argwöhnisch beäugen".

Die Kurse der 30-jährigen Staatsanleihen ("sichere Häfen") gingen Ende 2008 sprunghaft in die Höhe, was die Renditen einbrechen ließ. Unter diesem Aspekt könnte der leichte Renditerückgang der 30-jährigen (Chart in # 961) zumindest ein kleines bärisches Vorzeichen sein. Es könnte die Vorstufe zur berühmt-berüchtigten "invertierten Zinskurve" werden, die ein Rezessionssignal darstellt.
 
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15.12.17 21:12

791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliEs ist etwas verwirrend

dass jeweils in den unteren Charts die Junkbond-Renditen gezeigt werden, die sich ja spiegelbildlich zu den Junkbond-Kursen entwickeln. Gleichzeitig wurde jedoch die Preisachse rechts (= Zinsniveau) invertiert (also hohe Zinsen unten, niedrige Zinsen oben).

Im Endeffekt geben die roten Kurvenalso doch - indirekt - die Junkbond-Kursentwicklung, die sich so darstellen würde, wenn auf die Invertierung rechts verzichtet worden wäre.
 

15.12.17 21:16

791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliAnders formuliert

Wenn die Junkbond-Kurse seitwärts laufen (wie in # 962 oben), dann laufen auch die Junkbond-Renditen seitwärts (wie in # 962 unten). Dennoch sind die Charts nicht identisch, wie ich in # 962 fälschlicherweise (aber sinngemäß korrekt, siehe # 964) schrieb.  

15.12.17 21:30
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791 Postings, 2887 Tage Emilia Stivali# 960 wawidu

UST ist in dem Chart in # 956 ein Kürzel für "U.S. Treasuries" = US-Staatsanleihen.

"UST 2s30s" ist der Spread zwischen den 2-jährigen und den 30-jährigen.

 

15.12.17 21:50

791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliAktueller Stand der US-Steuerdebatte

Nachdem zwei skeptische republikanische Senatoren [Corker, Rubio] nun nach Zugeständnissen [Aufstockung der Kinderfreibeträge] auf Konsenskurs zur Partei gegangen sind, dürfte die US-Steuerreform am Dienstag nächster Woche oder spätestens Mittwoch durchgehen.

Trump hat sich auf Kosten seiner dämlichen Midwest-Wähler erfolgreich bereichert, da er infolge der Steuerreform - die fast ausschließlich Reichen und Ultrareichen Steuervorteile gewährt - selber über eine Milliarde an Steuern spart.

Die Amis haben den Bock zum Gärtner gemacht. Vor Gericht hätte man einen wie Trump wegen Befangenheit abgelehnt.

us.cnn.com/2017/12/15/politics/tax-reform-marco-rubio-final-bill/­index.html

Bottom line: The House is likely to go first, with a vote on Tuesday. Senate would then follow, likely starting work on Tuesday and finishing up as soon as Tuesday night or early Wednesday. Again, this all remains subject to change.  

15.12.17 21:58
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3678 Postings, 5950 Tage karassemilia

ein 2008 wird es nicht mehr geben. Hat die Yellen ja gesagt, eine Krise werden wir nicht mehr erleben. Die Zentralbanken werden immer einschreiten und die drucken einfach soviel Geld wie sie brauchen. Dazu drückt man die Edelmetalle nach unten, damit niemand auf "dumme" Gedanken kommt. Die Masse glaubt, dass alles in Ordnung ist. Alles was hier zusammen getragen wird, ist völlig belanglos. Die einzige noch existierende Freiheit sind die Kryptos, und irgendwann werdet ihr das alle kapieren.  

15.12.17 22:01

791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliDie Auswirkung auf die Quartalszahlen der

US-Firmen dürfte allerdings relativ gering ausfallen, da kaum ein US-Konzern den bislang gültigen Spitzensteuersatz von knapp 40 % gezahlt hat. Realistisch haben die Konzerne im Schnitt eher die Hälfte gezahlt.

Die neue Unternehmenssteuer liegt bei 21 %, erlaubt aber weniger Abschreibungsmöglichkeiten.

Womit ich sagen will: Die Kursrally seit Trumps Amtsantritt - der SP-500 stieg von 2100 auf 2670 (= 30 %) - hat bereits weit mehr eingepreist, als es realistisch einzupreisen gibt. Daher könnte nach Verabschiedung der Steuerreform eine "Sell-the-News-Reaktion" einsetzen.  

15.12.17 22:02

791 Postings, 2887 Tage Emilia Stivali...so wie heute im DOW zum Marktschluss

 
Angehängte Grafik:
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15.12.17 22:10

791 Postings, 2887 Tage Emilia Stivali# 968 - Kryptos

Wie Kryptos einzuschätzen sind, muss jeder für sich selber entscheiden. Es hat weder Sinn, dass du mich zu belehren versuchst, noch umgekehrt.

Ich persönlich finde Kryptos schlicht kryptisch.

Wer hat schon Lust, seinen Vermögensstand von Stromausfällen abhängig zu machen? Ist wohl eher was für Elektriker ("...'nen Kurzen in der Hose, aber oben lange Leitung...").

Bitcoin und Co. halte ich für eine ähnliche Spinstory wie Öl/Rohstoffe in 2008. Da waren damals auch alle ganz heiß drauf. Bis zum absehbaren Crash.


 

15.12.17 22:12

791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliUnd wenn Notenbanker etwas vorhersagen,

z. B. dass es keinen Crash mehr geben wird, dann tritt meist postwendend das Gegenteil ein.

Es sei denn, diesmal wäre tatsächlich "Alles anders", was ich stark bezweifle.
 

15.12.17 22:17
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliThese:

Vielleicht ist die Krypto-Blase das aktuelle Gegenstück zur Rohstoffblase von 2008.

Ein letztes theatralischen Aufbäumen der "Animal Spirits" vor der Animal-Schlachtung.  

15.12.17 22:40
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliBei den Junkbonds deutet sich eine SKS an

- mithin eine Top-Formation.

Fallende Junkbond-Kurse (bzw. anziehende Junkbond-Renditen) sind ein Vorlaufindikator für fallende Aktienmärkte - siehe # 963.

 
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16.12.17 09:09
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliKünstliche Intelligenz soll Aktienwahl optimieren

https://www.cash.ch/news/top-news/...uter-verbreitet-hoffnung-1127539

Künstliche Intelligenz

Ein neuer Aktien-Computer verbreitet Hoffnung

Ein Hedge-Fonds-Manager und ein Informatiker haben einen vielversprechenden neuen Weg gefunden, um mit künstlicher Intelligenz Aktien über längere Zeiträume auszuwählen als mit den bisher bekannten Ansätzen.

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Weitaus größere Chancen als "Künstliche Intelligenz" hat meines Erachtens das weite Feld der "Natürlichen Dummheit". Wie erfolgreich diese sein kann, macht in USA das Natur-Ar....och Donald Trump vor.

 

16.12.17 09:21
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791 Postings, 2887 Tage Emilia StivaliDas Problem ist, dass "neuronale Netze"

nur (statistisch) lernen können, was in sie eingespeist wurde. In den letzten zehn Jahren war das Erfolgsversprechende "kaufen, kaufen, kaufen".

Die derart dressierten neuronalen Netze würden in einem sich ändernden Marktumfeld (z. B. in einem neuen, länger anhaltenden Bärenmarkt) ähnlich im Dunkeln tappen wie die ETF-kaufende Aktienanfänger, die sich erst in der Nach-Lehman-Zeit der Börse zuwandten und ihr gesamtes "Börsenwissen" an der seitdem herrschenden Einbahnstraßen-Börse erlangt haben.

Neuronale Netze können zwar auch umlernen, wenn sich der Input (bzw. die Trendrichtung) ändert, aber sie dürften dabei ähnlich langsam sein wie Menschen. Richtig bärisch würden sie erst (prozyklisch) am Boden, wie zuletzt im März 2009.

Intuition, die den wahren Experten kennzeichnet, ist mehr als ein statistisches Daten-in-sich-Reinfressen. Dazu gehört auch ein wacher Geist und eine "Sorge ums Dasein", die darüber hinausgeht, dass einem der Broker bei Patzern wütend den Stecker rauszieht.
 

16.12.17 11:28
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504 Postings, 2818 Tage karoshidie finanzkrise gebar ein monster

die nzz wirft einen blick auf das regulierungsmonster, das basler regelwerk vom internationalen bankenauschuss. ob immer mehr regelungen, komplexität und kafkaeske bürokratie unser finanzsystem wirklich sicherer machen? wie immer bei überbordender regulierung gibt es einen klaren sieger: die juristen sichern sich arbeitsplätze und macht.

mir fällt bei unnötig komplexen strukturen immer ein bonmot von sergej koroljew, dem ehemaligen chefkonstrukteur des sowjetischen raumfahrtprogrammes, ein:"Je einfacher eine Konstruktion ist, desto genialer ist sie. Kompliziert bauen kann jeder."

 

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