Calyptes Daten auf dem AIDS-Kongress in Bangkok überzeugen 20.07. 12:04
Gestern gab Calypte Biomedical (OTC Bulletin Board:CYPT; WKN:765254) grünes Licht im Hinblick auf die informelle Untersuchung durch die Börsenaufsicht, die nun glücklicherweise ohne die Einleitung von Maßnahmen gegen das Unternehmen von Seiten der SEC zu Ende gegangen ist. Leider konnte die Aktie von Calypte von dieser positiven Nachricht nur kurz nach deren Veröffentlichung profitieren. Zum Handelsschluss an den US-Börsen lag das Papier dann leider wieder mit einem Prozent im Minus.
Dass es gegenwärtig bei den allermeisten Unternehmen ohne ersichtliche Gründe eher gen Süden geht, das bekam auch Calypte am gestrigen Handelstag wieder einmal zu spüren. Dass die Investoren gegenwärtig einfach keine Lust zum Kauf von Aktien verspüren, das zeigen auch die doch recht ermutigenden Daten eines erst kürzlich beendeten Feldversuches mit dem schnellen HIV-Test von Calypte. Die auf dem XV. Internationalen AIDS Kongress in Bangkok vorgestellten Ergebnisse dieses Versuches sprechen nämlich eher für, denn gegen Calypte.
Die Ergebnisse basieren auf einer statistisch signifikanten Anzahl von Patienten, die im Rahmen einer kontrollierten klinischen Studie an der Thai Red Cross Anonymous HIV Klinik im Thailändischen Bangkok durchgeführt wurde. Getestet wurden, neben dem schnellen HIV-Antikörper Bluttest, auch Calyptes normaler Bluttest zum Nachweis von HIV sowie der HIV-Test, der Speichel als Probenmaterial nutzt. Letzterer Test ist besonders interessant, da sich Speichel sehr viel einfacher und ohne das Infektionsrisiko, das bei Blut stets gegeben ist, durchführen lässt.
Die Studien mit allen drei Tests zum Nachweis von HIV, die an der thailändischen Klinik durchgeführt wurden, starteten im April 2004. Die extern durchgeführten Studien, deren Ziel die externe Evaluierung der drei Calypte Testverfahren war, wurden im Juni 2004 beendet und die Ergebnisse an die Verantwortlichen der XV. Internationalen AIDS Konferenz überstellt.
Insgesamt wurden 1023 Personen getestet, wovon 392 seropositiv, 631 dagegen seronegativ waren. Der reale Antikörperstatus aller Studienteilnehmer wurde mit einem, normalerweise als Routinetest in der Klinik verwendeten, Assay ermittelt, der als Probenmaterial Blut verwendet. Die anschließende Testung der Patienten mit Calyptes schnellem Bluttest erbrachte hinsichtlich der Ergebnisse eine 100-prozentige Übereinstimmung mit dem standardmäßig genutzten Routinetest der Klinik. Ein ausgezeichnetes Ergebnis, dass wohl als valide angenommen werden kann, da es unabhängig von Calypte von externen Wissenschaftlern ermittelt wurde.
Ähnlich positiv gestalteten sich auch die Daten des Speicheltests, die eine Sensitivität von immerhin 99,5% demonstrieren konnten. Die beiden falsch negativen Ergebnisse stammten von Patienten, die bereits mit anti-retroviralen Medikamenten behandelt wurden und folglich deutlich geringere HIV-Konzentrationen aufweisen. Da Patienten, die bereits eine Behandlung erhalten, nicht die Hauptklientel für einen HIV-Diagnosetest sind, können die beiden falsch negativen Ergebnisse guten Gewissens vernachlässigt werden. Die Spezifität des Speicheltests betrug 100 Prozent, es wurden also nur HI-Viren detektiert.
Der Urintest zum Nachweis von HIV besaß eine 99-prozentige Empfindlichkeit und eine ebenfalls 100-prozentige Spezifität. Die von Calypte entwickelten HIV-Detektionsverfahren, die entweder Blut, Speichel oder Urin als Probenmaterial nutzen, besitzen demnach eine Genauigkeit von 100 Prozent, 99,8 Prozent und 99,6 Prozent. Die Studienergebnisse können auf jeden Fall als exzellent bezeichnet werden, wann allerdings die Börse diese Exzellenz erkennt und auch entsprechend honoriert bleibt abzuwarten. Der schnelle Bluttest von Calypte kann auf jeden Fall mit den besten bisher am Markt befindlichen HIV-Test Schritt halten. Und selbst der sehr viel einfacher, sicherer und billiger durchzuführende Speicheltest kann leicht mit vergleichbaren Produkten am Markt mithalten.
Es laufen bei Calypte gegenwärtig zwar noch einige Studien, doch der Ausgang des ersten Feldversuches in Thailand spricht dafür, dass Calypte die getesteten diagnostischen Tests nun herstellen und möglichst international vermarkten wird. Calypte ist ziemlich siegessicher was den Erfolg seiner Produkte angeht.
Ein Blick auf die Sicherheit der Produkte, deren Genauigkeit und deren relativ günstigen Preis spricht tatsächlich dafür, dass die Akzeptanz für Calyptes Tests in Zukunft noch steigen dürfte. Doch solange Calypte nicht „nackte“Zahlen sprechen lässt, solange werden sich wohl auch Investoren noch etwas zurückhalten.
© Biotech-Experte - BörseGo GmbH
|