Es geht ja kurz vor dem Hearing am 19.12. richtig turbulent zu. Aber der Reihe nach.
Das Wichtigste in Kürze:
Hat sich etwas zum Fall geändert? Nein!
Was passiert am 19.12.2019? Dazu sagt uns die Tagesordnung ( http://www.kccllc.net/wamu/document/0812229191217000000000001 ) Es gibt nur einen Tagesordnungspunkt. Und zwar wird nur über den Antrag des WMILT verhandelt, die Fälle zu schließen. Zu diesem Tagesordnungspunkt gibt es auch nur einen Einspruch seitens Alice Griffin. Das bedeutet, die Richterin wird zu den Punkten von A.G. entscheiden müssen, ob die Fälle geschlossen werden können, ohne, dass die Berufung von A.G. beim Berufungsgericht entschieden wurde. Darüber hinaus wird die Richterin auch über den Antrag des WMILT befinden und, meiner Meinung nach, dem Antrag des WMILT zustimmen und die Schließung der Fälle befürworten.
Jetzt mal meine Gedanken zu den ganzen „Turbulenzen“:
Da die Frist für „Objections“ ja abgelaufen ist, reichte der WMILT am 16.12. eine ausführliche Antwort zu verschieden Punkten von A.G. ein, wo er explizit auf WMI-Werte einging. Der WMILT erwähnte, dass es nur einen MBS Trust gegeben habe, der damals auch liquidiert worden sei. Dann gäbe es keine WMI-Safe-Harbor Werte und auch keine versteckten WMI-Werte. Darüber hinaus sei die Arbeit des WMILT sehr transparent gewesen. Und da hat der WMILT vollkommen Recht, denn alles, was ihn angeht, ist die Restabwicklung der Insolvenz. Und die betrifft ausschließlich den internen Insolvenzfall. Also alles, was im Rahmen der Insolvenzverhandlungen behandelt und beschlossen wurde. Demnach KEINE Safe Harbor Werte und auch KEINE externen WMI-Werte. Der WMILT hat nicht gelogen. Beim Thema Transparenz musste ich schon grinsen, denn der WMILT ist sehr transparent wenn es darum geht, die Verdienstbescheinigungen einzureichen und den aktuellen Wasserfall-Auszahlungsstand zu dokumentieren. Alles Wichtige für die Aktionäre darüber hinaus war und ist so transparent wie eine Aluminiumplatte! Der WMILT hat sich richtig Mühe gegeben, die Punkte von A.G. zu entkräften, um vor Gericht einen besseren Stand zu haben (das wird Rosen zu 100% am 19.12. vor Mary Walrath anbringen, dass der WMILT ja sehr gewissenhaft und hart gearbeitet habe, um alles sauber, fein und korrekt zu behandeln…).
Alice Griffin hingegen antwortete dem WMILT prompt einen Tage später in einer ausführlich Stellungnahme, wo Sie Ihre wichtigen Punkte klar macht:
- der Trust könne nicht nachweisen, dass die FDIC WMI-Gelder nicht beschlagnahmt und aufbewahrt hat.
- Prozesserlöse aus Klagegründen seien Eigentum von WMI… hier schreibt A.G.: „10. Wie in Abschnitt 1.140 des Plans klar dargelegt, schließt das Eigentum des Liquidationstrusts Rückflüsse als "Prozesserlöse" im Sinne von Abschnitt 1.145 aus. Dies sind Rückflüsse aufgrund von Klagen, jedoch ohne Vermeidungsmaßnahmen. Das Vermögen ist nicht unter der Zuständigkeit des Liquidationstrusts, aber aus irgendeinem Grund verbringt der Trust fast zwei Seiten seiner Antwort damit, sich über sie zu beschweren. [da hat A.G. in meinen Augen aber den Nagel so richtig auf den Kopf getroffen] Wenn Prozesserlöse verfügbar werden, kann jeder, der ein Recht auf die Liquidation von Trustanteilen hat (z.B. Mitglieder von Equity), diese von WMI oder dessen Nachfolger erhalten, und das ist ein Grund, warum Griffin versucht, Informationen für die beiden Eigenkapitalklassen zu erhalten.“
- Equity sei berechtigt, mehr über WMI zu erfahren; Equity hat das Recht, das Verhältnis zwischen Mr. Cooper und WMI zu kennen (z.B. über eventuell anfallenden Prozesserlöse, über die 6 Milliarden Dollar an Nettobetriebsverlusten, über die Fusion von WMI Holdings Corp. zu WMIH Corp., über die Erwähnung von Mr.Cooper als „non-objector“ bei Steuerrückerstattungen und über das immer noch nicht genau geklärte Verhältnis von Mr.Cooper und WMI)
- alle Dokumente bzgl. Equity seien aufzubewahren
- keine Kontrollinstanz unterstütze die Schließung der Fälle, bevor nicht eine Entscheidung über die Berufung gefallen sei
Auch wenn Alice Griffin keine „harten Fakten“ gegen die Trustarbeit vorbringen kann, so hat Sie doch recht klar aufgezeigt, dass von „Transparenz“ bei der Arbeit des WMILT keine Rede sein kann. Dies wird das Gericht sicher nicht dazu bringen, die Fälle abzuschließen (damals hat Rosen z.B. mehr als 24h/Tag abgerechnet… alle Gehaltsabrechnungen des WMILT gingen unkontrolliert durch…). Folglich wird die fehlende Transparenz des WMILT das Gericht nicht im Geringsten beschäftigen.
Und jetzt noch zu Gedanken, die mir doch schon einige Male bei Alice Griffin kamen:
Wie groß ist die Möglichkeit, dass Sie ein zweiter „Nate Thoma“ wird? Man könnte durchaus Parallelen zu Nate Thoma damals sehen. Bis 2009 verklagte die WMI durch Weil Gotshal & Manges (hauptsächlich vertreten durch Brian Rosen) JPM/FDIC (grob gesagt) wegen unrechtmäßiger Beschlagnahme und Verteilung der Werte. Ende 2009 wendete sich plötzlich das Blatt. Die Klage wurde fallen gelassen. Kurze Zeit später wurde das GSA ins Leben gerufen und im März 2010, bei der Veröffentlichung von POR1 wurde klar, dass es nun nicht mehr um die unrechtmäßige Zerlegung der WaMu ging, sondern darum, die WMI-Reste den Gläubigern zu geben und die Aktionäre sterben zu lassen! Die meisten kennen das noch sehr genau. Das Interessante bei der Geschichte ist, dass die Richterin, also die gleiche wie heute immer noch, damals auf Initiative von wenigen Aktionären (über den US-Trustee) ein Aktionärskommitee zulies (das EC). Und in der Folge lehnte die Richterin alle!! weiteren Versuche ab, die Aktionäre auszubuchen. POR1 bis POR6 wurden alle abgelehnt. Bis dahin sahen die WMI-Anwälte nicht im Geringsten ein, die Aktionäre mit einzubeziehen. Später zeigte sich auch, dass Weil Gotshal & Manges auch für JPM arbeitete… klar also, dass Brian Rosen so leichtes Spiel hatte, JPM raus zu halten und gegen die Aktionäre vorzugehen. Erst in seiner Amtszeit beim WMILT verließ Rosen Weil Gotshal & Manges und wechselte zu PROSKAUER ROSE LLP… ein Schelm, der… … Erst als Nate Thoma auftrat, wurden ratz fatz die Hedgefonds des Insiderhandels überführt, der POR6 umgeschrieben, der POR7 verhandelt und plötzlich waren wir Besitzer der reorganisierten WMI. Was ist, wenn die Richterin durch Alice Griffin einen „neuen Stein“ ins Rollen bringen kann? Ohne das plötzliche Auftreten von A.G. wäre das nicht möglich. Sollte es, so wie A.G. es anspricht, doch möglich sein, dass WMI-Werte, die nicht Gegenstand des Insolvenzprozesses waren, auf einmal Gegenstand des Wasserfalls werden? Wieso trat A.G. erst am Ende des Wasserfalls auf, wo alles so gut wie erledigt war? Ich will ja nicht den Teufel an die Wand malen und den bevorstehenden Abschluss zerstören, aber der Gedanke hat schon was… in meinen Augen aber doch sehr unwahrscheinlich. Und morgen sollte sich das auch alles erledigt haben.
Was gibt es also Neues? Nichts! ...altbekannte Bekundungen, dass es doch jetzt endgültig (übrigens zum x-ten Male) vorbei sei ...darauf folgende persönliche Wortgefechte ...der ganz normale Kram eben.
Morgen werden wir nur eine Entscheidung darüber bekommen, ob der Schließung der Fälle zugestimmt wird oder nicht. Mehr oder weniger wird in meinen Augen nicht passieren. Also alles nach Plan.
LG union
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