Ich teile ja Deine Meinung, aber die Frage bleibt trotzdem bestehen. Ich habe Deine Ausführung gelesen und auch gesehen, daß Du, obgleich Du gegen eine Unterdrückung und für eine freiheitliche Meinungsbildung stehst, trotzdem die Frage nach dem "was dürfen wir ändern", und wann beginnt der Zwang" nicht beantworten kannst. Und ich denke diese Frage ist eh nicht von uns zu klären, sondern eher von Theologen oder anderen Gelehrten auf dem Gebiet der Religion.
Auch wenn ich Dir Deine Kenntnisse in islamischen Lehren nicht absprechen möchte, aber die Geschichte hat gezeigt, daß sich Veränderungen, wenn Sie von einer Mehrheit im Volk gewünscht werden, nicht aufhalten lassen. Das zeigt nicht zuletzt die Entwicklung Europas oder Amerikas, jüngst der Fall der Mauer oder auch die Bewegungen in China, die zunehmend nach Veränderungen drängen.
Wenn also die Mehrheit in islamischen Ländern (also auch der Frauenteil) so unzufrieden mit ihrer Lebenssituation sein würden, dann würden Sie auch beginnen für Freiheit zu kämpfen.
Außerdem darfst Du nicht vergessen, daß es sich in derartigen Ländern zumeist um Nomadenstämme handelt, also ein Volk, daß eh nicht die Probleme kennt, wie wir sie haben. Wenn wir also unser westliches Denken auf andere, Schwellen- oder Drittweltländer übertragen, dann dürfen wir die kulturellen und sozialen Gegebenheiten nicht außer Acht lassen. Das wäre so, als würdest Du einem Blinden den Führerschein machen lassen. Du kannst ihm sogar das Auto kaufen, aber fahren wird nie können...
In diesem Sinne
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