gehört eigentlich in den crescent tread- (will hier nicht pushen!!!) ...erzählt aber ein wenig über minen,explorer,cashkosten etc...
Der Goldpreis bleibt hoch, die Kurse vieler Aktien von Goldminen hinken noch hinterher. Allerdings ist in der Branche nicht alles Gold, was glänzt. Welche Aktien noch interessante Einstiegsgelegenheiten bieten.
Ein Goldfund ist nicht immer ein Grund zum Jubeln – zumindest nicht für jeden Aktionär von Goldschürfunternehmen. So meldete etwa der australische Produzent Crescent Mitte Juli vielversprechende Bohrergebnisse für seine Lagerstätten in Westaustralien. Die Proben wiesen teilweise einen überdurchschnittlichen Goldgehalt auf. Doch der Aktie halfen die guten Nachrichten wenig. Innerhalb von einem Jahr hat sich ihr Wert von 0,26 auf 0,13 Australische Dollar halbiert. Auch der Kurs der kanadischen Cadan Resources, die auf den Philippinen noch im laufenden Jahr mit der Goldproduktion beginnen will, ist mit 0,60 Kanadischen Dollar meilenweit von ihrem Jahreshoch mit 1,30 entfernt. Für viele Aktionäre, die mit Minenaktien vom Goldboom profitieren wollten, sind solche Beispiele mehr als ernüchternd. Denn das Edelmetall ist im gleichen Zeitraum an den Terminbörsen um mehr als 25 Prozent teurer geworden.
„Goldaktien sind und bleiben vor allem eines: Aktien“, sagt Joachim Berlenbach, Fondsmanager der Earth Resource Investment Group (ERIG), der mit dem Earth Gold Fund UI einen der erfolgreichsten Gold- und Edelmetallfonds der vergangenen beiden Jahre betreut. Was so simpel klingt, ist von zentraler Bedeutung für alle die Anleger, die mit den Wertpapieren von Minenunternehmen und Explorern am Höhenflug des Edelmetalls teilhaben wollen. „In unsicheren Zeiten werden sie wie alle Aktien behandelt. Ihre Performance bleibt hinter der von Gold zurück, weil die Investoren ihnen grundsätzlich weniger Vertrauen schenken.“ Erschwerend für Schürfer wie Crescent oder Cadan ist, dass sie bisher kaum schwarze Zahlen schreiben und wenig Cash besitzen. „Die meisten Goldexplorer an der Börse haben bisher weder Gold gefördert noch Geld verdient“, erklärt Edelmetallspezialist Thorsten Proettel von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Anlegerskepsis. „Und die Zahl derjenigen Minenunternehmen, die ihr Kapital verbrannt hatten, bevor sie überhaupt Gold gefunden haben, ist auch recht groß.“ Ansonsten aber böten die Titel einen attraktiven Hebel, insbesondere wenn Anleger von einem steigenden Goldpreis ausgingen. „Selbst wenn durch den Aufschwung weniger Goldkäufe aus Sicherheitsgründen unternommen werden, ist die Goldstory intakt“, sagt Proettel. Kritiker vergäßen, dass der Schmuckmarkt bei der Konjunkturerholung umso besser laufen werde.
Zugleich dürfte mit dem Aufschwung die Unsicherheit aus den Aktienmärkten weichen, sodass die Minenpapiere die Goldrally nachholen könnten. Wichtig sei, „die guten von den weniger guten Firmen zu unterscheiden“, betont Berlenbach. Um diese zu identifizieren, prüft der Fondsmanager die Unternehmensführung auf Herz und Nieren. „Das Management ist das A und O.“ Ohne Erfahrungen im Minenbereich, ohne erfolgreiche Explorationstätigkeiten zuvor käme eine Investition nicht in-frage. Auch ein zu üppiges Chefgehalt zählt für ihn bei den Geld verbrennenden Explorationsunternehmen zu den Ausschlusskriterien.
Das Investorenrisiko ist desto größer, je weiter die Goldschürfer von einer verlässlichen Machbarkeitsstudie über ihr Projekt entfernt sind. Denn eine solche Erhebung, in der detailliert Kosten und Erträge gegenübergestellt werden, ist für die Banken eine Voraussetzung, bevor gebuddelt werden kann.
Dass auf der Welt noch reichlich Gold im Boden steckt, ist unumstritten und deshalb der zentrale Grund, warum die Aussichten für Explorer auf attraktive Funde nach wie vor gut sind. Das Gold, das sich bei der Entstehung der Erde im Erdmantel abgelagert hat, ist über Jahrmilliarden durch Brüche im Gestein an die Oberfläche gewandert. Allerdings ist es nicht leicht, unterirdische Goldlagerstätten zu identifizieren, da oberirdisch nichts auf sie hinweist. „Die Vielfalt der Methoden, um solche Schwächezonen im Erdgestein zu entdecken, wächst angesichts steigender Goldpreise kontinuierlich“, sagt Harald Elsner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Ein Beispiel ist die Satellitenerkundung, die mit ausgetüftelter Technologie detaillierte Informationen über die Welt in zehn bis 20 Meter Bodentiefe liefern kann.
Solche Voruntersuchungen sind aufwendig und kosten viel Geld. Das gilt auch für die Produktion. Denn selbst gute Minen geben heute nur noch die Hälfte dessen her, was sie vor zehn Jahren zutage förderten. Betrug der Goldgehalt in den 1950er-Jahren sechs bis acht Gramm je Tonne, liege er jetzt nur noch bei einem Gramm, rechnet Berlenbach vor. Die leicht zugänglichen Minen an der Erdoberfläche sind längst erschlossen. Minenunternehmen müssen tiefer bohren und mehr Gestein bewegen denn je, um an neues Gold zu gelangen. Technisch stelle das kein Problem da, sagt Geologe Elsner. „Eine Förderung in mehreren Tausend Metern Tiefe ist Stand der Technik, aber deutlich teurer als der Tagebau.“ Zudem hat die Rohstoffhausse der letzten Jahre an den Margen gezehrt. Für Bohrgestänge müssen die Spezialisten wegen der gestiegenen Stahlpreise deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor wenigen Jahren. Außerdem sind auch die Lieferzeiten wegen wachsender Nachfrage angestiegen.
Auch der Ölpreis belastet die Budgets. „30 Prozent der Kosten im Tagebau entfallen auf das Öl“, sagt Berlenbach. Denn die Spezialfahrzeuge für den Goldabbau sind zumeist große Spritschlucker. Neben den Produktionskosten schlagen auch die gestiegenen Kapitalkosten negativ zu Buche. Denn kaum ein Explorer verfügt über eine gute Bonität. Das verschlechtert die Kreditkonditionen. So musste Crescent Gold im Juli für einen Kredit in Höhe von 15 Millionen Australischen Dollar mit zwölf Monaten Laufzeit einen Zins von zehn Prozent akzeptieren.
Nach einer ERIG-Analyse unter führenden Goldminenunternehmen liegt die Schwelle, ab der die Firmen Geld verdienen, bei 900 Dollar je Unze. Berlenbach betrachtet dabei den Free Cashflow. Denn da die Minen immer hohe Investitionen zu stemmen hätten, die aber wegen der Abschreibungen nur häppchenweise in die Gewinnrechnung eingingen, sei die Entwicklung der tatsächlichen Geldbestände entscheidend. „In den letzten fünf Jahren sind die Kosten pro Jahr um 15 Prozent gestiegen. Geht das so weiter, haben wir in zwei Jahren den aktuellen Goldpreis erreicht. Sollte der aber fallen, müssten viele Minen zumachen.“ Trotz solcher Risiken lockt die Faszination des Goldes immer neue Glücksritter an. „Pro Monat sprechen uns fünf bis acht neue Unternehmen auf der Suche nach Kapital an“, berichtet Berlenbach. Den meisten davon gibt er den Laufpass, etwa weil die geplante Förderregion nicht stimmt. Potenzial hätten insbesondere Westafrika und Südamerika, so der Experte. „Die Minengesetze in Ghana und Tansania sind mittlerweile verlässlicher als in Indonesien“, verweist er auf die gewachsene politische Stabilität in manchen Staaten Afrikas.
Denn auch das ist ein ganz wichtiges Investitionskriterium. In Ländern, die der Willkür des Staatsapparats ausgesetzt sind, kann es im Extremfall zur Enteignung von Minen kommen. „Deshalb fördern wir aktuell nur in Kanada und Australien“, sagt Thomas Guttschlag, Finanzvorstand der Deutsche Rohstoff AG. Dort herrschten verlässliche politische Rahmenbedingungen. „Die Goldexploration an sich ist schon risikoreich genug. Da braucht man sich nicht weitere Risiken ins Haus zu holen.“
Neben Newcomern wie der Heidelberger Firma ist der Minensektor durch eine Reihe erfahrener Goldförderer wie Barrick Gold und Newmont Mining gekennzeichnet. Die beiden größten unabhängigen Goldproduzenten (7,5 bzw. fünf Millionen Unzen pro Jahr) bestachen zuletzt durch solide Geschäftszahlen.
Barrick erwirtschaftete im zweiten Quartal einen Rekordgewinn von umgerechnet 0,77 Dollar je Aktie. Newmont verdoppelte das Ergebnis je Anteilsschein auf 0,78 Dollar. Beide Titel gewannen in den letzten zwölf Monaten mehr als 30 Prozent an Wert und konnten dem Goldpreis damit folgen.
Selbst für die Branchengrößenwird es angesichts sinkender Goldraten immer anspruchsvoller, die schmelzenden Bestände durch neue Funde zu kompensieren. Übernahmen könnten deshalb in Zukunft zunehmen. Angefacht werden solche Fantasien durch den sieben Milliarden Dollar teuren Kauf der in Afrika tätigen Red Back Mining durch Kinross Gold. Seitdem sind die Kurse für andere mögliche Übernahmekandidaten durch die Decke gegangen und derzeit übertrieben hoch.
Die meisten der Minenunternehmen wie Crescent und Cadan, die sich vor allem am spezialisierten Börsenplatz in Toronto tummeln, bleiben von der Übernahmefantasie allerdings unberührt. Zu weit weg scheinen die meisten von schwarzen Zahlen zu sein. „Ist es einmal so weit, ist der große Kursanstieg meistens schon passé“, sagt Edelmetallexperte Berlenbach. Dann aber gibt es für Unternehmen und Aktionäre wenigstens sichere Gewinne. von Oliver Ristau, Euro am Sonntag
naja ist´s wie´s ist ich bleib drin...
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