Wall Street schließt freundlich - Leichterer Ölpreis stützt
Ein leichterer Ölpreis hat am Mittwoch wieder Zuversicht an die Wall Street zurückgebracht und zu einem freundlichen Schlussstand geführt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 0,7% bzw 69 Punkte auf 10.482. Der S&P-500-Index stieg 1,0% bzw 12 Zähler ab auf 1.220. Der Nasdaq-Composite legte 1,1% bzw 22 Stellen zu auf 2.152. Umgesetzt wurden 1,800 (Dienstag: 1,455) Mrd Aktien. Die Zahl der Kursgewinner wurde mit 2.560, die der -verlierer mit 768 angegeben. Unverändert schlossen 143 Titel.
Trotz der erheblichen Schäden durch den Hurrikan Katrina zeigte sich der Markt den ganzen Tag über vergleichsweise robust. Die Stimmung hellte sich weiter auf, nachdem der Ölpreis unter Druck geriet. Gründe waren unter anderem die Ankündigung des Energieministeriums, die strategische Ölreserve der USA freizugeben. Zudem traf die Nachricht ein, der wichtige Louisiana Offshore Oil Port sei wieder betriebsfähig und werde demnächst an Raffinerien liefern. Schwache Konjunkturdaten setzten dem Markt nur kurzfristig etwas zu: der Index der Einkaufsmanager Chicago fiel auf 49,2, während Volkswirte mit 61,0 gerechnet hatten. Allerdings wurden damit zugleich Spekulationen verstärkt, die Federal Reserve könnte wegen drohender Wachstumsschwäche ihren Zinsanhebungszyklus früher beenden als bislang erwartet. Der Präsident der Federal Reserve von Philadelphia Anthony Santomero sagte jedoch, die US-Wirtschaft werde ungeachtet des Hurrikans Katrina auf einem nachhaltigen Wachstumspfad verharren.
Die Gewinne am Gesamtmarkt gingen zum großen Teil auf das Konto von Branchen, die im Zuge der nach dem Sturm notwendigen Aufräum- und Bauarbeiten benötigt werden. So verteuerten sich Caterpillar um 3,2% auf 55,49 USD. Auch der Kurs der Baumarktkette Home Depot legte zu und zwar um 1,4% auf 40,32 USD. Trotz des fallenden Ölpreises zeigten sich Ölwerte erneut mit Aufschlägen. Exxon Mobil gewannen 2,2% auf 59,90 USD. Ölserviceunternehmen blieben weiter gesucht. Halliburton kletterten 3,8% auf 62 USD.
Dagegen gerieten Versicherer und Fluglinien wie an den Vortagen unter Druck. Allstate verbilligten sich um 0,8% auf 56,21 USD. AMR gaben 0,8% auf 12,59 USD ab, Delta Airlines 3,3% auf 1,16 USD. Auch General Motors lagen am unteren Ende der Kursliste und gaben um 0,7% auf 34,19 USD nach. GM-CEO Rick Wagoner hatte bei einem Treffen mit Investoren und Analysten gesagt, auch 2006 werde zwar schwierig für den Automobilkonzern sein, doch sollten sich Absatz und Zusammensetzung der Verkäufe verbessern. Boeing drehten im Verlauf ins Plus, blieben aber mit einem Aufschlag von 0,4% auf 67,02 USD etwas unter dem Dow-Schnitt. Der Flugzeughersteller hat der Gewerkschaft International Association of Machinists & Aerospace Workers am Dienstagabend ein neues Angebot mit leicht angehobenen Pensionszahlungen vorgelegt.
DEVISEN/Dollar schwächelt nach Chicago-PMI - Euro über 1,23 USD
Der Dollar fällt am Mittwochnachmittag sowohl zum Euro als auch zum Yen deutlich zurück, nachdem der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago im August auf einen Stand von 49,1 zurückgefallen ist. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 61 Punkte gerechnet. "Es ist schon eine ziemliche Enttäuschung, dass sowohl die untergeordneten Komponenten als auch der Hauptindex so deutlich schwächer ausgefallen sind als prognostiziert". Die Zahlen sähen aus, als werde die Region "von einer Boomphase direkt durchgereicht in eine konjunkturelle Abschwächung".
Bankökonomen warnen jedoch vor einer Überbewertung der Zahlen. Hierbei scheine es sich um einen regionalen Ausreißer zu handeln, auch bedingt durch die starke Verwobenheit der Region mit der Automobilindustrie und den dortigen massiven Rabattaktionen, die zu Verzerrungen geführt hätten. Damit seien die Zahlen nicht unbedingt auf den nationalen Index übertragbar, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Ein bestimmendes Thema für den Devisenhandel bleibe gleichzeitig die Entwicklung des Ölpreises. Deutliche Erhöhungen über das Niveau von 70 USD hinaus sollten sich negativ auf den Dollar auswirken, heißt es im Markt.
Aus technischer Sicht sehen Analysten der DZ Bank nach dem Euro-Anstieg über den Widerstand bei 1,23 nun Potenzial bis 1,2345 USD. Bei einem Überwinden dieser Marke nehme die Wahrscheinlichkeit eines Tests des Widerstands bei 1,2485 USD zu. Rutsche der Euro hingegen unter die bei etwa 1,2140 USD liegende Unterstützung vom 8. Juli und unter das zyklische Tief bei 1,2125 USD, trübten sich die Perspektiven ein.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 433,25 USD gefixt nach einem Vormittagfixing bei 436,15 USD. Europa Europa Europa (17.50) (12.15) (7.24)
EUR/USD 1,2313 1,2207 1,2211
USD/JPY 111,01 111,57 111,30
EUR/JPY 136,67 136,19 135,88
EUR/GBP 0,6840 0,6842 0,6838
EUR/CHF 1,5481 1,5486 1,5504
Börsentag auf einen Blick: Etwas fester
DEUTSCHLAND: - ETWAS FESTER – Gestützt von positiven Vorgaben aus den USA dank fallender Ölpreise werden deutsche Aktien am Donnerstag etwas fester erwartet. Der Dow Jones hatte am Vorabend nach Xetra-Schluss gut 60 Punkte zugelegt. Auf der Unternehmensseite könnten Pressekonferenzen von der Deutschen Telekom und DaimlerChrylser für Bewegung sorgen. Zudem steht die Zinsentscheidung der EZB an.
USA: - FESTER – Die US-Börsen haben am Mittwoch nach einem uneinheitlichen Start zugelegt und dank eines klaren Anstiegs in den letzten zwei Handelsstunden knapp unter ihrem Tageshoch fester geschlossen. Nachdem im frühen Handelsverlauf noch der extrem schwache Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Region Chicago sowie die Auswirkungen des Hurrikans "Katrina" die Märkte belastet hatten, sorgte schließlich der einsetzende Ölpreisrückgang für positive Stimmung. Energiewerte legten trotz des fallenden Ölpreises zu. Bauwerte zeigten sich wegen der Hurrikan-Schäden ebenfalls gefragt.
JAPAN: - FEST – Die Börse in Tokio hat am Donnerstagvormittag fest tendiert. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte gewann bis zur Handelsmitte 1,06 Prozent auf 12.546,01 Zähler. Der breiter gefasste TOPIX legte bis dahin 0,86 Prozent auf 1.282,25 Punkte zu. Händler verwiesen auf die positiven Vorgaben und eine optimistischere Sicht der Inlandskonjunktur. Die Gewinne waren breit angelegt, wobei Stahlwerte zu den Favoriten zählten. DAX 4.829,69 +0,79%Stoxx50 3.114,31 +0,88%EuroSTOXX 50 3.263,78 +0,92% DJIA 10.481,60 +0,66%S&P 500 1.219,98 +0,98%NASDAQ 100 1.581,71 +1,02% Nikkei 225 12.526,44 +0,91% (7:15 Uhr)
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL RENTEN: - FESTER -
Die US-Staatsanleihen sind am Mittwoch nach einem freundlichen Start weiter gestiegen. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Anleihe fiel zeitweise mit 4,002 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juni. Auslöser für den Anstieg bei den Staatsanleihen war der extrem schwach ausgefallene Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Region Chicago. Bund-Futures 123,95 +0,42%T-Note-Future 112,83 -0,08%T-Bond-Future 118,28 -0,08% DEVISEN: - FESTER –
Der Kurs des Euro hat am Mittwoch im späten Handel weiter zugelegt und die Marke von 1,23 US-Dollar übersprungen. Nach enttäuschend ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA stieg er bis 21.25 Uhr auf 1,2324 Dollar. Kurz vor Bekanntgabe des Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago hatte der Euro noch rund 1,22 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2198 (Dienstag: 1,2181) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8198 (0,8210) Euro. (Alle Kurse 7:15 Uhr)
Euro/USD 1,2333 -0,05% USD/Yen 110,79 +0,13% Euro/Yen 136,64 +0,09%
ROHÖL - GUT BEHAUPTET – Die Lage am internationalen Rohölmarkt hat sich mit dem Antasten der strategischen Ölreserve in den USA etwas entspannt. Der US-Ölpreis pendelte am Donnerstag im asiatischen Handel deutlich unter 69 US-Dollar. WTI (NYMEX) 68,79 +0,24 USD (7:15 Uhr)
Der Dax2 Tageschart, Candlestick-5-Minuten
|