MLP beendet Joint Venture

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neuester Beitrag: 05.07.02 19:18
eröffnet am: 05.07.02 14:20 von: Guido Anzahl Beiträge: 3
neuester Beitrag: 05.07.02 19:18 von: Pichel Leser gesamt: 2049
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05.07.02 14:20

4391 Postings, 8163 Tage GuidoMLP beendet Joint Venture

Freitag, 5. Juli 2002
Abschied von Österreich
MLP beendet Joint Venture  

Der Finanzdienstleister MLP gibt nach eigenen Angaben sein
Gemeinschaftsunternehmen mit der österreichischen
Versicherungsgesellschaft UNIQA auf.
MLP war über die Tochter MLP Lebensversicherung mit 50 Prozent an UNIQA beteiligt, die sich auf fondsgebundene Lebensversicherungen für den österreichischen Markt spezialisiert hat. Die Österreicher kaufen die deutsche
Beteiligung für 85 Mio. Euro. Der Heidelberger Finanzdienstleister wolle allerdings weiter unter einer eigenen Marke auf dem österreichischen Markt
tätig bleiben.
Das seit 1995 bestehende Gemeinschaftsunternehmen MLP
Lebensversicherung, Wien, erreichte nach Angaben von UNIQA im vergangenen Jahr Prämieneinnahmen von 104 Mio. Euro. Der
Versicherungsbestand betrug 1,3 Mrd. Euro. Ein Analyst machte strategische Unstimmigkeiten zwischen MLP und UNIQA für den Ausstieg verantwortlich.

Quelle: n-tv  

05.07.02 14:39

13436 Postings, 8686 Tage blindfishaus sicht der uniqa...

Erwerb von 50% der MLP-Lebensversicherung Aktiengesellschaft (Wien) durch UNIQA

Im Jahr 1995 haben die UNIQA Versicherungen AG und die MLP Lebensversicherung AG Heidelberg gemeinsam eine Lebensversicherungsgesellschaft in Österreich gegründet. Diese Gesellschaft, die MLP-Lebensversicherung AG Wien, hat sich in der Zwischenzeit zu einem der größten Anbieter im Spezialfeld der fondsgebundenen Lebensversicherung in Österreich entwickelt. Nicht zuletzt basierte dieser Erfolg auf der guten Zusammenarbeit der Eigentümer, die über ihre Vertriebsorganisationen zu diesem Ergebnis beigetragen haben.

Da der größere Teil des Geschäftsvolumens aus den Vertriebsschienen der UNIQA Gruppe bzw. der Raiffeisenorganisation gekommen sind, haben UNIQA und MLP beschlossen, dass UNIQA nun auch die restlichen 50% an der MLP-Lebensversicherung AG Wien von der MLP Lebensversicherung AG Heidelberg übernimmt. Nach dieser Transaktion wird UNIQA somit 100% der Anteile an der MLP-Lebensversicherung AG Wien halten. Mit dieser Maßnahme hat UNIQA ihre Position als größter österreichischer Versicherer gestärkt, die Kompetenz im Bereich vermögensbildender Versicherungsprodukte neuerlich unter Beweis gestellt und sich in ihrem Kerngeschäftsbereich deutlich positioniert. UNIQA und MLP werden auch in Zukunft an einer engen Zusammenarbeit festhalten.


Für UNIQA und die Raiffeisen Versicherung ist es wichtig, dass nunmehr auch der Bereich der fondsgebundenen Lebensversicherung zur Gänze innerhalb der Gruppe abgedeckt wird und Versicherungstechnik und Vertrieb damit eine noch stärkere Einheit bilden. Zielsetzung wird sein, die MLP-Lebensversicherung AG Wien unmittelbar stärker organisatorisch in den Konzern einzubinden und auch den Namen der Gesellschaft mittelfristig dem Auftritt der Gruppe anzupassen.

Die MLP-Lebensversicherung AG Wien erreichte im Jahr 2001 ein Neugeschäft von EUR 452 Mio. Versicherungssumme und einen Versicherungsbestand von EUR 1,3 Mrd. Die Prämieneinnahmen 2001 betrugen EUR 104 Mio.

Die Anteile der MLP-Lebensversicherung AG Wien werden zu einem Kaufpreis von EUR 85 Mio. übertragen werden. Ein Teil des Kaufpreises wird durch eigene Aktien von UNIQA erbracht werden. Die Maßnahme bedarf noch der Zustimmung des Aufsichtsrates der UNIQA sowie der Nichtuntersagung des Zusammenschlusses durch das Kartellgericht.
 

05.07.02 19:18

25951 Postings, 8309 Tage PichelMLP - lohnt es sich, ein derart heisses Eisen?

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 6. MLP - lohnt es sich, ein derart heisses Eisen anzufassen?
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 MLP galt lange Zeit als wachstumsstarkes, hochsolides Unterneh-
 men. Bedenken wurden vor einigen Wochen hinsichtlich der Solidi-
 taet der Bilanzen von einem Wirtschaftsmagazin angemeldet. Seit-
 dem hat sich der Kurs von rund 50 auf ein Zwischentief Intraday
 von 25 Euro reduziert, um sich in den letzten Tagen bei 30 Euro
 zu stabilisieren. Da Bilanzmisstrauen seit ENRON nicht mehr mit
 Fakten unterlegt werden muss, reicht es aus, Zweifel zu streuen.
 Auch wenn diese dann letztendlich nicht mit Fakten unterlegt
 werden koennen - die Kurse bleiben erst mal im Keller.

 Dabei war die Befuerchtung von progressiver Bilanzierung unserer
 Meinung nach nur der Ausloeser des Kurssturzes, der eigentliche
 Grund lag in der immens hohen KGV-Bewertung, die durch bisherige
 Wachstumsraten zwar argumentiert werden konnten, im Hinblick auf
 bilanzielle Zweifel jedoch einer erhoehten Risikopraemie bedurf-
 ten. Hoch bewertete Titel weisen in schwachen Maerkten ohnehin
 erhoehtes Rueckschlagspotenzial auf.

 Die Bilanzskepsis des angesprochenen Anlegermagazins bezueglich
 der angeblich nicht periodengerechten Verbuchung von Provisionen
 sowie interpretationswuerdige Angaben zum LV-Geschaeft halten
 wir nicht fuer gerechtfertigt. Das einzige was MLP vorgeworfen
 werden kann ist, dass sie etwas traege reagiert hat und in die-
 ser Zeit eine wenig professionelle Kommunikationspolitik betrie-
 ben hat.

 Auch haette der Vorstand in diesem von grosser Unsicherheit ge-
 praegten Umfeld auf die juengste Kapitalerhoehung, die bereits
 seit laengerem geplant war, besser verzichtet, denn sie hat der
 negativen Stimmung der Aktie gegenueber - ob nun begruendet oder
 nicht - weiteren Vorschub geleistet. Auf Grund des dadurch ein-
 tretenden Verwaesserungseffektes rechnen wir in 02e nur noch mit
 einem EPS von 1,05 und in 03e von 1,38 Euro.

 Fuer langjaehrige Aktionaere ist der immense Kursverfall aerger-
 lich, fuer Anleger, die mutig und hochspekulativ einen antizyk-
 lischen Neueinstieg erwaegen, ist der Kurssturz reizvoll, denn
 erstmals ist nun auch eine MLP-Aktie mit einem 03e-KGV von knapp
 22 wieder mit einer Bewertungsrelation ausgestattet, die einer
 auf rationaler Basis getroffenen Anlageentscheidung zumindest
 nicht mehr im Wege steht.

 In unseren Prognosen haben wir einen merklichen Risikoabschlag
 beruecksichtigt, der unserer Ansicht nach notwendig wird, da die
 Moeglichkeit, dass nun auch das operative Geschaeft unter dem
 Vertrauensverlust leidet, nicht ausgeschlossen werden kann - die
 Katze beisst sich also in den Schwanz. Langfristig sind wir je-
 doch der Meinung, dass das auf die Kundenzielgruppe der Akademi-
 ker fokussierte Geschaeftsmodell von MLP dem Unternehmen eine
 gewisse Sonderstellung verschafft, die nachhaltiges Wachstum er-
 moeglicht, welches auch weiterhin deutlich ueber dem Branchen-
 schnitt liegen duerfte.

 Vor diesem Hintergrund halten wir einen disziplinierten Neuein-
 stieg auf dem ermaessigten Kursniveau fuer verantwortbar. Anle-
 ger sollten ein Engagement jedoch restriktiv absichern, da MLP
 zunaechst weiterhin undifferenziert der leidtragende DAX-Wert
 sein wird, wenn bei irgendeinem Unternehmen ein Bilanzskandal im
 Stile einer WorldCom aufgedeckt wird.

 In Anbetracht dieser Unsicherheitsfaktoren raten wir dazu, gege-
 benenfalls den fuer eine Turnaround-Spekulation in MLP vorgese-
 henen Anlagebetrag nicht en bloc, sondern unter Nutzung des Cost
 Average-Effektes per regelmaessigen Kaeufen zu investieren. Si-
 cherheitsbewussten Investoren ist zu raten, auf Grund der latent
 weiter vorhandenen Unsicherheit von einem Investment Abstand zu
 nehmen. Derzeit halten wir MLP fuer angemessen bewertet, die Ri-
 sikopraemie halten wir aktuell fuer einen Tick zu hoch. Unser
 Rating lautet daher auf "Accumulate".


MLP AG (DAX 30), WKN: 656990

 Marktkapitalisierung:  3,1 MRD Euro
 Umsatzmultiple 03e:    1,8
 EPS 03e:               1,38 Euro
 KGV 03e:               22

 XETRA-Kurs 04.07:       29,14 Euro
 52-Wochen-Hoch:        124,99 Euro
 52-Wochen-Tief:         24,55 Euro

 Kursziel 24 Monate.     42,00 Euro
 empfohlenes Stop-Loss:  28,00 Euro
 Unser Anlage-Urteil:   "Accumulate"


Gruß Pichel
 

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