Frankfurt/Main - Wie nicht anders zu erwarten, haben die meisten Aktienindizes die Januar-Tiefstände nicht erfolgreich verteidigt. Trotzdem sollte das nicht zum Anlass genommen werden, jetzt voreilig weitere Aktienbestände zu veräußern. Im Gegenteil: Die jüngsten Panikverkäufe, so berechtigt sie aufgrund der Nachrichtenlage auch gewesen sein mögen, bilden eine gute Basis für eine mehrwöchige Erholungsphase an den Aktienmärkten.
Wie schon häufiger erwähnt, stehen bei der charttechnischen Betrachtung der europäischen Aktienmärkte zwei Indizes im Vordergrund: der Stoxx 50 und der Stoxx 600. Beide Indizes haben die Kursziele, die wir schon vor einiger Zeit abgeleitet haben, in dieser Woche annähernd erreicht. Beim Stoxx 600 sind das rund 283 Punkte. Dieses Niveau lässt sich aufgrund des Tiefs am 28.10.2005 (280,91) als gute Unterstützung für den Index ableiten. Die Kursziele wurden zudem zur "richtigen" Zeit erreicht, das heißt zu einem Termin, der aufgrund unserer zyklischen Indikatoren eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine untere Trendwende besitzt.
Diese beiden Faktoren bilden allein schon eine gute Prognose-Basis für steigende Kurse. Idealerweise sollten noch Kaufsignale bei den technischen Indikatoren hinzukommen. Für die US-Börsen ist auch diese Anforderung inzwischen fast vollständig erfüllt. In unserem letzten Bericht hatten wir noch bemängelt, dass diese für eine Erholung notwendige Kapitulationsstimmung nicht im gleichen Maße anhand der europäischen Stimmungsbarometer ablesbar ist. Inzwischen haben sich aber auch hier aus markttechnischer Sicht deutliche Verbesserungen ergeben (siehe Grafik). Was für die europäischen Aktienmärkte noch fehlt, wäre eine Entlastung an der Währungsfront. Da aber auch hier das oberste Kursziel von 1,58 US-Dollar erreicht ist und die technischen Indikatoren für eine Trendwende sprechen, scheint auch hier der Weg für steigende Kurse frei zu sein.
Optimal wäre ein zeitgleicher Aufwärts-Impulstag an den wichtigsten Aktienmärkten. Das heißt, ein Tag, der durch hohe Kursgewinne, hohe Umsätze und vor allem durch ein sehr gutes Verhältnis von steigenden zu fallenden Aktien gekennzeichnet wäre. Sollte ein solches Ereignis in den nächsten Tagen eintreten, würde unsere Erwartung eines unteren Wendepunktes weiter untermauert werden.
Fazit: Etliche technische Analysemethoden sprechen für eine unmittelbar bevorstehende Erholung an den Aktienmärkten. Aufgrund der Zyklenanalyse ist mit einem rund zwei Monate dauernden Anstieg zu rechnen. Die Elliott-Wellen-Analyse spricht für eine Erholung bis zu den Hochs von Anfang Februar.
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