Ressort: Blue News Deutschland Deutsch, 16.06.2004 12:26:44
US - Film Mafia vs. Intertainment
US - Film Mafia vs. Intertainment
FBI, Einbrüche, 100 Mio Usd Klage, Telefonwanzen, drohende Insolvenz. Die realen Vorgänge rund um Intertainment sind spannender als jeder der zahlreichen Kinofilme, die der Münchner Filmproduzent und -händler in den letzten Jahren veröffentlicht hat - und dies ist keine Kritik an der Qualität der Filme, sondern Ausdruck des Ausmaße des Skandals, dessen Opfer Intertainment zu sein scheint.
Den Anfang nahm die unheilvolle Geschichte mit einer auf dem Gipfel der Medieneuphorie 1999 abgeschlossenen Partnerschaft. Intertainment kaufte sich die Europa-Rechte für die von dem US-Produzenten Franchise produzierten Filme für 47 Prozent des Budgets. Systematisch soll Franchise dann den Münchnern überhöhte Budgets vorgelegt haben, wodurch Intertainment ein Schaden von über 100 Millionen Dollar entstanden sein soll. Doch nicht nur Franchise selbst, sondern auch zwei geschäftlich mit Franchise verbundene Versicherungsgesellschaften und eine Bank sollen an dem Betrug an den Münchnern beteiligt gewesen sein. Sie hätten gewusst, dass die Zahlen gefälscht sind, diese aber gegenüber Intertainment bestätigt. Gegen diese „organisierte Kriminalität“ hat Intertainment auch mit Klagen gegen diese Institutionen reagiert.
Doch nicht nur vor den US - Gerichten musste Intertainment zuletzt kämpfen, sondern auch abseits dessen häufte sich Aussergewöhnliches, was natürlich auch Zufall sein kann, aber nicht muss. So berichtete Intertainment CEO Rüdiger Baeres auf der HV über „intensive Hacker-Angriffe auf die EDV-Anlage“, dass „in unsere Büroräume in Ismaning eingebrochen wurde und die Täter dabei Firmendokumente durchsuchten - aber keine Wertgegenstände mitnahmen -, und dass über Monate hinweg das Telefon eines unserer Mitarbeiter abgehört wurde. Über die Abhöraktion hat uns die amerikanische Bundespolizei FBI informiert.“ Das FBI wurde darauf aufmerksam, als sie die Räume eines Privatdetektivs durchsuchte. Der Privatdetektiv sei in Los Angeles sehr bekannt und werde angeblich oft von Klienten aus der Filmwirtschaft engagiert.
Doch diese Nebengeräusche sind nichts gegen die Bedeutung der lange verzögerten und verschobenen Gerichtsentscheidung, die nun endlich ansteht. Eine Sprecherin konnte den im Internet kursierenden Termin der Entscheidung am 16.06. um 18 MEZ nicht bestätigen, die Jury berate derzeit auf das Urteil, nur diese selbst wisse wann sie zur Entscheidung kommt. „Diese kann aber derzeit jeden Tag erfolgen“. Mehr dazu in der heutigen Ausgabe der BLUeBULL today:
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