HAARLEM - Der Internetportalbetreiber Lycos Europe N.V. (WKN: 932728) scheint sich selbst zum Kauf anzubieten. Laut Presseberichten hält man Ausschau nach einem möglichen Interessenten aus den USA.
Lycos Europe gehört zu einem der ersten Onlineanbieter in Europa, hatte aber in der letzten Zeit mit schlechten Ergebnissen und Margendruck zu kämpfen. Gegen Branchengrößen wie Yahoo und Google hatte das Unternehmen das Nachsehen. Nun will man dieses Problem scheinbar durch eine Übernahme bzw. durch einen Verkauf lösen. Demnach zeigt Lycos Interesse, von einem US Medien- oder Telekommunikationsunternehmen übernommen zu werden, das die eigene Position auf dem europäischen Markt ausbauen will.
Laut einer Meldung der Financial Times habe Christoph Mohn, CEO von Lycos Europe und Sohn des Bertelsmann-Inhabers Reinhard Mohn, Dresdner Kleinwort damit beauftragt, sich nach neuen strategischen Möglichkeiten umzusehen. Dabei geht Lycos davon aus, dass man die eigene Wettbewerbsstrategie besser und aggressiver gestalten könne, wenn man entsprechende Unterstützung aus den USA hätte. Lycos Europe ging im März 2000 aus einem Joint Venture zwischen Bertelsmann und Terra Networks hervor, beide Unternehmen halten noch 51 Prozent der Anteile. Dies stellt aber in Mohns Augen kein Hindernis dar.
Laut Mohn bestehe der Vorteil von Lycos Europe in der langen Marktpräsenz und der aufgebauten und bekannten Marke. Besonders für ein Unternehmen, das noch nicht auf dem europäischen Markt präsent sei, sei dann eine Beteiligung an Lycos die kostengünstigere Alternative. Der Aufbau einer eigenen Marke hingegen sei viel zeit- und kostenaufwändig.
Quelle: IT-Times.de
@lemming, danke für die Links und Gruß