Goethe, der uns da unter anderem etwas von den Leiden eines jungen Wertlosen erzählen will, hat ausgedient. Der Mensch der Jetztzeit ist unheimlich gut drauf und fährt auf alles ab, was fun verspricht, er ist aktiv und kreativ, was immer das sein mag, aber immerhin sind das jetzt auch die Tattergreise, die jetzt Oldies heißen. Wie man den neuen Menschen wissenschaftlich bezeichnen sollte, ist noch nicht endgültig geklärt, "homo sapiens betroffensis" bietet sich aber irgendwie an. Der neue Mensch beweist nämlich trotz aller Power und Action als echter Allrounder seine Verbundenheit mit der Umwelt und seinen Mitmenschen, indem daß er an der allgemeinen deutschen Betroffenheit partizipiert. Besonders Politiker sind von der Betroffenheit betroffen und äußern sich nicht selten sehr oder äußerst betroffen; nicht selten würde ein vom Betroffenheitsgelaber überreizter Zeitgenosse so einem gerne einen sehr harten Gegenstand an den Kopf werfen, um aus dem Betroffenen endlich einen Getroffenen zu machen.
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