Mittelfristiger Tageschart mit Wellenabzählung:
Mittelfristiger Tageschart mit Wellenabzählung:
Mit dem Märztief lag der S&P deutlich unter dem ursprünglichen, mittelfristigen Kursziel von rund 1.150 Punkten. Nichtsdestotrotz gelang im Frühjahr eine kräftige Gegenbewegung. Die Frage ist also, ob tro
tz des tieferen Lows die mittelfristige Trendwende aufrecht erhalten werden kann.
Mittelfristig: Bislang sah das mittelfristige Szenario so aus, dass mit dem Hoch 1.419 im Juli 1999 der langfristige Impuls der Welle (5) endete. Weiterhin war klar, dass jede Kursbewegung (selbst neue Allzeithochs) seit diesem Top als Bestandteil einer mittelfristigen Korrektur einzuschätzen ist.
Der Anstieg bis zum Allzeithoch im März 2000 war eindeutig dreiwellig. Somit lag die Vermutung nahe, dass sich ein übergeordnetes, großes Expanded Flat bildet. Allerdings war im Verlauf des vergangenen Jahres kein notwendiger Impuls zu verzeichnen. Es war lediglich eine Sequenz von komplexen, dreiwelligen Korrekturmustern zu erkennen. Somit bleibt nur die Möglichkeit eines komplexen Double-Three-Musters.
Sobald also ausgehend vom Allzeithoch eine in sich vollständige Korrektur vorliegt (Welle C bzw. Y) hat der S&P die Mindestvoraussetzungen für eine langfristige Trendwende gelegt. Mit dem Märztief liegt in der Tat ein vollständiges Korrekturmuster vor. Wie Sie aus dem obigen Tageschart erkennen können, ist dabei die interne Wave c impulsiv, sodass sich zusammengesetzt selbst eine Flat ergibt.
Langfristig ist das Szenario damit aber leider noch nicht eindeutig entschieden. Denn mit dem Märztief liegen lediglich die Mindestvoraussetzungen für eine vollständige Korrektur vor. Es ist ohne weiteres denkbar, dass es sich dabei nur um eine grosse Welle (A) gehandelt hat. Der aktuelle Anstieg würde dann zwar deutlich höhere Kurse mit sich bringen, jedoch werden keine neuen Allzeithochs erreicht. Denn: Im Verlauf des nächsten Kalenderjahres folgt noch eine Welle (C), die dann nochmals Notierungen bis knapp 1.000 Punkte impliziert. Erst dann kann der S&P wieder nach oben blicken und neue Höchstkurse ansteuern.
Leider ist es aktuell nicht möglich, diese mittelfristige negative Szenario auszuschließen, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit eines neues Hausseimpulses höher ist.
Kurzfristig: Mit dem Kursanstieg bis Mai wurde ein klar aufgeschlüsselter Impuls ausgebildet. Dies kann man sogar im Tageschart erkennen, wobei sich die Subwave 4' als Triangle entwickelte. Die Folge diese Impulses ist, dass eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Index noch in diesem Jahr einen weiteren Haussemove entwickelt, der über das Zwischenhoch bei 1.316 Punkten läuft. Idealerweise ist dies die Welle iii, die als Kursziel knapp 1.500 Punkte besitzt.
Konsequenz: Die Abwärtsbewegung seit Mai sollte sich als Korrekturmuster entwickeln. Sobald ein vollständiges Muster vorliegt, kann der Index auch wieder nach oben blicken. Dummerweise entwickelte der S&P mit dem Move 1.316-1.168 selbst einen kleinen Abwärtsfünfer. Folglich kann es sich dabei nur um eine kleine Wave a' handeln, sodass der S&P bis zum Spätsommer wahrscheinlich in dieser Abwärtsbewegung gefangen bleibt.
Allerdings würde ein unerwarter Anstieg über 1.265 Punkte bereits den frühzeitigen Start der Welle iii (alternativ: Wave c) bedeuten. In der Nähe dieses Widerstands befinden sie u.a. auch das 61,8%-Retracement und die mittelfristige Baissetrendlinie. Momentan stehen aber die Chancen (noch) schlecht, dass dieser Frühstart gelingt.
Idealerweise sollte der S&P in den nächsten Handelstagen im mittleren 1.200-er Bereich die Wave b' beendet, sodass bis Mitte September nochmals mit fallenden Kursen gerechnet werden kann. Das Kursziel befindet sich im übrigen bei 1.145 Punkten. Spätestens dort beginnt dann eine mehrmonatige Rallye.
Sehr kurzfristig befindet sich der entscheidende Support bei 1.198 Punkten. Sollte der S&P unter diese schwache Aufwärtstrendlinie fallen, so sind sofort weitere Abgaben bis 1.145 zu erwarten. Solange aber der Index innerhalb der bereiten Tradingrange 1.198 (mit steigender Tendenz) und 1.265 Punkte notiert, ist eine klare Trendaussage nur schwer möglich.
Markttechnik: Die Markttechnik auf Tagesbasis sieht recht konstruktiv aus. Neben klaren Kaufsignale gibt es bullische Divergenzen, die in den nächsten Wochen weiter steigende Kurse erwarten lassen. Somit sollte der Break von 1.265 Punkten nur eine Frage von einigen Tagen sein.
Fazit: Die Konsolidierung seit März kann sich noch bis in den mittleren 1.100-er Bereich ausdehnen. Spätestens dort wird aber der Index wieder nach oben drehen und Kurse von mindestens 1.350, idealerweise aber 1.500 Punkten, ansteuern.
Autor: Mathias Onischka
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