das ist super für rbs und den ganzen sektor ;-)
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Quartalsbilanz: US-Großbank JP Morgan macht kräftig Kasse JP Morgan hat die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die US-Bank hat im vierten Quartal 74 Cent je Aktie verdient. Erwartet wurden 61 Cent. Damit ist der Auftakt für die Bilanzsaison der Bankenbranche prächtig geglückt. Weniger prächtig sind allerdings die Prognosen für Branche in den kommenden Monaten.
Artikel Multimedia Kurse von Nils RüdelMerken Drucken Senden Bookmark Embedden Hauptquartier von JP Morgan in Manhattan. Quelle: ap DÜSSELDORF. Jamie Dimon darf sich entspannen. Noch Anfang der Woche war der Chef der US-Großbank JP Morgan Chase von einem Kongressausschuss zur Finanzkrise in die Mangel genommen worden, doch am heutigen Freitag kann er zumindest seine Aktionäre beglücken: Mit einem Ergebnis von 3,3 Mrd. Dollar oder 74 US-Cent pro Aktie – deutlich mehr als die erwarteten 61 Cent und erst Recht mehr als die sieben Cent im Vorjahreszeitraum (oder 702 Mio. Dollar). Verantwortlich dafür ist allem das Investment-Banking.
Auch übers Jahr gesehen hat die nach Bilanzsumme zweitgrößte amerikanische Bank, die im Laufe der Krise in jedem Quartal schwarze Zahlen schrieb, zumindest laut Prognosen kräftig dazuverdient: Das Nettoergebnis hat sich nach einer Bloomberg-Umfrage unter Analysten fast verdoppelt, von 5,6 Mrd. Dollar im Krisenjahr 2008 auf 10,7 Mrd. Dollar im Jahr eins nach dem großen Crash. Damit setzt JP Morgan, die als erste US-Bank für das Schlussquartal und das abgelaufene Jahr ihre Zahlen vorlegte, die Messlatte für die anderen Großinstitute.
Eigentlich macht traditionell die Investmentbank Goldman Sachs den Anfang bei der Vorstellung der Zahlen. Doch der Wall-Street-Primus hatte den Termin um eine Woche verschoben. Beobachter glauben, dass Bankchef Lloyd Blankfein schlicht Ärger befürchtet: Mit den Jahreszahlen legen die Banken auch offen, wie viel vom Gewinn die Mitarbeiter an Boni abbekommen werden. Und für Goldman-Sachs-Banker dürfte es dieses Jahr Geld regnen. Nach Schötzungen wird jeder Angestellte für 2009 rund 717 000 Dollar erhalten haben. Das ist deutlich mehr als der bisherige Rekord aus 2007 mit 661 000 Dollar.
Warum also nicht anderen den Vortritt lassen mit solch für die Öffentlichkeit schwer verdaulichen Nachrichten? „Ich kann mir schon vorstellen, dass Goldman Sachs nicht die Prügel einstecken wollte“, sagt Experte Konrad Becker von der Privatbank Merck Finck. „Sie haben in den vergangenen Monaten ja schon genug Schelte abbekommen.“
Goldman selbst wollte die Verschiebung des Termins nicht offiziell begründen. Allerdings könnte es auch an der knappen Zeit liegen: Bei der Investmentbank hat sich wie auch bei Konkurrent Morgan Stanley das Geschäftsjahr verschoben und endet nun nicht mehr Ende November, sondern einen Monat später. Beide Institute wollen am 21. Januar berichten. Nun muss also JP-Morgan-Chef Dimon als erster über die Höhe der Boni Auskunft geben, die er bei der Anhörung vor der Financial Crisis Inquiry Commission (FCIC) in Washington vehement verteidigt hatte. Die Vergütungspraktiken bei seinem Institut „waren und bleiben angemessen“, hatte Dimon gesagt. Zur Rolle der Banken in der Kreise meinte er lediglich: „Wir haben Fehler gemacht, es gibt eine Reihe von Dingen, die wir hätten besser machen können“.
Die Krise ist derweil noch lange nicht ausgestanden, im Gegenteil: Für die Banken brechen nach Meinung vieler Experten wieder schwierigere Zeiten an. Während sich JP Morgan und Goldman Sachs zu den Gewinnern zählen dürfen, geht es der Citigroup und der Bank of America noch immer vergleichsweise schlecht.
Beide ächzen unter anderem unter hohen Gebühren und Zinsen, weil sie erst Ende des Jahres ihre jeweils 45 Mrd. Dollar schweren Staatshilfen zurückzahlen konnten. Bei der Citigroup, die am kommenden Dienstag ihre Zahlen vorlegt, rechnen Analysten laut Bloomberg mit einem Ergebnis je Aktie von minus 58 Cent. Für die Bank of America, die am Mittwoch dran ist, erwarten sie minus 20 Cent.
Noch viel schlechter stehen aber die meisten der rund 8 000 mittleren und kleineren US-Banken da, von denen laut US-Einlagensicherungsbehörde FDIC allein 140 im vergangenen Jahr pleite gingen. Sie bekamen die Rezession voll zu spüren, vor allem wegen ausfallender Kredite und dem zusammengebrochenen Immobilienmarkt. Die großen Banken dagegen konnten durch die Staatshilfen und das billige Geld der Notenbanken die Verluste durch Gewinne am Kapitalmarkt wettmachen.
Das zeigen auch die neuen Zahlen von JP Morgan. Grund für die Ergebnissteigerung sind demnach vor allem die deutlich gestiegenen Umsätze im Investment-Banking, da Unternehmen und Staaten im vergangenen Jahr viel Geld benötigten. Anders sieht allerdings die Lage bei JP Morgans Privatkundengeschäft aus: Wegen hoher Kreditausfälle blieb dort am Ende ein Minus. „Wir bleiben vorsichtig“, sagte Bankchef Dimon. Für faule Kredite legte die Bank im Schlussquartal weitere 1,9 Mrd. Dollar zurück.
Überhaupt warnen Experten bereits, dass die Zeiten der hohen Gewinne für die Banken fürs erste vorbei sind. Nach der spektakulär schnellen Erholung einiger Institute spüren diese im vierten Quartal nachlassende Einnahmen bei Renten und im Aktienhandel. Außerdem drohen hohe Kosten durch neue Finanzmarkt-Regeln wie etwa der Forderung nach mehr Eigenkapital. „Der Erholungstrend in der Branche ist bedroht“, hatte Ian McCafferty, Chefvolkswirt des britischen Unternehmerverbandes CBI, kürzlich im Handelsblatt gewarnt. In einer Umfrage hatten sich 83 Banken in der Londoner City so pessimistisch gezeigt wie Ende 2008 nicht mehr. |