"Chinas Gegenzölle ruinieren den wirtschaftlichen Vorteil der USA im Handelsstreit. Das zeigen neueste Zahlen aus dem ifo Institut. „Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat bisher vor allem China geschadet. Aber die chinesischen Gegenzölle auf US-Produkte drehen den US-Vorteil ins Minus“, sagt Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft. „Die statischen ökonomischen Effekte der bereits eingeführten amerikanischen Zölle werden China jährlich mit 9,3 Milliarden Euro belasten, in aktuellen Preisen, während die USA, vor allem durch höhere Zoll-Einnahmen, einen volkswirtschaftlichen Vorteil von 3,5 Milliarden Euro erhalten. Die Gegenzölle Chinas drehen aber dann das amerikanische Plus in einen Schaden von rund 2,6 Milliarden Euro, während sich der chinesische Verlust auf 5,7 Milliarden Euro verringert. Die chinesische Wirtschaftsleistung schrumpft also immer noch in etwa doppelt so stark wie die amerikanische.“ Durch die bisherigen Zölle steigt die Wertschöpfung der US-Industrie um etwa 0,04 Prozent, während sie im US-Agrarsektor um 0,48 Prozent sinkt. Der Dienstleistungssektor verliert 0,04 Prozent seiner Wertschöpfung über indirekte Effekte.
Die dreitägigen Gespräche zwischen den weltgrößten Volkswirtschaften USA und China zur Beilegung des Handelskonfliktes sind nach Angaben aus Peking positiv verlaufen. Chinas Handelsministerium sagte am Donnerstag, die Verhandlungen hätten „das gegenseitige Verständnis vergrößert und eine Grundlage geschaffen, um die Besorgnisse beider Seiten anzusprechen". Gleichwohl sind die Parteien von einer Grundsatzeinigung noch ein gutes Stück entfernt. Das Büro des amerikanischen Handelsbeauftragten berichtete, es sei in Peking auch die Notwendigkeit diskutiert worden, dass eine Vereinbarung vollständig erfüllt und die Umsetzung beständig und überprüft werden müsse. Es gehe um Wege, wie die Handelsbeziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften gerecht, wechselseitig und ausgewogen gestaltet werden können. Als nächster Schritt könnte ein Treffen zwischen dem chinesischen Chefunterhändler, Vizepremier Liu He, und dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer erfolgen."
Quelle: www.godmode-trader.de
|