Neustart 2020 ?!

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neuester Beitrag: 05.07.20 12:14
eröffnet am: 19.06.20 21:04 von: Ksb2020 Anzahl Beiträge: 1512
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21.06.20 21:22

113 Postings, 6567 Tage bdoanBimmelbahn...

... und wo ist in der Vita die Tech-Karriere?  

21.06.20 21:23

5 Postings, 1679 Tage Investing2020Kommt der JA 2019 vielleicht bald

Was spricht eigentlich dagegen, dass E&Y hier einen Jahresabschluss einmal raus haut oder ist da wirklich noch viel mehr im Argen als die 1,9 Mlrden? Die haben doch eh bereits geprüft, geprüft und nochmals geprüft. Falls die verschwundene Kohle doch noch auftauchen sollte, dann bucht man diese halt wieder ein, ändert ja nichts am operativen Geschäft.  

21.06.20 21:27
1

1780 Postings, 2011 Tage effortlessEinen Nachtrag noch OT

Ich hatte es schon geschrieben, wiederhole es aber noch einmal für diejenigen, welche nicht verstehen, wie es im digitalen Zeitalter und online Banking zu Offensichtlichem Verlust von Werten kommen kann....
Vorweg: ich achte und respektiere die Consors Bank und die Flatex und kann das folgende auch nicht verstehen:

Ich wollte mein gesamtes Aktiendepot anfang märz von CB zu Flatex umziehen. Das hatte mit 95% der Papiere funktioniert. VectoIQ wurde zunächst nicht übertrage, erst Monate später am 02.06. kurz vor der Wandlung zu NKLA. Ich habe einen Beleg der CB Bank über den Abgang zur Flatex und eine Taxbox-ID. Dennoch sind meine Aktien auch 3 Wochen später nicht auffindbar, weder durch Flatex noch CB. Hier FÜHLE ich mich betrogen. Ich hätte bei 80-90€ verkaufen können und habe die Teile noch nicht mal eingebucht im Depot.

Sollte ich die BAFIN anschreiben? Muss ich einen Anwalt einschalten?  

21.06.20 21:31

742 Postings, 5769 Tage bimmelbahnBDOAN: hast ..

noch schnell was gefunden, womit Du Den Herrn Freis schon mal vorab in typisch deutscher Manier in Zweifel ziehen kannst.
 

21.06.20 21:31

115 Postings, 1763 Tage Kvothe1106Asien Geschäft nicht vorhanden?

Irgendwie kann ich das nicht glauben. Beispiel heytea: da verkündet dann ein heytea Manager in einer Mitteilung dass man mit Wirecard ne App gemacht hat und freut sich auf die Zusammenarbeit usw...
So wie es bei den europäischen Kunden auch immer mit dabei steht. Das kann man doch nicht ALLES erfinden?!? Die Personen würden dass ja dann über sich lesen und abstreiten? Und dass bei jedem neuen Kunden.Find ich zu weit hergeholt....  

21.06.20 21:35

2153 Postings, 1705 Tage Ksb2020Defokussierung

Die Defokussierung ist ein durchaus  übliches Verfahren um den Diskurs von einem unerwünschten Inhalt abzulenken.
Mit anderen Worten einen Türken bauen um des Pudels Kern zu verstecken.  

21.06.20 21:36
1

257 Postings, 2045 Tage Grüffelo IFür den JA 2019...

.....ist es wichtig, ob man die 2 mrd als Totalverlust oder nur Teilverlust buchen kann -  da spielt dann  E&Y wieder eine wichtige Rolle, ob sie das mittragen..........schön wäre ein TEilverlust und die Hoffnung auf 50% offene Forderungen an TH2.....vielleicht bin ich zu positiv?  

21.06.20 21:36
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14 Postings, 2355 Tage JoeDukeWirecard

Braucht jetzt schnell Kassensturz und transparente Klärung der Finanzen - Vertrauen muss jetzt wieder aufgebaut werden!
So muss jetzt die Prio aussehen bevor man an zukünftige Innovationen und wer den Laden weiterentwickelt denkt.

Das die Gläubiger den Laden nicht sofort platt machen war für mich klar absehbar - solange die noch perspektivisch
eine Chance sehen ihr Geld kurz- oder besser mittelfristig wieder zu sehen, werden sich unter Bedingungen dabei sein.

Ich habe mich von der Hälfte meiner Position im grünen Bereich bei 102 getrennt weil ich Cash für andere Investments brauchte.
Meine restliche Posi (EK zwischen 90-110) ist so tief rot jetzt, das ein Panikverkauf auch keinen großen Wert für mich hat.
Den Totalverlust habe ich einkalkuliert, er tut weh, bringt mich aber nicht um da ich auf Diversifikation denn auf 1-3 Einzelwerte setze.

Vielleicht kommt Wirecard mittelfristig zurück, verkaufen werde ich wohl nicht unter 80 - keine Ahnung ob wir die sehen.
Hochspannend wird die kommende Woche werden...

Danke für den Start dieses Forums, die anderen waren nicht mehr erträglich!

Allen von Euch und mir selbst drücke ich die Daumen, das es bald wieder Richtung Norden geht! Toi Toi! Haltet die Ohren steif!

 

21.06.20 21:36

113 Postings, 6567 Tage bdoanBimmelbahn

Wie siehst du wdi wachstum die nächsten 12-18 Monate? Was denkst du wieviel ek wdi haben könnte müssten sie 1,9mrd abschrieben? Wieviele Klagen muss wdi die kommenden Jahre erwarten? Wie reagieren die grossen Kunden VISA und Mastercard bei einem unternehmen das auf Ramschnieveau bewertet ist und sie mrd summen anvertrauen welches gerade mal 1,9mrd euro verloren hat in apac?

Bewerte alles selbst für dich...  

21.06.20 21:40
2

253 Postings, 6792 Tage shaktiNeu Anfang, gute Analyse, Hoffnung

Wie kann der Interims CEO James Freis die Pleite verhindern?
Zuerst einmal bringt der "Neue" die besten Voraussetzungen mit, die Chance eines Wiederanfangs zu erreichen. Er ist definitv komplett unbelastet durch die Vorgänge, die zum "Verschwinden" von 1,9 Mrd. EUR führten und so zum Nichttestat und der damit verbundenen Sonderkündigungsrechte der Banken für Kredite in Höhe von rund 2 Mrd. EUR. Kredite, die Wirecard nicht "auf einmal" zurückzahlen könnte bei sofortiger Fälligkeit - Insolvenzgrund. Und Kredite, die Wirecard braucht um ihr Geschäft zwischen zu finanzieren und überhaupt als Paymentdienstleister, als zuverlässiger Paymentdienstleister tätig sein zu können. Es geht also nicht nur, was schlimm genug ist um "gestohlenes" oder "nie vorhandenes" Geld in Höhe von maximal 1,9 Mrd. EUR - veilleicht gibt es auch irgendwo Restbeträge, was derzeit aber völlig unklar und ungewiss scheint. Und aufgeklärt werden muss. Aber in erster Linie muss der "Neue" jetzt die Banken oder neue Banken davon überzeugen, dass das - bisher scheint dem so zu sein - kerngesunde und hochprofitable Kerngeschäft "weiterlaufen" muss im Interesse der Darlehensgeber, der anderen Stakeholder, aber auch im Interesse der Kunden, die im dreistelligen Milliardenbereich Zahlungen über Wirecard abwickeln - hier könnte durch einen ungeregelten Zusammenbruch des Aschheimer Konzerns noch viel größerer Schaden entstehen. Und Wirecard ist ein Vielfaches mehr wert als weiterhin funktionierender Konzern, als eine Konkursmasse aus "ein paar Programmen, Rechnern und Rechten".  

21.06.20 21:40
1

4699 Postings, 3031 Tage sfoa#594 / bdoan,

genau, bdoan! Und in dieser vertrackten Situation bei und um WDI braucht es jetzt keinen Innovator, sondern einen handfesten Hund wie Fries, der sich mit Abwicklungen auskennt! Mit seinen Kenntnissen kann er "gegen halten" und Ideen für eine Geschäftsfortführung entwickeln. Wenn nicht so ein Mann, mit den Kenntnissen aus der Fin.branche!?  Innovatoren für das Geschäftsmodell, das braucht es gerade nicht! Das "Probemabwickeln" im Sinne von WDI-Geschäftsfortführung ist im erforderlichen Maß  und Notwendigkeit gerade gegeben. Innovationen, Ideen zur Weiterentwicklung, F+E, Aquisitionen u.v.m. bitte gern, aber jetzt ist der Laden erst mal auf der finanziellen und rechtlichen Seite verbindlich zu retten, und das mit einemgestandenen Fachmann. Ein "Innovator" ist für diese Drecksarbeit ungeeignet, da muss eine richtige "Sau" her, die mit allen Wassern gewaschen ist und vor allem GUT VERNETZT ist!! Wenn Fries bleibt und Geschäft fort geführt werden kann, dann kann er sich den TOP-Innovator weltweit fürs Geschäftsmodell suchen... wenn es der Braun bei WDI alleine war und keiner aus der 2. Reihe zur Verfügung ist.  

21.06.20 21:41

2153 Postings, 1705 Tage Ksb2020Bdoan

Das zu bewerten ist der Sinn des Forums. Danke. Wenn Du Dir ein bischen Zeit genommen hättest, würdest Du feststellen, wir schreiben hier über kaum etwas anderes.


 

21.06.20 21:43

29158 Postings, 4241 Tage Max84Hier zum Neustart:

21.06.20 21:44

113 Postings, 6567 Tage bdoanKsb

Gut, dann fangen wir doch mal mit der ersten Frage an, wieviel Ek hat Wdi geschätzt noch? Meine Annahmen nach dürfte kaum noch was übrig sein, wie seht ihr das?  

21.06.20 21:47

113 Postings, 6567 Tage bdoanSfoa

Ich zweifle nicht dass er der richtige Mann jetzt ist den Dreck zu kehren... ich sage nur dass für ein Unternehmen im Hyperscale und Hyper Growth Umfeld keine Zeit hat dies zu tun und die Innovation mal über Monate ruhen zu lassem, dann kann man den laden gleich zumachen weil man so hinterher ist und einfach nicht mehr mitkommt.  

21.06.20 21:50

2153 Postings, 1705 Tage Ksb2020Bdoan

Genau das Thema hatten wir heute Morgen.  

21.06.20 21:53
4

113 Postings, 6567 Tage bdoanKsb / Bimmelbahn...

... so sehe ich das mit meiner Hypothese basierend auf den verfügbaren Zahlen und Fakten. Wie sehr ihr das, lass uns mal faktisch argumentieren basiernend auf dem Geschäftsmodel von wdi.
Die 1,9mrd sind derzeit nicht existent oder nicht auffindbar das ist nach aktueller Sachlage klar. Daher stellen sich folgende zentrale Fragen für ein Überleben von WDI

1) Wieviel flüssiges Geld hat WDI überhaupt?
2) Hat WDI Bilanzfälschung unternommen?

Beides wären Gründe für eine sofortige Insolvenz, ersteres aus einer wirt. Perspektive zweiteres aus einer Strafrechtlichen.

In APAC, was hier die Region ist, handelt WDI ausschliesslich über TPA da wdi keine eigene Banklizenz hat. Diese Trauhandkonton, aka Escrow Accounts, dienen dazu die Zahlung zwischen Händler, Käufer, TPA und Wdi sicherzustellen. Kurz zusammengefasst, Zahlt ein Käufer einen Händler für eine Dienstleistung wickelt der TPA über des WDI IT System die Zahlungsströme ab. TPA erhält das Geld der Kreditkartenbank des Käufers, hält das Geld für eine Gewisse Zeit auf den TH Escrow Account und überweist nach einer gewissen Zeit (damit soweit möglich sichergestellt ist dass der Händler auch die Leistung vollbringt) das Geld abzüglich Provision an Händler und WDI (provisionsanteil).

Damit das system läuft gibt es diese TH Escrow Konten im Namen des TH, ähnlich wie das Ander Konto bei uns wenn ihr zb eine Immobilie kauft und es über den Notar abwickeln lässt. Damit die ganze Maschiene initial einmal anläuft muss WDI in das TH Konto eine erste Sicherheit einzahlen, zb. Falls Händler die Ware nicht liefert das Geld aber schon ausgezahlt wurde. Diese Summe ist uns nicht bekannt da vermutlich schon vor Jahren einbezahlt über TH1 in Singapore unter der Annahme dass es kein Betrug war und es nie einbezahlt wurde. Das Prinzip TPA und Escrow Konten ist wichtig zu verstehen für die Beantwortung der Fragen, auch damit verstanden wird was negatives Working Capital bedeutet da WDI über die Konten erstmal negatives Working Capital aufbaut dann wieder abbaut im Gegensatz zb herkömmlichen Produktionsunternehmem.

Zu 1) Laut September 2019 hat wdi einen cash bestand von etwa 3,2 mrd davon aber sind ca. 1,2mrd einlagen 3. parteien zb eure anlagen bei boon / wdi bank. Es wird vermutet dass für das Anlaufen des Geschäfts wdi die initale Einlage als sicherheitsleistung ca. 1,5mrd leisten musste. Nun stellt sich die Frage ob die 1,9 mrd Sicherheitsleistung waren oder sicherheitsleistung + cash aus dem laufenden Geschäft dh cash dass noch nicht an die Händler ausbezahlt wurde, vermutlich letzteres. Spielt aber keine Rolle da wdi für die volle 1,9 mrd haftet - nach der rechnung 1,2 mrd einlagen dritter und 1,9 bleibt nicht mer viel an EK übrig. Lest dazu bitte die kpmg bericht die nie eine bestätigung der Escrow Konten gesehen haben

Zu 2) mit (1) stellt sich nun die Frage wieso wdi / CFO nie die Konten selbst geprüft haben, sie haben sicherheitsleistungen von 1,5-1,9 mrd auf Konten in APAC, war das alles Betrug initiert aus DE? Wurden die mrd. Einnahmen aus APAC nur aufgebläht um die 30-40% Wachstumstory zu erzählen und die Escrow Konten Über 1,9 mrd hatte man benötigt diese Story auch glaubhaft zu machen (diese braucht man halt wenn hunderte millarden abgewickelt werden sollten)? Es stinkt für mich gewaltig, die Beantwortung sollte sich jeder selbst...

Nun, jeder sollte das mal durchdenken und seine Investmententscheidung treffen, ob kaufen oder verkaufen ist irrelevant. Macht dies aber faktisch, bewusst und durchgreifend. Es ist falsch wenn einer seine Hausaufgaben nicht macht, das Prinzip nicht versteht und das Forum nutzt wie ein kleines Segelschiffchen sich links nach rechts treiben zu lassen. Happy sunday ;)  

21.06.20 21:54

1352 Postings, 2552 Tage DolphinsMax84

Der Typ disqualifiziert sich bereits nach 3 Minuten selbst.
Stützt sich auf Daten von McCrum und den 34 AlAlam Kunden.
Ein Blick in den KPMG Bericht belegt zumindest die Existenz von 33 dieser Kunden.
Zudem brauchen wir hier nicht noch eine Theorie zu den möglichen Geschehnissen  

21.06.20 21:55

2153 Postings, 1705 Tage Ksb2020Bdoan

Deinen zweiten Punkt hatten wir noch nicht.

Aber darf ich darauf Antworten?

Hypergroth wegrn technischer Neuerungen?

Ja und Nein. Die alten Baustellen müssen auch abgearbeitet werden. Das ist ein Manko bei WDI. Irgendwann muss die Entwicklung abgearbeitet werden. Ob es immer so ein High Speed braucht - ich zweifel daran. Eine kurze Periode wird es auch ohne gehen, die Entwickler sind ja noch da und habe auch schon Aufgaben. Hätten Sie nichts mehr zu tun wäre es etwas anderes.  

21.06.20 21:58
1

4699 Postings, 3031 Tage sfoa@ Bimmelbahn,

ich sehe die Kenntnisse von Freis auch als "Abwickler" für WDI als wichtiger. Natürlich ist er auch ein "Innovator" - nur auf welchem Fachgebiet, sicher (?) nicht in der Digitalisierung für Finanztechnik, obwohl er hier umfassendes Wissen sicher auch nachweisen kann. Basis-Innovation.... Freis ist Entscheidungsträger "von oben"... Unabhängig auf welchem Niveau, es ist JEDER  Manager auch ein Innovator. Freis, wie jeder Manager von diesem Kaliber, Erfahrung und Reputation, ist gut für Innovationenen... Wenn bdoan Freis eher als Abwickler denn als Innovator bezeichnet... ich glaube ich habe ihn verstanden... er bezog das sicher auf  WDI-Geschäft im Moment. Freis würde lächeln, wenn man ihm Innovationskenntnisse abspricht - das hat, wie gesagt normal jeder Manager in dieser Sphäre. Bei WDI braucht es jetzt Kenntnisse aus der Unternehmensabwicklung und vor allem dabei gute Vernetzung.
Insofern liegst Du meiner Meinung nach genau so richtig wie bdoan, wenn ich bdoan richtig gedeutet habe.  

21.06.20 22:00

2153 Postings, 1705 Tage Ksb2020Bdoan

Danke für Drinrn Beitrag- geht doch.  

21.06.20 22:02

113 Postings, 6567 Tage bdoanKsb

Wir befinden uns im digital payment markt das 30-50% jahrlich wächst. Wenn sie da nicht sprinten sind sie weg, das sehr schnell - das ist leider die Realität. Experten in dem Umfeld sind rar und wechseln heute auf morgen, in der Branche auch als walking assets tituliert da sie dort hingehen wo es cool und innovativ ist. In einem Laden zu arbeiten dem Betrug vorgeworfen wird blebt kein smarter 30-40 Jähriger wenn er beim nächsten Laden 30% mehr bekommt, ganz oben mitspielt und der Tesla als Firmenwagen gibt... ist etwas materialistisch aber realität...  

21.06.20 22:03

113 Postings, 6567 Tage bdoanKsb

... aber dann erwarte ich auch eure Meinung - sonst geht es wiederum nicht  

21.06.20 22:08
6

370 Postings, 5929 Tage RotensteinSo sieht es die SdK

So beurteilt die Schutzgemeinschaft deutscher Kapitalanleger e.V. (SdK) die Lage bei Wirecard:

"(...) 7. Sollen wir die Wertpapiere jetzt verkaufen? Wird der Kurs der WirecardAktie noch einmal steigen? Wie hoch schätzen Sie das Insolvenzrisiko ein?

Aussagen über die kurzfristige Kursentwicklung sind uns nicht möglich. Der Kurs
wird durch zu viele unbekannte Faktoren bestimmt. Einerseits sind ca. 25 – 30 % der
Aktien aktuell von Leerverkäufern verkauft worden, welche diese irgendwann wieder
zurückkaufen werden müssen. Dies kann zu einem plötzlich steigenden Kurs führen.
Wann diese mit dem Rückkauf beginnen werden, ist unklar und kommt auf deren
eigene Einschätzungen bezüglich der Lage der Gesellschaft an. Andererseits gibt es
noch Aktienpakete, die in den kommenden Wochen eventuell am Markt platziert
werden müssen. So hält der ehemalige Vorstand der Gesellschaft unserer
Einschätzung nach noch gut 8 % der Wirecard Aktien. Diese dienen zum Teil jedoch
als Sicherheit für ein 150 Mio. Euro schweres Privatdarlehen der Deutschen Bank an
Herrn Braun. Es ist aus unserer Sicht damit zu rechnen, dass die Deutsche Bank
zeitnah mit der Verwertung der Sicherheiten beginnen dürfte. Darüber hinaus hängt
die Kursentwicklung von den Nachrichten ab, die in den kommenden Tagen noch
kommen werden. Eine Aussage, wann der beste Zeitpunkt ist, um sich von den Aktien
zu trennen, ist daher nicht möglich. Wir gehen jedoch davon aus, dass langfristig die
Gesellschaft in noch größere Probleme kommen dürfte du eine sehr hohe
Insolvenzgefahr besteht. Am 19. Juni 2020 wurde bekannt, dass mit Houlihan Lokey
einer der bekanntesten Sanierungsberater von Wirecard engagiert wurde. Dieser soll
zusammen mit Wirecard eine nachhaltigen Finanzierungsstrategie für das
Unternehmen entwickeln. Wenn jedoch eine neue Finanzierungsstrategie benötigt
wird, ist das für uns gleichbedeutend damit, dass die bisherige Finanzierungsstrategie
nicht mehr intakt ist, und eine neue Finanzierung der Gesellschaft mit großen Hürden
verbunden ist, denn sonst würde man hierfür ja keinen Sanierungsberater benötigen.
Wir kennen Houlihan Lokey gut. Bereits in den Fällen Q-Cells, Escada und
Solarworld waren diese mit an Board. In keinem der Fälle ist am Ende für die
Eigentümer des Unternehmens, also die Aktionäre, noch etwas zum Verteilen
übriggeblieben. Stets kam es zur Insolvenz. Dies muss hier nicht so Enden, jedoch
gibt es einige Punkte, die klar gegen eine positive Entwicklung sprechen:

1. Wirecard vermisst 1,9 Mrd. Euro. Diese seien laut Vorstandsangeben in
einem kriminellen Akt verloren gegangen. Die philippinischen Banken,
welche angeblich die Guthaben des Wirecard-Konzerns gehalten haben
sollen, haben jedoch bekanntgegeben, dass Wirecard nie Kunde war. Auch
die philippinische Notenbank hat dementiert, dass jemals Treuhandgelder von
Wirecard in das Finanzsystem der Philippinen geflossen sind. Es ist aus
unserer Sicht daher davon auszugehen, dass die von Wirecard angegebenen
Umsätze entweder nie erzielt wurden, und somit das Guthaben auch nie
vorhanden war. Oder, sofern das Guthaben vorhanden gewesen sein sollte,
dieses tatsächlich in den letzten Monaten in einem kriminellen Akt veruntreut
wurde. Aus anderen Fällen, zum Beispiel der Mox Telecom AG, kennen wir
Sachverhalte, bei denen Gelder im Ausland verschwanden. Die Such- und
Rückholaktionen verliefen in allen Fällen stets erfolglos, da die Deutschen
Behörden meist zu zaghaft und langsam reagierten, und in den asiatischen
Ländern das Rechtssystem auch nicht so ausgeprägt war, um schnell die Täter
überführen zu können. Wir gehen daher davon aus, dass hier eine nur sehr
geringe Chance besteht, die Gelder zurückzubekommen, falls diese
tatsächlich entwendet worden sein sollten.

2. Sollten die Gelder in der Vergangenheit erst gar nicht erwirtschaftet worden
sein, es sich also um Scheinumsätze handeln, droht Wirecard aus unserer
Sicht nicht nur die Zahlungsunfähigkeit, sondern vor allem auch die
bilanzielle Überschuldung, also das die Verbindlichkeiten das Vermögen
übersteigen. Denn dann wären wohl die im Einzelabschluss der Gesellschaft
zum 31.12.2018 aufgeführten Forderungen gegenüber verbundenen
Unternehmen in Höhe von 920 Mio. Euro deutlich zu berichtigen. Auch die
Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 1,289
Mrd. Euro ist dann aus unserer Sicht zu hinterfragen und wohl auch zu
berichtigen. Da Wirecard zum 31.12.2018 ein Eigenkapital in Höhe von 792
Mio. Euro aufgewiesen hat, wäre eine bilanzielle Überschuldung unserer
Einschätzung nach wahrscheinlich. Eine positive Fortführungsprognose
könnten wir für den Fall auch nicht erkennen. Denn operativ dürfte der
Schaden für Wirecard enorm sein. Wir gehend davon aus. Dass aktuell keine
neuen Kunden gewonnen werden können, und bestehende Kunden sich einen
Wechsel zur Konkurrenz überlegen werden. Denn wer vertraut sein Geld
einem Zahlungsabwickler an, der selber ein Guthaben über 1,9 Mrd. Euro
nicht mehr findet? Hinzu kommt, dass Wirecard eventuell auch Probleme
bekommen könnte, zukünftig noch Zahlungen abwickeln zu dürfen. Wirecard
ist auf die Zusammenarbeit mit Kreditkartenunternehmen wie Visa und
Mastercard und auf Kooperationen mit Banken angewiesen. Ob diese
zukünftig die Geschäftsbeziehungen unter diesen Umständen
aufrechterhalten werden, erscheint uns sehr zweifelhaft.

Aus unserer Sicht überwiegen daher die Risiken die Chancen aktuell bei weitem. Dies
muss jedoch nicht gleichbedeutend damit sein, dass der Kurs auch in den kommenden
Tagen weiter fallen wird. Wir rechnen kurzfristig mit hohen Schwankungen bei Kurs.
Mittelfristig gehen wir jedoch davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit deutlich größer
ist, dass der Kurs weiterhin fallen wird. Denn auch bei einem Kurs von 20 Euro ist
die Gesellschaft noch mit rund 2,5 Mrd. Euro an der Börse bewertet, was unter den
aktuellen Umständen sehr hoch erscheint, sofern sich herausstellen sollte, dass die
fehlenden 1,9 Mrd. Euro nie erwirtschaftet worden sind. Dies wäre unserer Meinung
nach gleichbedeutend damit, dass die Gewinne der Wirecard AG der letzten Jahre
nicht existierten (...). Wir sehen also ein großes Risiko, dass mittelfristig auf Sicht von 3 Monaten der Kurs
der Aktie weiterhin fallen wird.

8. Halten Sie ein Übernahmeangebot für die Wirecard Aktien für
wahrscheinlich?

Ein Übernahmeangebot für die Wirecard AG halten wir für extremst
unwahrscheinlich. Die Gesellschaft befindet sich in einer schweren Krise. Die
Aussagekraft der bisher publizierten Unternehmenszahlen erscheint sehr begrenzt.
Ferner haben große Investoren wie die Fondsgesellschaft DWS bereits Klagen auf
Schadensersatz angekündigt. Hier verbergen sich ebenfalls Milliardenrisiken
dahinter, die ein potentieller Käufer auch mittragen müsste. Eine Übernahme der
Wirecard AG als Ganzes im Rahmen eines Übernahmeangebotes an alle Aktionäre
halten wir für völlig ausgeschlossen. Es könnte jedoch sein, dass einzelne Teile des
Konzerns, zum Beispiel die Wirecard Bank AG, das Interesse von Wettbewerbern
wecken. Diese würden jedoch dann wahrscheinlich nur die betreffenden
Tochtergesellschaften erwerben, bzw. im Rahmen eines Assetdeals nur die
Vermögenswerte dieser herauskaufen.

Quelle:
https://sdk.org/assets/Klageverfahren/Wirecard/...rd-Newsletter-2.pdf  

21.06.20 22:09

4699 Postings, 3031 Tage sfoaWenn

Bdoan dem Mr. Freis generell Innovationskenntnisse aus/in der Finanzbranche absprechen würde, wäre ich nicht seiner Meinung. Nur, wie gesagt, Innovationen sind "laufende Zukunftstätigkeiten". Und genau daran geht WDI nicht pleite, wenn da gerade weniger Manpower aufgewendet wird. @bdoan, mit weniger "Innovation" im Moment und volle Power auf die angesagten Lösungen, wird GAR NICHTS kaputt gemacht. Ausserdem, diese Innovationen, wie sie im WDI-Geschäft kontinuierlich erforderlich sind, laufen zwangsweise weiter! Volle Kraft für die Geschäftsfortführung verwenden, Spielereien später wieder. Der ganze Entscheidungsprozess zur Geschäftsfortführung zieht sich ja nun nicht über Jahre hin...  

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