Bloom Energy
Bloom hat jetzt viel schneller als erwartet die Refinanzierung der ausstehenden Wandelanleihen durchgeführt, indem diese einfach auf den 31. Dezember 2021 prolongiert wurden und a) der Zins auf zehn Prozent erhöht und b) der Wandlungskurs in Aktien auf 8 US-$ (von 11 US-$) gesenkt wurde. Das kostet Bloom zwar mehr Geld via Zinsen, aber beendet die Unsicherheit, die Shortseller da wohl ausgemacht hatten. Diese stockten ihren Short-Interest gar um 2 Mio. Aktien auf nun circa 20,7 Mio. (30. März) auf. Sie setzen unverändert auf fallende Kurse.
Ich tue genau das Gegenteil und erwarte mittelfristig feste Kurse. Grundlage sind die Äußerungen und die Prognose des CEO, dass das zweite Halbjahr 2020 der Bringer sein wird und 2020 zu einem insgesamt guten Jahr werden lässt. Das erste und zweite Quartal werden wegen der Corona-Krise nicht gut ausfallen. Börse ist aber Zukunft und setzt auf diese.
Parallel erwarte ich, dass Bloom Energy einen „Teil des Kuchens“ abbekommt, der sich aus der Situation des Stromproduzenten PG+E ableiten lässt: Dieser durch die Waldbrände in Kalifornien unter Konkursschutz geflüchtete Energie- und Stromversorger soll demnächst basierend auf einem Reorganisationsplan wieder neu aufgestellt werden. Als eine Maßnahme plant PG + E die Entwicklung von 20 Mikrogrids in 2020 und weiteren 28 in 2021 ff mit Investitionen von geschätzt über 1 Mrd. US-$. Bloom Energy als Hersteller von solch netzunabhängigen BZ-Kraftwerken könnte da einen Anteil bekommen – ohne Obligo – zumal die Art der Energieproduktion umweltfreundlich abläuft, hoch-effizient ist und Umweltstandards setzt. Die Entscheidung über die Vergabe von Aufträgen und der Beendigung der Konkursschutzzeit soll im zweiten Quartal kommen.
Es gibt zudem immer wieder Gerüchte, die amerikanische Notenbank FED würde Restriktionen erlassen, die Short-Sales (Leerverkäufe) untersagen oder wenigstens beschränken könnten. Dies könnte bei Bloom für ein besonderes Momentum im Kurs führen, da ja 20,7 von circa 70/75 Mio. Aktien (free float – frei handelbar) leer verkauft worden sind. Ein Short-Squeeze ist dann eine mögliche Folge – ohne Obligo.
In Europa haben einige Länder dies bereits gemacht – außer Deutschland. Hier sei der Hinweis angebracht, dass Short-Sales in sehr schwachen Börsenphasen dem Kursrückgang noch einen zusätzlichen Schlag versetzen und unter Umständen sogar dazu führen, dass gewiefte Hedgefonds dadurch an wichtige Unternehmensanteile zu niedrigen Kursen gelangen können. Short-Sales bergen also gewisse Gefahren. Klar ist aber auch, dass Short-Sales eine Art Marktmechanismus sind bzw. dazu gehören. Nur haben wir es gegenwärtig mit einer Krisensituation zu tun, wo solch gesetzliche Maßnahmen (s. o.) dann doch denkbar sind, um stabilisierend zu wirken.
In den USA spricht indes die Nähe von großen Investmentbanken zur Regierung/Finanzministerium u.a. dagegen, dass Short-Sales restricted werden – aber man weiß ja nie. Für Bloom und dessen Aktienkurs wäre es – in case – die Basis für eine Kursexplosion – we all guess.
https://www.hzwei.info/blog/2020/04/14/...ienboersen-weiter-im-griff/