Geht es Dommermuth vielleicht nur darum die bald drohende Strafe zu drücken, wenn man sich als lammfrommes Opfer jetzt so übertrieben darstellt? Geht es nur darum damit weitere politische Einflußnahme zu bewirken, damit man doch noch die Entscheidung bzgl. Diensteanbieterverpflichtung wieder aufweicht? Will Dommermuth überhaupt ein umfangreiches Netz aufbauen oder sind die ständigen Verzögerungen sogar in seinem Interesse, um so eben erstmal nur wenig Geld in die Hand zu nehmen bis vielleicht doch eine Änderung bei der Diensteanbieterverpflichtung noch kommt, und man dann als Trittbrettfahrer von den teuren Aufbauten der Konkurrenten profitieren kann, die zeitlich schon deutlich eher mit dem Aufbau ihres 5G Netzes begonnen haben?
Telekom-Chef bestreitet ernsthafte Netzaufbaupläne bei 1&1 https://www.golem.de/news/...etzaufbauplaene-bei-1-1-2302-172147.html "...Tim Höttges spricht den Verdacht, 1&1 halte die Regulierungsbehörde zum Narren, offen aus.....Es gebe laut Höttges von 1&1 nur Versuche, regulatorisch Zugriff auf die Netze der Telekom, Vodafone und O2 zu bekommen, "um sich mit einer Diensteanbieterverpflichtung auf die Infrastruktur der investierenden Unternehmen einzuklagen....Damit spricht Höttges einen Verdacht aus, den in der Telekommunikationsbranche laut Informationen von Golem.de viele Experten teilen. "
Dommermuth: "Immer wieder Verzögerungen" beim 5G-Netzaufbau - 10. Oktober 2022 https://www.golem.de/news/...ngen-beim-5g-netzaufbau-2210-168829.html "....Ralph Dommermuth findet Verzögerungen normal. Zuvor hat man der Vodafone-Tochter Vantage Towers daran die Schuld gegeben. Doch der Hauptgrund ist wohl hausgemacht..."
Die Entscheidung über die Strafe wg. Verfehlung des Aufbauziels kommt zeitlich deutlich eher als eine Entscheidung zu den Vorwürfen die 1&1 jetzt erhebt. Ich gehe davon aus, daß die Vorwürfe gegen Vodafone nicht hinreichend belegbar sind und somit abgewiesen werden. Sollten die Strafe für den mangelnden Ausbau zuvor im Lichte dieser Klage vielleicht niedriger ausfallen, dann würde sie später nicht mehr erhöht, wenn das Kartellamt die Vorwürfe von 1&1 abweisen sollte. Von daher sicherlich kein Zufall, daß man genau jetzt mit so einen Nebelkerze aus der Deckung kommt.
Aber unzweifelhaft ist, daß bei 1&1 viele hausgemachte Dinge den ganzen Ausbau bislang so gering gehalten haben. Man müßte schon ignorant sein oder unter dem Stockholm Syndrom leiden, um das zu negieren. Es ist ja nicht nur Vintage Tower der einzige Beauftragte den 1&1 hat zum Standortaufbau, sondern es sind auch andere Firmen mitbeauftragt. Und trotzdem hatte man Ende 2022 nur 3 Standorte in Betrieb anstatt der erforderlichen 1000. Kann also nicht alles an Vodafone liegen. Da hätten ja sonst die anderen Firmen deutlich mehr aufbauen müssen, wenn 1&1 wirklich eine zügigere Umsetzung hätte haben wollen. Für mich ist der Eindruck jedenfalls so, daß Dommermuth lieber langsamer als schnell aufbauen will und versucht in der Zeit gewisse Dinge noch politisch zu beeinflussen. Ähnliches vermuten auch andere Experten schon länger.
1&1 Dommermuth ist selber schuld - 15. Dezember 2022 https://www.wiwo.de/my/unternehmen/it/...-selber-schuld/28868872.html "....1&1 spielt sich beim verrissenen 5G-Ausbau als Opfer auf. Tatsächlich aber war die Planung des Mobilfunkanbieters reines Wunschdenken. .... Vor der Bundesnetzagentur spielte 1&1-Gründer Ralph Dommermuth so geschickt die Opferrolle, dass ein Grünen-Politiker das Kartellamt anrufen will – als sei Dommermuth von einem Mitbewerber ausgebremst worden. In Wirklichkeit verteilte er die Aufträge schlicht zu spät. ..... DieWirklichkeit ist komplexer:Es braucht Genehmigungen, neue Mietverträge, die Strahlenlast muss innerhalb der Grenzwerte bleiben, die Statik stimmen. Im besten Fall dauert dieser Prozess ein Jahr – doch vor einem Jahr erteilte Dommermuth erst die Aufträge zum Netzausbau.
Vodafone kann auch die Vorwürfe nicht nachvollziehen:
1&1-Netz: Vodafone weist Vorwurf der Behinderung zurück https://www.teltarif.de/...-1und1-netzausbau-vodafone/news/91033.html "....im Streit um den Aufbau des vierten deutschen Handynetzes des Internetkonzerns 1&1 hat der Wettbewerber Vodafone mit "Unverständnis" auf eine Beschwerde des Konkurrenten reagiert. Man habe die Anschuldigungen von 1&1 "mit Verwunderung zur Kenntnis genommen", teilte Vodafone heute in Düsseldorf auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur mit. Und fügt hinzu: "Den Vorwurf der Behinderung durch unser Haus weisen wir entschieden zurück." ... Eigentlich würden 1&1 nun Bußgelder durch die Bundesnetzagentur drohen. Mit der Beschwerde beim Kartellamt möchte 1&1 deutlich machen, dass die Verzögerung im Wesentlichen am Ausbaupartner Vantage lägen und dessen Mutterkonzern Vodafone dabei Rolle spielen könnte. Dies hat Vodafone verneint. Mitwerber befürchten, dass 1&1 über die Politik bewusst mit Samthandschuhen angefasst werden könnte, weil die Wähler Gefallen an niedrigeren Preisen haben könnten.....Nach Ansicht des Telekommunikations-Experten und teltarif.de Gastautors, Prof. Torsten J. Gerpott (Duisburg), "ist die Beschwerde ist ein (weiterer) Versuch von 1&1, drohende Sanktionen des Regulierers wegen der Verfehlung von Auflagen aus der Auktion 2019 zu vermeiden. Sie reiht sich in Versuche, Zulieferer (Rakuten) in Mitverantwortung zu nehmen. Das Dommermuth-Team steht im Hinblick auf den 5G-Netzausbau enorm unter Druck.".....
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