Roland Könen, Analyst des Bankhauses Lampe, bewertet die Heidelberger Druck-Aktie (ISIN DE0007314007/ WKN 731400) mit "kaufen".
Die Heidelberger Druckmaschinen AG habe heute ihre vorläufigen Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2004/2005 (31.3.) bekannt gegeben. Demnach sei der Umsatz der Heidelberg-Gruppe (nur fortgeführte Bereiche) im Berichtszeitraum um 3% auf 3,207 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,114 Mrd. Euro) gestiegen. Die Auftragseingänge hätten im abgelaufenen Geschäftsjahr 3,508 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,247 Mrd. Euro) betragen und damit um 8% über dem Vorjahreswert gelegen. Erfreulicherweise habe der Auftragsbestand zum Jahresende bei über 1 Mrd. Euro und damit fast 300 Mio. Euro über dem vergleichbaren Bestand zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres gelegen.
Unter Einbeziehung des operativen Verlustes von Nexpress habe sich das operative Ergebnis von 10 Mio. Euro auf rund 160 Mio. Euro verbessert. Das vorläufige betriebliche Ergebnis der weitergeführten Bereiche habe sich angabegemäß um 33 Mio. Euro auf 207 Mio. Euro (Umsatzrendite: 6,5%) verbessert. Der vorläufige Jahresüberschuss des Konzerns habe 61 Mio. (Vorjahr: -695 Mio. Euro) betragen.
Insgesamt gingen die Analysten weiterhin davon aus, dass Heidelberger Druck im laufenden Geschäftsjahr wieder über branchenüberdurchschnittliche Renditen verfügen werde, so dass die Analysten der Aktie unverändert einen Aufschlag zurechnen würden, den sie auch damit rechtfertigen würden, dass die Gesellschaft der weltweit führende Druckmaschinenhersteller sei und aufgrund des Ergebnisswings in den kommenden Quartalen eher für positive Schlagzeilen sorgen sollte. Aus ihrem Bewertungsvergleich würden die Analysten wie zuletzt einen Fair Value von rund 25 Euro errechnen, so dass sie bei einem 10%igen Aufschlag ihr bisheriges Kursziel auf Jahressicht von 28 Euro bestätigen.
Den Rückgang des Aktienkurses in den letzten Wochen halten die Analysten des Bankhauses Lampe insgesamt für übertrieben und stufen die Heidelberger Druck-Aktie aktuell von "halten" auf "kaufen" hoch, auch wenn die Branchensituation sich immer noch nicht nachhaltig verbessert hat, wie dies noch im Nachgang zu der drupa im letzten Jahr erhofft worden war.
MfG bauwi
PS: Die personaltechnischen Unsicherheiten sollten kein Thema mehr werden. Angesichts der anziehenden Märkte in Fernost und der Weltmarktführerschaft (40 %) hat das Unternehmen gute Chancen auf der Ertragsseite gute Zahlen zu präsentieren. Der vorsichtige Ausblick ist Teil der Unternehmensphilosophie und wurde von einigen Analysten etwas zu harsch interpretiert. Eine gute Chance für Investoren bleibt es allemal. |