Auf den ersten Blick scheint Barclays am billigsten aus den von britischen (und anderen Banken) angerichteten Manipulationen im Devisenhandel, beim LIBOR-Zins und beim "Verkauf" unsinniger Dienstleistungen davon gekommen zu sein.
Aber bitte nicht ausblenden, dass auch über Barlays diverse Schwerter schweben, die weiter viel Geld kosten werden: Devisen-Handelsmanipulationen werden noch weiter untersucht. Barclays sei zwar wegen der Selbstanzeige in den USA dort vor (weiteren) Strafzahlungen geschützt. Aber das kann sich im Zuge des "Banken-bashing" noch ändern. Es liegt auf der Hand, dass einflussreiche Lobbygruppen die Verfehlungen nicht-amerikanischer Banken nutzen, diese kräftig zu schwächen. US-Schadenersatzklage mit Bezug auf die manipulativen Festsetzungen des LIBOR-Zinssatzes sind konkret bereits im anrollen: darunter eine Klage der mächtigen US-Einlagenversicherung FDIC.
Die Schweizer Zeitung Finanz und Wirtschaft hatte darauf am 26.04. hingewiesen und den für Strafzahlungen bei Barclays zurückgestellten Betrag mit 485 Mio Pfund beziffert. Ich kann mir nicht vorstellen, das dies ausreicht. Und entsprechend gehe ich von weiteren Hunderten von Millionen Pfund aus, die Barclays noch "kassenwirksam" zahlen muss. Hinzu kommt dann noch ein negativer "news-flow". Deshalb scheint es für Euphorie auf Grund der massiven Kosteneinsparungen mit Personalabbau zu früh zu sein. |