mit Frau Sparla, die aus dem Controlling kommt.
Konkretes war wie so oft bei IVU nicht rauszukitzeln, aber insgesamt doch ein schönes Gespräch. Ich versuch das mal etwas aufzusplitten.
1. Zum Thema Kooperation mit Scheid&Bachmann machte man nur nochmal klar, dass es da wenig Überlappungen gibt, sondern sich da große Synergien erhofft, da S&B halt vor allem Hardware liefert und insbesondere in Nordamerika und Frankreich gut positioniert ist, wo IVU in diese Märkte mit ihrer Software und ganzheitlichen Systeme drängen möchte. Die Kooperation ist sehr zufriedenstellend angelaufen.
2. Bei den hohen liquiden Mitteln stimmte man mir weitestgehend zu, was deren starken Anwachsen aktuell und im nächsten Jahr anbetrifft, aber der Vorstand erhofft sich in den nächsten 1-2 Jahren große Aufträge im Ausland, die ein vielfaches der Aufträge entsprechen, die man derzeit so in Mitteleuropa erzielt. Für diese Aufträge, die besonders in großen Metropolen (ich glaube man schielt da insbesondere auf Nord- und Südamerika) kommen können, muss man viel Cash vorhalten. Insofern ist man bei IVU natürlich an einer normalen Dividende soweit hinsichtlich Jahresgewinn machbar interessiert, aber man sollte jetzt von unserer Seite (Frau Sparla ist auch selbst Aktionärin) nicht mit Sonderdividenden wegen des hohen Cashbestands rechnen. Den Cash will man hauptsächlich für das hoffentlich starke Wachstum über solche Großaufträge einsetzen. Dazu kommt der derzeit haussierende Markt im regionalen bzw. nationalen Bahnverkehr. Das ist wohl derzeit eine besonders eindeutige Tendenz, und IVU ist durch neue ganzheitliche Produkte dort auch immer besser psoitioniert. Aber die angesprochenen richtigen Großaufträge erwartet man wohl eher (wie damals in Kolumbien) in großen Metroplen dieser Welt im Stadtverkehr.
3. Aus dem Grund baut man auch immer mal vorausschauend qualifiziertes Personal auf. Man muss sich also nicht wundern, wenn die Personalaufwandsquote auch mal schwankt, da man halt schon bei Anbahnung von Aufträgen und mit dem Hintergrund der wiederkehrenden Erlöse immer sukzessive aufstockt, aber das übergeordnet gleichmäßig zum Wachstum tut, so dass die Marge mindestens gleichbleiben soll. Aber man hat extra nochmal betont, dass IVU an stetigem Wachstum bei entsprechend solidem, gleichmäßigen Anpassen der Kapazitäten interessiert ist. Ich persönlich denke, da hat IVU aus der Vergangenheit gelernt und versucht bewusst risikoarm zu wirtschaften.
4. Die Verlustvorträge hatte Frau Sparla nicht genau im Kopf, aber sie meinte auf meine 70 Mio angesprochen nur "VIEL". :) ... also ich glaub da brauch man sich die nächsten 5-10 Jahre keine Gedanken machen. Die Steuerquote wird in den nächsten 10 Jahren minimal sein, in diesem und nächsten Jahr vielleicht sogar nochmal letztmalig ein kleiner Steuerertrag, wobei das nicht von ihr kommt, sondern das auf der HV geäußert wurde.
5. Was die Frage nach dem Markt in Berlin angeht. Also man hat die größten städtischen Gesellschaften wie BVG, Gasag und Co ja bereits als Kunden. Zudem kürzlich wohl KKI dazu gewonnen. Aber so grundsätzlich konnte sie mir die Frage schwer beantworten. Man ist natürlich immer an Neuaufträgen aus der Heimatregion interessiert. Auch Aachen als großer Standort wird da in der Umgebung bzw. durch Folgeaufträge abgegrast, aber mehr kann man dazu auch letztlich nicht sagen.
6. Die im letzten Jahr bilanziell abgeschriebene Forderung schreibt der Vorstand gedanklich noch nicht ab. Man ist an dem Thema noch dran. Aber wirklich positiven Vollzug, ob man da noch was zumindest teilweise eintreiben kann, gibt es noch nicht. Ich würde das für mich als Aktionär erstmal auch gedanklich komplett abschreiben. Wenn dann doch noch was positives kommt, umso besser. Im schlimmsten Fall gibt es halt keinen Zusatzgewinn daraus.
7. Hinsichtlich IR Arbeit hatte ich einige Dinge kritisch angemerkt, andererseits aber auch wieder gut gefunden. Das ging Frau Sparla übrigens ganz ähnlich wie mir. Man kann sich einerseits wundern, wieso es bei IVU keine Adhocs und kaum Analystenkommentare gibt (wobei man dieses Jahr am EK Forum teilnehmen wird), andererseits ist es bei dieser Saisonalität auch ganz gut, wenn man Quartalsergebnisse nicht ständig per Adhoc preisgibt oder Börsenbriefe zwischenzeitlich dummpushen. Frau Sparla meinte, man sieht das Thema Adhocs bei IVU so, dass News zu den Daten nur dann adhoc pflichtig sind, wenn sich am typischen Saisonverlauf und damit den Daten der Quartale etwas unerwartetes verändern würde. Dann müsste man es vorher als adhoc veröffentlichen. Ansonsten behält man lieber die ruhige und unaufgeregte Marktkommunikation der letzten Jahre bei, gerade auch als Abgrenzung gegenüber IRs, die jeden Pups (meine Wortwahl) melden.
Weiß nicht genau, ob das jetzt alles war. Wenn mir noch was aus dem Gespräch einfällt, poste ich es noch. |