China säubert Markt für seltene Erden
In der Mongolei liegen die größten Vorkommen der Hightech-Metalle. Um den Preis besser kontrollieren zu können, erhält ein staatseigener chinesischer Produzent das Monopol für das Abbaugebiet. 35 andere Betriebe müssen künftig zuschauen. von Michelle Röttger, Hamburg
Die chinesische Regierung hat dem größten staatseigenen Produzenten von seltenen Erden, Baotou Steel Rare Earth, ein Monopol auf die begehrten Rohstoffe in der autonomenen Region Innere Mongolei verschafft. Hier liegen die weltweit größten Vorkommen der Hightech-Metalle.
Weltweit benötigen zahlreiche Industriezweige die Rohstoffe für verschiedene Zukunftstechnologien wie zum Beispiel für Magnete in Elektroautos oder Windkraftanlagen. China kontrolliert 97 Prozent der weltweiten Produktion und verknappt das globale Angebot durch Exportquoten. Die Preise haben sich seit Einführung der Ausfuhrbeschränkungen vervielfacht.
Baotou Steel Rare Earth soll nun einziger Schürfer, Schmelzer, Aufbereiter und Händler in der Region mit den größten Ressourcen werden. Von den 35 anderen Betrieben seien 22 von Gemeinden vor Ort lizenziert. Diese sollen geschlossen werden und erhalten eine finanzielle Entschädigung von Baotou Steel Rare Earth, gab die Regierung der Inneren Mongolei bekannt. Neun weitere, nicht lizenzierte Betriebe sollen ohne Abfindung geschlossen werden. Vier Trennungsanlagen will das staatliche Unternehmen schlucken. Über die Kosten der Konsolidierungsmaßnahme, gab die Regierung nichts bekannt.
Baotou Steel Rare Earth sei das einzige Unternehmen, das in der Lage sei, die Kapazitäts- und Produktionsanforderungen verschiedener Ministerien zu erfüllen, zitierte die staatseigene Zeitung "Global Times" Liu Jingchun von der Economic and Information Technology Commission der Inneren Mongolei zu der Entscheidung.
Quelle: Financial Times Deutschland